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SOS ruft...

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Bericht

SOS 616 „Alter Fabrikant, ausgebombt“: Wir haben für ihn und seine Frau Mäntel bekommen und durften auch mit anderer Kleidung und Schuhen sowie mit Lebensmitteln helfen.

SOS 617 „Rettung eines jungen Menschen aus drohender Verwahrlosung“: Zehn Leser haben sich bereit erklärt, zu den Internatskosten für ein halbes Jahr einen Zuschuß zu geben. Damit ist der Aufenthalt bereits für längere Zeit gesichert. Der Bub befindet sich schon an Ort und Stelle.

SOS 619 „Sudetendeutscher Flüchtling“: Wir konnten den Kuraufenthalt des in bittere Armut geratenen ehemaligen Bezirkshauptmannes zur Gänze finanzieren.

Allen Helfern innigen Dank!

SOS-Rufe

SOS 647: 83jährige Beamtenswltwe, einst reich und wohltätig (Gründerin eines Kinderheimes), lebt jetzt in bescheidenen Verhältnissen von einer kleinen Pension. Vor einigen Monaten wurde sie schwer krank, ein Bein mußte oberhalb des Knies amputiert werden. Nun liegt sie ganz hilflos zu Hause. Sie bat keine Verwandten, ihre vier Söhne sind schon gestorben. Sie will sich einen Krankenfahrstuhl mieten und benötigt dazu einmalig 250 S. Wir bitten um finanzielle Hilfe.

SOS 649: Ehemalige Röntgenschwester, 50 Jahre alt, seit neun Jahren — vermutlich durch Röntgenschädigung — auf beiden Augen erblindet, ist schon lange Zeit schwer krank und bettlägerig. Sie lebt von einer kleinen Rente und muß davon noch einen hohen Zins zahlen, weil das Haus schwer bombenbeschSd'gt war und neu eingedeckt wurde. Die Instandsetzung der eigenen Wohnung war ihr nicht möglich. Sie biltet um warme Unterwäsche, Bettwäsche und Hausschuhe (39). Wir wollen ihr auch den Einkauf von Heizmaterial ermöglichen und bitten um finanzielle Hilfe.

650: 67jähriger Schriftsteller, seit langem ohne Verdienst, war mit seiner Frau am Verhungern. Sie erhielten 140 S Fürsorgerente. Die gesamte Habe, darunter umfangreiche Manuskripte — die Mühe vieler Jahre — waren den Bomben zum Opfer gefallen. Jetzt macht der alte Mann schweren, zwölfstündigen Dienst als Nachtwächter. Dadurch ist wenigstens das tägliche Essen gesichert. Aber er hat nur eine einzige alte Hose und einen noch älteren Rock — keinen Überzieher und keinen Wintermantel. Mit der Wäsche ist es nicht besser bestellt. Seiner Frau geht es ähnlich. Wir bitten um Kleidung und Wäsche (beide sind groß und breit) und um finanzielle Hilfe,

SOS 651: Selbständiger Schneider ist infolge schlechten Geschäftsganges und Krankheit in ärgste Not geraten. Seine Frau ist leidend. Sie haben für ein zehnjähriges Kind zu sorgen. 1945 wurden sie ausgebombt. Alle Winterkleidung ist im Versatzamt, beim Lebensmittelhändler haben sie beträchtliche Schulden. Die Familie hungert. Wir bitten um Lebensmittel und Geldhilfe.

Alle Hilfe nicht an die Redaktion der „Furche“, sondern direkt an SO S-Gemeinschaft für Soforthilfe, Wien I, Herrengasse 14/1. Tel. U 20 4 16. Postscheckkonto: SOS 94.206. Erlagscheine werden auf Wunsch zugeschickt. Wir bitten auch um Spesenbeiträge.

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