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SOS ruft…

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SOS-Bericht

955 „Sophie“: Eine Wiener Prothesenfirma hat sich bereit erklärt, für das verwaiste Flüchtlingskind die Beinprothese unentgeltlich anzufertigen. — 056 „Flüchtling aus Lettland“: Die seit sieben Jahren ans Bett gefesselte Frau hat nun einen Fahrstuhl erhalten. — 958 „Landmädchen“: Sie konnte bereits aus dem Spital entlassen werden und kann sich Jetzt auf dem Lande erholen. — Allen Spendern herzlichen Dank!

SOS-Rufe

SOS 971: Aus einem Brief: „Mein Bitten gilt nicht mir, obwohl ich auch nur ein Arbeiter mit einer Familie mit zwei Kindern bin, sondern einem wirklich armen Mann mit zehn Kindern, dem vor vierzehn Tagen die Frau gestorben ist. Vier Kinder sind noch klein. Die Familie ist 1945 aus Südtirol eingewandert. Der Mann hat lange Zeit bei der Bahn gearbeitet — man kann sagen, er hat oft Tag und Nacht gearbeitet, um seiner Familie das Notwendigste zu beschaffen. Der spärliche Monatslohn reichte jedoch nicht aus, seiner schon kränklichen Frau wirksame ärztliche Hilfe zukommen zu lassen. Jetzt arbeitet der Mann als Knecht, um lür die Kinder einiges zu verdienen. Es fehlt an allem. Meiner Frau und mir tut das Herz weh, wenn wir die kleinen blassen Kinder sehen, denen oft der Hunger aus den Augen abzulesen Ist. Als junger Mensch trete ich an SOS mit der Bitte heran, dieser armen Familie zu helfen. Ein bei uns wirklich abgespartes Scherflein von 30 S lege ich bei.“ Die durchgeführte Erhebung bestätigte die Angaben. Der Vater ist nicht von fester Gesundheit. Die Familie wohnt in Zimmer und Küche. Die 18jährige Tochter pflegt die kleineren Kinder, SOS bittet um Geld, Kleidung und Lebensmittel.

SOS 973: Erika, 9 Jahre alt, ist das Kind eines Altösterreichers aus Ungarn. Der Vater hat unter schweren Opfern die Staatsbürgerschaft erworben, kann aber trotzdem als Elektriker keine Arbeit finden. Er und seine Frau sind nierenleidend, seine Frau so arg, dali sie fast immer liegen muß. Die kleine Erika hat eine chronische Bronchitis, sie ist schmächtig und unterernährt. Da die Eltern vollkommen mittellos sind, können sie dem Kind zur Genesung nichts bieten. Es hätte dringend einen vierwöchigen Erholungsaufenthalt in Höhenlage nötig. Wer hilft durch Geldspenden, diesen Aufenthalt zu ermöglichen?

Alle Hilfe nicht an die Redaktion des Blattes, sondern direkt an S O S-G e m e i n s c h a 11 für Soforthilfe, Wien I, Herrengasse 14/1. Telephon U 20 4 16, Postscheckkonto: SOS 94.206. Erlagscheine werden auf Wunsch zugeschickt. Wir bitten auch um Speserffceiträge.

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