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Anwalt der Kinder
Sein 40jähriges Bestandsjubiläum feierte heuer im September das „Internationale Katholische Büro für das Kind“ (IKBK) in Wien. Mit seinem Sitz in Genf hat es hier eine wichtige Außenstelle, ist doch Wien der Sitz jener UNO-Organisationen, die sich in besonderer Weise mit sozialen Fragen beschäftigen.
Von der breiten Öffentlichkeit kaum wahrgenommen hat das IKBK in den Jahren seines Bestehens wichtige Initiativen ergriffen. Eine der bedeutendsten war wohl die für die Abhaltung des „Internationalen Jahres des Kindes“ 1979.
Das IKBK versteht sich als Wahrer der Interessen des Kindes auf internationaler Ebene. Es versucht, die Aufmerksamkeit dorthin zu lenken, wo Kinder mit besonderer Not konfrontiert sind, um geeignete Hilfe zu mobilisieren.
Derzeit wird beispielsweise an einem Programm gearbeitet, das behinderten Kindern in der Dritten Welt zu Hilfe kommen soll, deren Zahl auf 120 Millionen geschätzt wird. Ihre Behinderung ist nicht zuletzt Folge der schlechten Nahrungsmittel- und Gesundheitsversorgung ihrer Mütter. Von ihrer Umgebung häufig als Strafe Gottes angesehen, werden diese behinderten Kinder oft unter menschenunwürdigen Umständen im Verborgenen gehalten. Diesbezüglich ein Umdenken zu fördern, bemüht sich dieses Projekt.
Ein anderes beschäftigt sich mit dem besonders tragischen Los von Flüchtlingskindern. Ausgelöst wurde die Beschäftigung mit dieser Frage durch Erfahrungen mit afghanischen Flüchtlingen in Pakistan, die immerhin ein Drittel der afghanischen Bevölkerung ausmachen und deren Schicksal nach dem Abzug der Sowjet-Truppen aus ihrer Heimat sich neu stellt. 15 Prozent dieser Kinder haben ihre Heimat nie gesehen.
Ihnen nur mit Lebensmitteln zu Hilfe zu kommen, reicht nicht. Sie bedürfen einer weitergehenden Förderung, die ihre Reintegration erleichtert und ihrer geistigen Entfaltung dient. Das geistige Wachstum der Kinder zu fördern, will sich das IKBK übrigens in den kommenden Jahren zum besonderen Anliegen machen.
Erst kürzlich hat das IKBK eine Studie über „Kinder und Pornographie“ vorgelegt, die auf die weltweit stattfindende sexuelle Ausbeutung von Kindern aufmerksam machen soll. Besonders gefährdet sind unterstandslose junge Menschen, deren letzte Zuflucht häufig die Prostitution wird — nicht nur in den auf Sex-Tourismus ausgerichteten Städten Südostasiens, sondern auch in den Großstädten der Industrieländer, besonders in den USA.
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