ÖVP - © Foto:  picturedesk.com / APA / Robert Jaeger

ÖVP in der Krise: Wie wäre es mit Sachpolitik?

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Die ÖVP muss sich neu ausrichten. Als moderner christdemokratischer Partei stünde es ihr gut zu Gesicht, mit Kompetenz und Menschlichkeit zu überzeugen. Ein Gastkommentar.

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Die ÖVP muss sich neu ausrichten. Als moderner christdemokratischer Partei stünde es ihr gut zu Gesicht, mit Kompetenz und Menschlichkeit zu überzeugen. Ein Gastkommentar.

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Man muss sich Sorgen machen um die Volkspartei als traditionell staatstragende Partei der politischen Mitte. Nachdem Parteiobmann Sebastian Kurz wegen strafrechtlicher Ermittlungen und der drohenden Anklage durch die Korruptions-Staatsanwaltschaft, vor allem aber aufgrund der im Zuge dieser Ermittlungen bekannt gewordenen und teilweise öffentlich durchaus relevanten Chatnachrichten als Bundeskanzler zurückgetreten ist, befindet sich auch seine Partei, die altehrwürdige Volkspartei, in einem Dilemma. Nach außen hofft man auf eine Rehabilitierung des nunmehrigen Klubobmanns, während man sich intern noch nicht traut, dem früheren Regierungschef den kompletten Rückzug bis zur endgültigen Klärung des Strafverfahrens nahezulegen. Immerhin waren es dieselben Landeshauptleute, welche im Jahr 2017 bei der Übernahme des Parteivorsitzes durch Kurz diesem umfassende Vollmachten eingeräumt hatten, die den Ex-Bundeskanzler nun zum Rückzug bewegten. Jetzt ist der alte Machtkampf in der Partei, Bund gegen Länder, den es in der „Neuen Volkspartei“ nicht mehr geben sollte, wieder einmal entbrannt.

Wie soll es nun weitergehen? Es geht um die Frage nach der grundsätzlichen politischen Ausrichtung. Sebastian Kurz und sein ihm getreuer Kreis haben die ÖVP weg von einer inhaltlich breit aufgestellten und dazu föderalistisch organisierten Volkspartei zu einer vor allem an Meinungsumfragen orientierten neokonservativen Elitepartei umgewandelt, deren öffentlichkeitswirksame Inszenierung des Partei- und Regierungschefs als One man-Show alle politischen Inhalte überstrahlt hat. Dass mit der Übernahme von mitunter äußerst rechten Positionen der Freiheitlichen ein Populismus zum Zweck der Wählerstimmenmaximierung betrieben wurde, hat man dabei bewusst in Kauf genommen.

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