17. Architekturbiennale in Venedig: Dystopie und Idealismus
„Wie werden wir zusammenleben?“ Diese elementare, weltumspannende Frage stellte Kurator Hashim Sarkis bei der heurigen 17. Architekturbiennale in Venedig zur Diskussion. Bild: Filigrane Fasern, hart wie Stahl: Achim Menges entwickelte für die Universität Stuttgart den Prototypen „Maison Fibre“, eine tragfähige Struktur, die leicht zu recyceln ist.
„Wie werden wir zusammenleben?“ Diese elementare, weltumspannende Frage stellte Kurator Hashim Sarkis bei der heurigen 17. Architekturbiennale in Venedig zur Diskussion. Bild: Filigrane Fasern, hart wie Stahl: Achim Menges entwickelte für die Universität Stuttgart den Prototypen „Maison Fibre“, eine tragfähige Struktur, die leicht zu recyceln ist.
Eigentlich hätte die 17. Architekturbiennale in Venedig letztes Jahr stattfinden sollen. Dann kam die Pandemie und alles war anders. Venedig ungewöhnlich leer, die Anreise ungewöhnlich aufwändig, einige Pavillons unfertig, viele QR-Codes.
Auch diese Biennale ist anders: Thematisch weit in Soziologie, Technologie und Wissenschaft ausgreifend, durchmisst sie alle Lebensformen – von Pilzsporen über Menschen bis zur Erde. Im Prinzip bewegt sie sich zwischen den Polen analog real und virtuell, handwerklich und technologieaffin, idealistisch und dystopisch. Erstere untersuchen gegenwärtige Lebensumstände von Menschen und anderen Organismen auf ihre Potenziale, zweitere wollen sie forschend optimieren.
Keine Architekturbiennale hatte bis dato so stark das Lebendige vor das Gebaute gestellt. „How will we live together?“ Diese Frage gab Kurator Hashim Sarkis, Architekt, Theoretiker, Dekan am renommierten MIT (Massachusetts Institute of Technology) als Motto vor. Corona erhöhte die Brisanz. 112 Teilnehmende aus 46 Ländern suchten Antworten, dazu noch 61 nationale Beiträge. Klimawandel, Erderwärmung, Digitalisierung, Polarisierung der Gesellschaft usw. bringen die Architektur als originär raumgestaltende Disziplin an ihre Grenzen. Sie sucht nach ihrer Rolle in einer Welt im Umbruch.
Offene Türen
Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.
In Kürze startet hier der FURCHE-Navigator.
Steigen Sie ein in die Diskurse der Vergangenheit und entdecken Sie das Wesentliche für die Gegenwart. Zu jedem Artikel finden Sie weitere Beiträge, die den Blickwinkel inhaltlich erweitern und historisch vertiefen. Dafür digitalisieren wir die FURCHE zurück bis zum Gründungsjahr 1945 - wir beginnen mit dem gesamten Content der letzten 20 Jahre Entdecken Sie hier in Kürze Texte von FURCHE-Autorinnen und -Autoren wie Friedrich Heer, Thomas Bernhard, Hilde Spiel, Kardinal König, Hubert Feichtlbauer, Elfriede Jelinek oder Josef Hader!