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Erfolg mit Grundsätzen

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Dem Mittelschülerkartellverband der Katholischen farbentragenden Studentenkorporationen Österreichs (MKV) gehören - die zu erwartende Beschlußfassung über Neuaufnahmen vorausgesetzt - zu Pfingsten 1981 158 Verbindungen an, die an 99 Orten im Bundesgebiet, mit nahezu 20.000 erfaßten Mitgliedern, nach den einheitlichen Grundsätzen „Katholisches Christentum“, „Österreich“ und „Freiheit“ sowie den Verpflichtungen zur „brüderlichen Freundschaft und Lebensbindung“ und zu „Schule, Studium und Berufserfüllung“ arbeiten.

Der MKV lehnt zwar als Verband eine parteipolitische Tätigkeit ab und verwirklicht seine Zielsetzungen unbeeinflußt von politischen Parteien, er regt aber seine Mitglieder zur Betätigung im öffentlichen Leben an und begrüßt jedes gesellschaftspolitische Engagement im Sinne eines glaubwürdigen Bekenntnisses zu Österreich.

Der MKV ist heute sicherlich (nach Korporationsanzahl gesehen) nicht nur weltweit der größte farbstudentische Verband, sondern auch der größte Verband von Studierenden und Absolventen an Höheren Schulen in Österreich.

Dieser Stellung entsprechend ist es vor allem der Bereich der „Höheren Schule“, dem das Hauptaugenmerk der Verbandsarbeit gehört.

Unsere jungen Mitglieder arbeiten als Schülervertreter, teils als Klassenoder Schulsprecher oder auch im Bereich der überregionalen Schülervertretung für die Gemeinschaft. Ihr Erfolg wird durch das klare und offene Eintreten für unsere Grundsätze und die Ehrlichkeit ihres Handelns bestimmt.

Der MKV tritt eindeutig für die Beibehaltung der Langform der AHS ein und sieht in der Einführung der Gesamtschule eine leistungshemmende und nivellierende Maßnahme.

Der MKV tritt auch gegen familienfeindliche Schulorganisationsmaßnahmen ein: z.B. gegen die Ganztagsschule, weil es im Ermessen der Fami lien bleiben soll, ob das Kind den ganzen Tag über einer Institution anzuver- trauen ist oder ob die Eltern die Kinder bei sich haben wollen. Unbestritten bleibt, daß ein angemessenes Angebot in Form von Tagesheimschulen oder Hortgruppen den berufstätigen Eltern vorliegen muß.

Einer der Grundsätze der katholischen Soziallehre ist die „Subsidiarität“ ; sie bedeutet, daß jede Gliederung in unserem Gemeinwesen diese Aufgaben selbständig erfüllen darf, aber auch muß, zu der sie berufen ist. Es ist daher unnötig und unrichtig, wenn der Staat in die Erziehungsarbeit funktionierender Familien eingreifen will.

Der MKV bekennt sich aber auch zur umfassenden Landesverteidigung in diesem demokratischen Staatswesen, das seine immerwährende Neutralität freiwillig verkündet hat, sowie zur notwendigen „allgemeinen Wehrpflicht“, für die im Gegensatz zu einem Berufsheer der Auftrag der Landesverteidigung gemeinsame Angelegenheit des gesamten Volkes ist.

Der MKV begeht jährlich zu Pfingsten, heuer in Linz, den österreichischen Pennälertag; aus welchem Anlaß die beschlußfassenden Organe des Verbandes zusammentreten, aber auch eine Fülle von gesellschaftlichen und Rahmenveranstaltungen stattfinden. Der MKV erwartet bis zu 2.000 Teilnehmer zum Pennälertag, aber auch den Besuch von Gästen aus Südtirol, der Schweiz und der Bundesrepublik Deutschland.

Die Stärke des MKV liegt in seiner Vielfalt und in seiner Einheit: der Einheit in seinen Grundsätzen, der Vielfalt der Arbeitsschwerpunkte und der Gestaltungsmöglichkeiten.

Der MKV hat sich in den letzten zehn bis 15 Jahren etwa verdoppelt. Ein Beweis dafür, daß grundsatzorientiertes Arbeiten nicht aus der Mode gekommen ist.

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