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Hermen von Kleeborn - 65 Jahre

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In diesem Jahr 1973, da die Welt des 100. Geburtstages von Charles Peguy gedenkt, feiert die Betreuerin seiner Werke in deutscher Sprache, Hermen von Kleeborn, ihren 65. Geburtstag. Geboren am 1. März 1908 in Wien, ist sie durch ihre Abstammung allein schon eine vollendete Österreicherin. Väterlicherseits kommt sie, wie nicht anders von einer Wienerin zu erwarten, aus Böhmen. Ihre Vorfahren, die ursprünglich Giertier hießen (die Giertier-Apotheke im Schottenstift gehörte weitläufigen Verwandten), führten in Nordböhmen die Kleezucht ein und erhielten für ihre Verdienste das Prädikat „von Kleebprn“. Die Liebe zur Gärtnerei ist Hermen von Kleeborn ihr Leben lang geblieben und in ihrer Jugend hat sie sogar diesen Beruf erlernt. Ihre Mutter, eine geborene „von Zwiedinek-Südenhorst“ (dieses Prädikat ist insofern interessant, als der Vater des berühmten polnischen Historikers Oskar de Halecki, der k. u. k. General war, das Prädikat „von Nordenhorst“ erhielt), war die Tochter eines österreichischen Diplomaten, der zu seinem Privatvergnügen arabische Dichter ins Deutsche übersetzte und auch Türkisch perfekt sprach. Die große Sprachbegabung Hermen von Kleeborns kommt von dieser Linie her.

Nach kurzer Tätigkeit im Amandus-Verlag wurde Hermen von Kleeborn von Generaldirektor Schmitz mit der Leitung des Auslandslektorates des Verlages Herold betraut. Dank ihrer Tätigkeit konnte der Verlag Herold u. a. die Werke von Giovanni Papini, Hilaire Belloc, Nicolai Lisi, Antoin Giacometti in seine Produktion aufnehmen. Vor allem vermittelte sie aber auch eine Reihe von bedeutenden theologischen Werken dem Verlag. So Bücher von Ives Congar, P. Re-gamey, Evdokimov und vor allem auch Teilhard de Chardin. Trotz ihrer schweren Krankheit betreut sie die Ausgabe der Werke von Charles Peguy in deutscher Sprache, in welcher Reihe bisher fünf Bände im Verlag Herold erschienen sind. Von Papst Johannes XXIII. wurde sie für ihre auch für die Theologie so wichtige Tätigkeit mit dem Ehrenzeichen „Pro Pontifice et Ecclesia“ ausgezeichnet, welche Auszeichnung ihr Kardinal König persönlich ans Krankenlager brachte.

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