Von Dankbarkeit und ihrem Fehlen war im jüngsten Sonntags-Evangelium die Rede: Neun der zehn Aussätzigen, die Jesus geheilt hatte, waren wortlos nach Hause gegangen – nur einer hatte kehrtgemacht, um sich zu bedanken.
Beim Zuhören sind mir einmal mehr die eigenen Defizite an Dankbarkeit eingefallen. Und Stunden später, während der Abendnachrichten mit all ihren globalen Dramen, ist mir dankbar bewusst geworden, in welch friedlichem, stabilem, gesegnetem Land wir Österreicher leben dürfen – ungeachtet aller Alltags-Versagen.
Heute, Donnerstag, beginnen die „vertiefenden Gespräche“ über eine neue Regierung. Wir, die Wähler, haben dazu die Weichen gestellt – trotz mancher Überzeugung, diese oder jene Partei hätte mehr oder weniger Stimmen erhalten sollen. Ich denke, wir haben es gut gemacht:
- Diejenigen, die politisch-moralisch versagt haben, sind massiv geschwächt worden.
- Jene, die zuletzt an Überzeugungskraft eingebüßt haben, werden Zeit zur Erneuerung bekommen.
- Und jene, die uns – so oft vergeblich – vor einer gedankenlosen Weltvernichtung gewarnt haben, sind mit neuer Kraft auferstanden.
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