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Was ist schon Kunst?

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Der Katholische Akademikerverband Österreichs veranstaltet vom 22. bis 29. Juli 1973 im Stift Zwettl, Niederösterreich, seine 22. Sommertagung. Sie ist dem Thema „Was ist schon Kunst?“ gewidmet. Zur Eröffnung setzt sich Prof. Otto Mauer unter dem Titel „Kunst und Realität“ mit der ständig aufgeworfenen, nie gelösten Frage zwischen sogenannter Wirklichkeit und künstlichem Abbild auseinander. Das Referat wird auch darauf hinweisen, daß Kunst längst ihren abbildlichen Charakter verloren hat und zum freien Gebilde als Ausdruck der menschlichen Psyche geworden ist. Prof. Dr. Otto Graf behandelt das Thema „Kunst und Utopie“ und zeigt damit den Einfluß von Theorie und

Ideologie auf die praktische Kunstübung. Dr. Michael Scharang spricht von Seite der Literatur her über „Kunst und Engagement“ (politisches und sonstiges menschliches Engagement). In einem zweiten Vortrag behandelt Msgr. Otto Mauer das heikle Thema „Kirche und Kunst (kirchl. Kunstpolitik)“; er setzt sich einerseits mit dem prinzipiellen Verhältnis zwischen kirchlichem Denken und der Welt der Bilder auseinander, behandelt anderseits die faktische kirchliche Kunstpolitik in Österreich. Der Bildhauer und Maler Oswald Oberhuber (Akademie der bildenden Künste, Wien) behandelt das vieldiskutierte Thema „Demokratisierung der Kunst?“. Der moderne griechische, in Wien ansässige Komponist Anestis Logothetis spricht über „Moderne Notationen“ und ihre Beziehung und Verwendung in der zeit-genössichen Musik (mit Musikbeispielen und Projektionen). Universitätsprofessor Dr. Walter Weiß, Salzburg, behandelt die für den Österreicher nicht uninteressante Frage „Gibt es eine spezifisch österreichische Literatur?“. Arch. Ottokar Uhl, Wien-Karlsruhe, bekannt durch seine Kapellen- und Kirchenbauten, bisher am Institut für Kirchenbau der Akademie der bildenden Künste Wien, jetzt Professor an der Universität in Karlsruhe, spricht über „Architektur als Ideologieprodukt“.

Während der Tagung findet ein literarischer Abend statt, an dem Jutta Schütting unveröffentlichte Gedichte und Prosatexte aus eigenen Werken liest.

Die Tagung ist nicht nur für Mitglieder des Katholischen Akademikerverbandes, sondern für alle Interessierten zugänglich. Anfragen und Anmeldungen werden umgehendst an das Generalsekretariat des Katholischen Akademikerverbandes Österreichs, 1090 Wien, Währingerstraße 2—4 (Tel. 34 61 65), erbeten.

Seine traditionelle Studientagung wird der Katholische Akademikerverband Österreichs auch in diesem Sommer wieder im Bildungshaus Batschuns in Vorarlberg veranstalten, und zwar von 7. bis 12. August 1973. Die Veranstaltung steht unter dem Gesamtthema „Spiritualität heute“ und wird unter Mitwirkung namhafter Fachleute aus dem In-und Ausland religionsphilosophischen Fragen von besonderer Aktualität gewidmet sein. In Vorträgen und Diskussionen werden Themen wie Religiosität und Kirchlichkeit, Probleme der marxistischen Religionskritik und des heutigen Atheismus, das Verhältnis von Meditation und Aktion, die Beziehung zwischen Intellektualität und Glaube, sowie das Verhältnis zwischen Frömmigkeit, Skepsis und Protest behandelt. Unter den Vortragenden sind der Dekan der Kath.-Theologischen Fakultät der Universität Wien, Univ.-Prof. P. Dr. Raphael Schulte, der bekannte deutsche Religionsphilosoph Prof. DDr. Heinz Robert Schlette und andere bekannte Wissenschaftler. Neben der Studienarbeit ist auch ein ganztägiger Autobusausflug In die Schweiz sowie — je nach Wunsch — ein Besuch der Bregenzer Festspiele geplant.

Zu der Studientagung lädt der Katholische Akademikerverband seine Mitglieder und andere Interessenten herzlich ein. Anfragen werden umgehendst an das General-sekretariat des Verbandes erbeten.

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