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Wir brauchen Eliten!

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Wir Katholiken wollen keine Zensur, keine Kulturpolizei, aber wieder mehr Würde und Wahrhaftigkeit derer, die die Schalthebel der Meinungsmanipu­lation für unser Österreich-Bewußtsein bedienen ...

Wir Katholiken wollen keine kleri­kale Partei und keine Fusion oder Halb­union mit irgendeiner Partei. Es sollte und dürfte aber auch keinen politischen Katholizismus mit neuen linken Flirts und Vorlieben geben ...

Im Meinungspluralismus unserer Demokratie zwingen wir als Christen niemandem etwas auf. Doch als Kirche müssen wir zum „Schutzraum des Le­bens“, ja zur „Freiheitsbewegung des Lebens“ werden. Das Gewissen aus brüderlicher Verantwortung läßt uns nicht schweigen!

Wenn werdendes Leben nichts mehr gilt, dann ist das der Beginn der Barba­rei. Unsere Sorge und Aufmerksamkeit gilt auch jeder direkten und indirekten Lebensbeschädigung. Auch die Verfü­gung über das Lebensende darf niemals einem Ermessensspielraum anheim ge­geben werden.

Dem Schutzraum Kirche ist auch das Leben und die Würde der Alten, der Be­hinderten, der unheilbar Kranken an­vertraut. Schutzraum des Lebens, das muß auch wirksamer werden gegen die gesetzliche, die ideologische und prak­tizierte Aushöhlung von Ehe und Fami­lie.

Ehegesetz und Scheidungsreform nach rein zeitmechanistischen Überle­gungen, ohne den Wert der Treue in Opferbereitschaft einzubauen, werden die wachen Katholiken Österreichs

ebensowenig befriedigen können wie die Eliminierung der Schuldfrage.

Die zerstückelte Humanität einer solchen Gesetzgebung darf uns nicht ruhen und verstummen lassen ...

Gelebtes Christentum hat zu erwei­sen, daß es für die Familie, die allein Lebensnahe und Lebenswärme garan­tiert, die die Kirche im Kleinen ist, kei­nen Ersatz und keine alternativen Le­bensformen gibt - wie es auch im politi­schen Raum unseres Vaterlandes letzt­lich keine wirklichen Alternativen zu den moralischen Werten an Heimat­treue, Ehre, opferbereitem Leistungs­willen und Verteidigungsbereitschaft geben kann!...

Darum - und ich spreche es ohne jede Scheu aus - braucht unsere Zeit, unser Österreich der achtziger Jahre Eliten, auch die unsere von farbentragenden Studenten!

Nicht Arroganz, Dünkel, Bevorrech- tungsprivilegien und nicht Kastenden­ken sind damit gemeint. Die geforderte Elite kann nur in Engagement und Ethos gesehen werden, in der Kraft des Geistes.

Staat und Kirche brauchen wieder Kader der Verläßlichen. Lange genug wurden in der gebildeten und akademi­schen Jugend gefährliche Spinner und Spieler produziert, das Ergebnis ist mo­ralischer Verfall, ja ist Terror, Unsi­cherheit aller Maßstäbe und die Bedro­hung der Freiheit des einzelnen durch eine neue linksgetrimmte ideologische Herrenkaste...

Auszüge eines Referates, das der Styria-General- direktor vor der MKV-Verbindung Karantania in Klagenfurt hielt.

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