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Wunderkinder

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Beethovens frühe und dabei unmißverständlich auf spätere Wege und Ziele hinweisende Sonate in C-Dur, op. 2, Nr. 3, war an den Anfang des Programms gestellt worden, zu welchem die Theresianische Akademie ein zahlreiches Publikum in ihren Fest- und Theatersaal geladen hatte. Wohl die meisten, aber nicht alle Zuhörer, haben gewußt — und konnten es trotzdem kaum glauben —, daß der Protagonist des Abends, der armenische Pianist Avo Kouyoumjian, ganze 13 Jahre zählt, während der Blockflötenspieler Manfred Tachezi nur ein Jahr älter ist; dieser hat in der Sonate in C-Dur von Georjr Philipp Telemann, am Cembalo meisterlich begleitet von dem auch noch sehr jungen Thomas Schlee und reizvoll kontrastiert mit dem so wichtigen, von einer ungenannten Dame gespielten Basso Continuo, eine sehr eindrucksvolle Leistung geboten, die eine

echte Berufung zum Künstlerberuf bezeugt. — Was im ersten Teil des Konzerts bereits aufhorchen ließ, erfuhr im zweiten Teil, der vorwiegend Chopins vier großen Impromptus gewidmet war, eine Verstärkung und Vertiefung, welche bewies, daß der Schüler Avo nicht nur über eine phänomenale Technik und ein hinreißendes Temperament verfügt, sondern auch, daß ihm die Gabe einer geistigen Durchdringung der Musik in einem Grad zu eigen ist, die in so jungen Jahren wohl als Wunder bezeichnet werden kann.

• Das graphische Kabinett des Stiftes Göttweig zeigt derzeit eine Gedächtnisausstellung zur Wiederkehr des 300. Geburtstages seines bedeutendsten Abtes Gottfried Bessel. Der Untertitel des von P. Emmeram Ritter bearbeiteten Katalogs weist auf jene Gebiete hin, auf denen Bessels Tätigkeit vor allem sichtbar wurde: Politiker, Gelehrter und Mäzen des Barocks. Die Ausstellung ist an Sonn- und Feiertagen sowie am Samstag von 9.30 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

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