Eine Durchsicht von Meldungen über Papst Franziskus aus dem Jahr 2022 gewährt Einblick in seine schillernde Persönlichkeit und hilft auch, des Pontifex umstrittene Äußerungen einzuordnen.
Anton Hruboň, Jahrgang 1989, blickt in seinem Buch „Mythos und Kult Jozef Tisos“ – unbefangen – auf beide Ausrufungen der slowakischen Unabhängigkeit 1939 und 1993 zurück.
Er war der älteste Kardinal der katholischen Kirche: Letzte Woche wurde der am 8. August 98-jährig in Rom verstorbene Jozef Tomko in seiner slowakischen Heimat beigesetzt.
Bei seinem Besuch im Land zwischen Tatra und Donau hat sich Papst Franziskus ein weiteres Mal als einer erwiesen, der die frohe Botschaft anbietet, ohne sie aufzuzwingen.
Papst Franziskus besucht vom 12. bis 15. September die Slowakei. Die Rehabilitierung des 2012 abgesetzten Erzbischofs von Trnava, Róbert Bezák, ist damit eng verbunden.
Vor 100 Jahren wurde der tschechische Geheimbischof Felix Davídek geboren, und vor 50 Jahren hat er seine Mitarbeiterin Ludmila Javorová zur Priesterin geweiht.
Der ausgeprägte Kult um Johannes Paul II. in der Slowakei beruht auf slawischer Sympathie, aber auch auf gezielter (Kirchen-)Politik gegen den liberalen Westen.
Am 29. Februar wählt die Slowakei ihr Einkammerparlament neu. In der unübersichtlichen Parteienlandschaft mischen Christen mit – auch am ganz rechten Rand.
Die Mehrsprachigkeit in Wien und Pressburg/Bratislava/Pozsony zu thematisieren, ist in Zeiten von Deutschpflicht und Ausländerhass da wie dort ein nicht nur historisch wichtiges Unterfangen.
Das lang ersehnte österreichisch-tschechische Geschichtsbuch ist endlich erschienen. Es könnte zu dieser Thematik eine Grundlage für Generationen werden.
Die Präsidentenwahlen in der Slowakei haben erneut die Klüfte in Kirche und Gesellschaft aufgezeigt. Kaum jemals aber wurde so ernsthaft die Vereinbarkeit von Liberalismus und Christentum diskutiert.
Am 14. April vor hundert Jahren verstarb Ludwik Lazar Zamenhof, der Erfinder des Esperanto. Die von ihm begründete Bewegung durchläuft gerade eine Metamorphose, das Internet hat zu einem unerwarteten Aufschwung der "Lingvo internacia" geführt.
Am 18. April jährt sich zum siebzigsten Mal die Hinrichtung Jozef
Tisos, des Priesters und Präsidenten des Slowakischen Staats der
Jahre 1939 bis 1945. Angesichts der aktuellen politischen Lage kommt
dem Jahrestag besondere Bedeutung und Aufmerksamkeit zu.
Gründungsmythos und ideologische Gräben - die Erinnerungskultur an
die tschechoslowakischen Legionäre ist eine divergente. Betrachtungen
zum österreichischen Nationalfeiertag am 26. und zum tschechischen am
28. Oktober.
Mehrere Ausstellungen würdigen die Jubiläen zweier großer Herrscher.
Der 700. Geburtstag Karls IV. und der 100. Todestag Franz Josephs
werden dabei sehr unterschiedlich begangen, doch es fehlt nicht an
Berührungspunkten.
Robert Ficos "Smer" wurde bei den Parlamentswahlen in der Slowakei
zwar erneut stärkste Kraft - stürzte aber von 44 auf 28 Prozent ab.
Kotlebas Rechtsextreme ziehen im Parlament ein, Ján Figels
Christdemokraten fallen heraus, und die Bischöfe des Landes
schweigen.
Es kommt nicht oft vor, dass ein Staatsoberhaupt zur Verabschiedung eines Priesters kommt, der nicht einmal ein Pfarramt bekleidet hat. Am Dienstag, dem 12. Jänner erwies der slowakische Präsident Andrej Kiska die letzte Ehre dem Salesianer, Dissidenten zur Zeit des Kommunismus und Sozialarbeiter Anton Srholec, der am Donnerstag, dem 7. Jänner im 86. Lebensjahr verstorben war.In seiner Trauerrede erinnerte Kiska an seinen letzten gemeinsamen Auftritt mit Don Antonio am 17. November des Vorjahrs an der Marchmündung beim "Tor der Freiheit", das Srholec als Präsident der Konföderation der
Gesprächsbedarf von der Causa Bezák bis zu Malversationen an einer
katholischen Universität: Vom 9. bis 14. November absolvieren die
Bischöfe der Slowakei ihren Ad-Limina-Besuch in Rom.
Menschenrechte gegen Menschenrechte: Das am 7. Februar anberaumte
Referendum über die Familie polarisiert die slowakische Gesellschaft
so stark wie schon lange nichts. Der Ausgang ist ungewiss.
Kardinal-König-Preisträger Anton Srholec wurde jetzt auch für den Bruno-Kreisky-Preis nominiert. Zum 85. Geburtstag des slowakischen Salesianers.Am vergangenen Freitag stand er wieder einmal an seinem Schicksalsfluss, der March: Gemeinsam mit Österreichs Außenminister Sebastian Kurz, mit dessen slowakischem Amtskollegen Miroslav Lajˇcák und dem ungarischen Botschafter in Österreich Vince Szalay-Bobrovniczky gedachte Anton Srholec des Falls des Eisernen Vorhangs vor 25 Jahren. Das "Tor der Freiheit“ in Devín unweit der Mündung der March in die Donau war vor einigen Jahren auf seine
Zlín, Bratislava, Szombathely: drei Städte an einer uralten
Nord-Süd-Transversale, die mittlerweile auch den Wiener Raum mit
einem Reigen an Musikveranstaltungen kulturell befruchtet.
"Sodomitische Ideologie“: In solcher Diktion wettern die katholischen Bischöfe der Slowakei gegen die Gleichstellung homosexueller Partnerschaften mit der Ehe.R asch kommen die "Bischöfe der Slowakei“ zur Sache: Der erste Absatz des Schreibens an die "lieben Brüder und Schwestern“ beginnt mit dem Wort "Advent“ und endet mit der "Kultur des Todes“. Nicht weniger als zehnmal kehrt die Wortprägung Johannes Pauls II. dann wieder. "Wenn der Mensch sich gegen die göttliche Ordnung stellt, induziert er eine Kultur des Todes“, heißt es da. Die "Akteure der Kultur des Todes“
Ján Orosch ist zum neuen Erzbischof in Trnava ernannt worden, doch die Causa seines abgesetzten Vorgängers Róbert Bezák ist damit längst nicht beendet.Ciao, Roberto“ titelte ein Pressburger Blatt nach Róbert Bezáks Auftritt beim Festival "Pohoda“ am 13. Juli. Nach all dem Geschehenen sehe er seine Zukunft nicht mehr in seiner slowakischen Heimat, bloß in Europa möchte er bleiben, so der Redemptorist vor rund 2000 Zuhörerinnen und Zuhörern im "Europa-Café“ auf dem Flugplatz von Trencˇín. Bevor er sich zu konkreten Angeboten äußere, müsse aber geklärt werden, wer er nun
Tschechiens Präsident wollte einem Homosexuellen die Ernennung zum Uni-Professor verweigern - und löste damit eine heftige Debatte aus.Martin C. Putna ist ein Homme des Lettres, zugleich aber ein Enfant terrible in der Gesellschaft wie in der katholischen Kirche seines Landes. In der Bildergalerie seiner Homepage kann man ihn, flankiert von seinem Mentor Václav Havel und dem Dalai Lama, als Moderator eines interreligiösen Gesprächs im Spanischen Saal der Prager Burg bewundern, aber auch als Putin verkleidet bei einer Demonstration gegen Miloˇs Zemans Vorgänger Václav Klaus. Und auf dem
Beim Prager "Festival Opera“ geben sich sämtliche wichtigen Ensembles des Landes ein Stelldichein. Das Ganze hat auch eine kulturpolitische Dimension.Das "Festival Opera“ ist gleich alt wie die Tschechische Republik, die am 1. Jänner 1993 das Licht der Welt erblickte, und es hat mit den Geburtswehen des Staates viel gemeinsam. Zur Zeit des Kommunismus waren alle Opernhäuser vom Staat geführt worden, dann wurden sie mit Ausnahme des Nationaltheaters den Städten zugeteilt, die damit überfordert waren; die Zwischeninstanz der Kreise, der Pendants der österreichischen Bundesländer,
Tschechien und die Slowakei feiern die Ankunft der Slawenapostel Zyrill und Method im Großmährischen Reich vor 1150 JahrenDass die Brüder aus Thessaloniki zu den einflussreichsten Kulturträgern der europäischen Geschichte zählen, ist unbestritten. Sie entwickelten das glagolitische Alphabet, aus dem später das zyrillische hervorging, sie übersetzten Teile der Heiligen Schrift und feierten den Gottesdienst in einer nicht biblischen Sprache. Damit nahmen sie das Votum der Reformation und des Zweiten Vatikanums für die Volkssprachen um mehr als ein halbes beziehungsweise ganzes
Kurz vor der slowakischen Parlamentswahl wurden Volkszählungsergebnisse bekannt: Die bekennenden Katholiken schwinden, die Kirche wiegelt ab.Nach der Revolution von 1989 haben wir eine Zeitlang gedacht, wir könnten mental vor das Jahr 1948 zurückkehren und weitermachen mit dem Aufbau einer Gesellschaft auf Grundlage der Soziallehre der Kirche. Das war aber nur eine Illusion.“Selten hat sich ein Kirchenführer in einem exkommunistischen Land zum Trauma der Katholiken so unverblümt geäußert wie der Vorsitzende der Slowakischen Bischofskonferenz, der Pressburger Erzbischof Stanislav
Feuer am Dach: Nur mehr ein Zehntel der Tschechen bekennt sich zur katholischen Kirche. Der Prager Erzbischof Dominik Duka setzt da auf eine Charme-Offensive.Diesen Dezember wird der böhmische Primas und Vorsitzende der Tschechischen Bischofskonferenz nicht so bald vergessen. Zuerst erhitzte die Gemüter eine Diskussion über den Auftritt von Präsident Václav Klaus bei der Nationalwallfahrt in Stará Boleslav (Altbunzlau), dann verzögerte der Rücktritt von Kulturminister Jiˇrí Besser wieder einmal die Behandlung des Restitutionsgesetzes und kurz vor dem Tod von Václav Havel platzte die
Václav Havels historische Leistungen sind unbestritten, noch wichtiger aber sind seine Impulse für die Zukunft seines Landes und Europas.Mit Václav Havel entschwindet den Augen ein Mensch, der für viele Leute das lebende Zeichen der Zivilcourage war. Ein Mensch, der mit seiner Idee einer unpolitischen Politik der Zeit, in der er lebte, voraus war.“ Igor Matoviˇc, das neue Enfant terrible der slowakischen Politszene, hat in einem Statement ausgedrückt, was viele Zeitgenossen in Ost und West an dem verstorbenen Dissidenten und Präsidenten fasziniert. Nicht mehr Havels historische Rolle
Er sei während oder nach einer Herzoperation verstorben, in Hannover, Bonn oder Bad Oeynhausen - derart divergierende Meldungen passen gut zu einer schillernden Persönlichkeit wie Jiˇrí Gruˇsa. Und gut passen auch die Fakten, dass den Verfasser einer "Gebrauchsanweisung für Tschechien“ der Tod am 28. Oktober ereilte, dem Gründungstag der Tschechoslowakischen Republik, aber eben in Deutschland.Er sei zeitlebens ein "Anrainer des Grenzenlosen“ gewesen, vermerkte Grusa in seiner letzten großen Rede am 8. Oktober, einer Laudatio anlässlich der Verleihung des Kulturpreises des
Das "Ars Musica Ferialis“ jährte sich zum 40. Mal. Die Annäherung an Tschechien schreitet in kleinen, behutsamen Schritten voran - gesanglich und auch in kulinarischer Hinsicht.Mehr Salat und mehr Mehlspeisen: Der Tenor nicht nur des Tenors des Singkreises ist einhellig. Mit der Küche im Seminarhaus der Brünner Landwirtschaftsuniversität sind die Österreicher ja zufrieden, aber sie sind von zu Hause mehr vor allem grünen Salat gewohnt und erwarten zumal in Tschechien etwas Süßes zur Nachspeise.Zum 40. Mal hat sich "Ars Musica Ferialis“, ein Singkreis um den Pfarrer von Spillern,
Die Laurentiuskirche in Wien Breitensee birgt einen einzigartigen Zyklus von Glasgemälden zur Kreuzesfrömmigkeit des altösterreichischen Kaiserhauses.Die Klagen von Lehrern, Fremdenführern und nicht zuletzt von kirchlichen Amtsträgern werden immer lauter, dass den Zeitgenossen Grundkenntnisse von Geschichte, Kunst und Kirche rapid abhanden kämen. Aber auch in der Tradition fest verwurzelte und gebildete Katholiken stehen manchmal vor einem Rätsel. Unzählige Male hatte Stefan Malfèr, Mitarbeiter der Kommission für die Geschichte der Habsburgermonarchie an der Österreichischen
Nicht nur in Wahlkampfzeiten fliegen in der Slowakei die Fetzen. | Doch die Realpolitik federt alle ideologischen Attacken ab.Das war nun tatsächlich ein Husarenstück, als die linksnationalistische Regierungskoalition von Robert Fico unmittelbar vor der Nationalratswahl im vergangenen Juni als letzten Gag eine Reiterstatue aus dem Talon zog. Im Beisein der gesamten Staatsspitze wurde vor der Burg zu Bratislava ein Denkmal Svätopluks enthüllt, des bedeutendsten Herrschers des Großmährischen Reichs, das als Vorläufer der slowakischen Staatlichkeit betrachtet wird. Die Inschrift
Ein ehemaliger Franziskaner ist der engste Berater der neuen slowakischen Ministerpräsidentin Iveta RadicÇová. Die Regierungschefin setzt damit auf einen Vertreter einer liberalen katholischen Strömung als Berater, dessen Verhältnis zur mächtigen Amtskirche äußerst gespannt ist.„Er hat für Radicová seinen Namen aufgegeben“: So überschrieb die Tageszeitung Novycas (Neue Zeit) die Meldung, Iveta Radicová habe zum Koordinator ihres zwölfköpfigen Beraterteams Ján Krstitel’ Balázs ernannt. Denn mit dem Austritt aus dem Orden der Minderbrüder ist Johann Baptist Balázs zu
Die Slowakei wählt am 12. Juni ein neues Parlament. Mehr denn je überschattet das Problem der ungarischen Volksgruppe alle anderen Themen.Der Zufall hat bewirkt, dass heuer innerhalb eines halben Jahres in sämtlichen fünf Nachbarländern der Slowakei Wahlen stattfanden oder noch stattfinden werden: In Ungarn und Tschechien wurde ein neues Parlament gewählt, in der Ukraine, in Österreich und in Polen war beziehungsweise ist ein neuer Präsident zu küren. Diese Massierung von Wahlereignissen lenkt den Blick auf die geopolitische Einbettung des Landes und den daraus resultierenden Horizont
Am 10. April wurde Dominik Duka ins Amt als Erzbischof von Prag eingeführt. Der neue tschechische Primas hat – im Gegensatz zum Vorgänger – eine gute Gesprächsbasis zu Staatspräsident Václav Klaus. Auch in der der Slowakei fand an der Kirchenspitze ein Generationenwechsel statt.Es kommt nicht oft vor, dass Václav Havel und sein Nachfolger Václav Klaus einer Meinung sind, aber die Ernennung Dominik Dukas zum Erzbischof von Prag ließ beide aufjauchzen. Mit Duka an der Spitze trete die katholische Kirche Tschechiens „in eine neue Phase ihres reichen Lebens und mit ihm das ganze
Zu Weihnachten 1919 wurden die ersten Gottesdienste der Tschechoslowakischen Hussitischen Kirche gefeiert. Die Kirche, der auch Staatspräsident Václav Klaus angehört, führt zwar den Reformator Jan Hus im Namen. Sie spaltete sich aber von den Katholiken ab.In tschechischer Sprache gefeierte Gottesdienste zu Weihnachten 1919 waren das Vorspiel; am 8. Jänner 1920 wurde die Kirchengründung beschlossen und am 11. Jänner proklamiert; am 15. September schließlich wurde die Tschechoslowakische Kirche, wie sie zunächst hieß, staatlich anerkannt.Anders als ihre heutige Bezeichnung vermuten
Prag erinnert sich seiner großen Vergangenheit als Weinstadt und ist am besten Weg, wieder eine solche zu werden. Noch gilt es viel aufzuholen, denn während des Kommunismus gab es mehrere Jahrzehnte lang gar keinen Weinanbau. Heute präsentieren sich tschechische Winzer voller Stolz auf Weinmessen in Brüssel, London und San Francisco.Zuerst die Backstuben, dann die Blumenhandlungen und schließlich die Weinboutiquen: An diesen Geschäftstypen konnte man in den 20 Jahren seit der Wende die wirtschaftliche Entwicklung in der Tschechoslowakei bzw. in Tschechien ablesen. Denn diese drei hatte
Dietmar Grieser lockt mit seinem neuesten Buch die Leser ins Land unter der Tatra.„Dem Buchkäufer kommt es auf den Namen des Autors an, nicht auf den des Verlegers“, meint Dietmar Grieser im Kapitel über die slowakischen Wurzeln Samuel Fischers und fügt hinzu, natürlich sei er sich im Klaren, dass er in seiner „Neigung zu Sentimentalität und Prahlerei zu weit gehe, das Renommee des großen Verlegers“ für seine eigene Autobiografie zu nützen. Es sind genau solche süffisante Bemerkungen, die Dietmar Griesers Bücher so unwiderstehlich machen.Griesers Stil ist klassisch und salopp
Raabs hat Österreich im Tschechischen seinen Namen gegeben. Dort ist zur Zeit auch eine von mehreren Ausstellungen zu sehen, die sich dem Verhältnis Tschechen-Österreicher widmen.Rakousko, das Land hinter Raabs: Schon der Name, den die Tschechen für Österreich haben, weicht ab von den Bezeichnungen für andere Länder, die sie mit den übrigen slawischen Sprachen teilen; nur die Slowaken und die Sorben haben diese Benennung übernommen. Die Beziehung der Tschechen zu den Österreichern et vice versa ist eben eine ganz besondere und kann nicht einfach unter das Thema Tschechen und Deutsche
Zwischen Tschechen und US-Amerikanern gibt es eine tief in der Geschichte wurzelnde spezielle Verbundenheit. Eine kleine historisch-essayistische Nachlese zur Prag-Visite von Barack Obama."Kaum eine Stadt Mitteleuropas trägt so die Bereitschaft zur Amerikanisierung in sich wie diese", schrieb Willy Lorenz, Herausgeber bzw. Chefredakteur der FURCHE in den 1960er/70er Jahren und später österreichischer Kulturrat in Prag, in seinem 1988 erschienenen Essayband "Liebe zu Böhmen" über die tschechische Hauptstadt. Es sollte nur ein Jahr dauern, bis die Stichhaltigkeit dieser, vor der Samtenen
Eine Uraufführung im tschechischen Mladá Boleslav (Jungbunzlau) widmet sich einem brisanten Thema: Das Stück „Schutzengel“ handelt von der Beziehung einer tschechischen Pflegerin zu einem Österreicher.Der alte Mann und die junge Frau“, „Vor Sonnenuntergang“: Johann Nestroy behandelt das zeitlose Thema als Posse, Gerhart Hauptmann als Trauerspiel. Vlastimil Venclík hingegen legt seinen „Schutzengel“ (StráÇzn´y andÇel) als Tragikomödie an. Und er stellt die Geschichte in einen ganz konkreten und aktuellen Kontext: „Die Entwicklung der Beziehung zwischen einer jungen
Slowakei: Sie verstehen sich blendend - der 85-jährige Kardinal Ján Chryzostom Korec und Ministerpräsident Robert Fico. Ihr gemeinsamer Nenner hat neben einer sozialen vor allem eine nationale Komponente, wie ein Blick auf jüngste Ereignisse vermuten lässt.Nitra hat bei den Slowaken als vom Slawenapostel Method gegründeter Bischofssitz ungefähr den Stellenwert, den in Österreich Mariazell genießt, und Kardinal Ján Chryzostom Korec, der dort von 1990 bis 2005 Diözesanbischof war, einen Ruf, der jenem Kardinal Königs zumindest gleichkommt.König verfasste auch das Vorwort zur
Zum 100. Geburtstag des in Vergessenheit geratenen Eugen SuchoÇn wurde in Pressburg dessen Oper „Svätopluk“ neu herausgebracht. Ein Schlüsselwerk zum Verständnis der Slowakei mit ihrer wechselvollen Geschichte im 20. Jahrhundert.Furtwängler, Böhm und Karajan haben seine Werke dirigiert, doch heute ist Eugen SuchoÇn im deutschen Sprachraum vergessen. Die Neuinszenierung seiner Oper „Svätopluk“ im dafür ideal geeigneten neuen Haus des Slowakischen Nationaltheaters rückt diese zentrale Persönlichkeit des slowakischen Musiklebens im 20. Jahrhundert wieder in den Vordergrund.Von
„Als der Kanal- und Bahnbauer 1850 nobilitiert wurde, wählte er im Hinblick auf Moldau und Elbe das Adelsprädikat ‚von Moldelbe‘. Zwar benutzen die Züge nach Dresden heute eine andere Bahntrasse, doch nach 1989 wurde ein zwischen Wien und Prag verkehrender Euro City ‚Alois Negrelli‘ benannt.“Zweimal gefeiert, zweimal vergessen: Zum 150. Todestag des Bahn- und Kanalbauers Luigi Negrelli oder: Wie Mehrsprachigkeit instrumentalisiert wurde. Luigi Negrelli oder: Wie Mehrsprachigkeit instrumentalisiert wurde.Für den Ingenieur aus Primör ist nichts zu schwör: Man ist versucht, den
Über Jahrestage, Zahlenfetischismus und den ganz gewöhnlichen Alltag bei den Tschechen.Ich trete vor Sie, heute, am 158. Jahrestag der Geburt des Gründers unseres neuzeitlichen Staates, des Präsidenten Masaryk." Mit diesen Worten begann Václav Klaus seine Rede am 7. März dieses Jahres, als er "kurz nach 10 Uhr im Wladislawschen Saal der Prager Burg seinen zweiten Amtseid als Präsident leistete und damit für weitere fünf Jahre die Funktion des Staatsoberhauptes übernahm. Sein zweites und zugleich letztes Mandat endet am 7. März 2013."Die "Lidové noviny" fügten auch noch hinzu, der
Eine große Ausstellung in Prag zeigt die historische Persönlichkeit.Wie fasst Gert Voss den Wallenstein auf? Hat Thomas Langhoff Schiller richtig verstanden? Wie unterschiedlich die Fragen der Österreicher im Vergleich zu jenen der Tschechen sind, wenn die Rede auf den Generalissimus kommt, zeigt eine Ausstellung in Prag, die bis Mitte Februar zu sehen ist. Hier geht es primär nicht um den Repräsentanten einer bestimmten Denk- und Verhaltensweise, sondern um die historische Persönlichkeit. Schon im Vorfeld wurde darauf hingewiesen, dass eine sudetendeutsche SS-Division den Namen
Der Priester-Politiker Andrej Hlinka soll vom Pressburger Parlament zum "Vater der Nation" erklärt werden.Diesen Tag haben die Slowaken nie vergessen: Vor 100 Jahren, am 27. Oktober 1907 kamen bei der Einweihung der neuen Kirche in dem nordslowakischen Dorf Cernová, heute eingemeindet in die Stadt Ružomberok, 15 Personen ums Leben, 10 wurden schwer, 60 leicht verletzt. Der Proponent des Kirchenbaues, der aus Cernová gebürtige Rosenberger Pfarrer Andrej Hlinka, war zu diesem Zeitpunkt wegen seines Kampfes gegen die Unterdrückung der Slowaken von der Ausübung seiner priesterlichen
Erfinder der Schiffsschraube und Homo europaeus: Zum 150. Todestag von Josef Ressel.So viel steht fest: Josef Ressel verstarb auf der Heimkehr von einer Dienstreise aus der Steiermark nach Triest in der Nacht vom 9. auf den 10. Oktober 1857 im "Bayerischen Hof" zu Laibach. Doch dann setzt sogleich die Legendenbildung ein. Auf das Arztrezept, das er in den erstarrten Händen hielt, soll er die Worte hingekritzelt haben: "Der Propeller ist ein Österreicher und soll es bleiben, obschon sich die Völker um ihn streiten."Ressels Vater war nämlich Deutschböhme, seine Mutter Tschechin. Schon 1861
250 Jahre nach der Schlacht von Kolin rüstet sich die mittelböhmische Stadt für eine rosige Zukunft.Der Name Kolin weckt in Wien heute eher unangenehme Erinnerungen, denn Generationen von Autofahrern mussten zur Fahrprüfung ihre Kurven in der Kolingasse drehen. Und wer gerade mit der Verkehrsordnung gerungen hat, hat auch keine Muße für das nahe gelegene Deutschmeister-Denkmal, auf dessen Rückseite ein martialisches Schlachtenrelief von 1757 prangt.Das Relief ist ein Relikt des Kolin-Kults, der in der Kaiserzeit systematisch betrieben wurde, hatte Maria Theresia den erstmaligen Sieg
Am Wochenende wird das neue Slowakische Nationaltheater eröffnet.Auch eine unendliche Geschichte kommt einmal zu einem Abschluss: Am kommenden Samstag soll das neue Gebäude des Slowakischen Nationaltheaters in Bratislava nach genau 21-jähriger Bauzeit seiner Bestimmung übergeben werden. Dazwischen lagen ein Regimewechsel, Versuche, nebst der Wirtschaft auch gleich die Kultur zu privatisieren, sowie das Auftreten dubioser Baufirmen und Investoren - der Wiener denkt unwillkürlich an sein Allgemeines Krankenhaus.Auch der Weg zur Eröffnung war mit Stolpersteinen gepflastert. Hatte man vom
Auch 60 Jahre nach seiner Hinrichtung scheidet der Prälat und Präsident 1939-45 die Geister.Mit einem Schatten leben zu müssen, ist mühsam, und umso mühsamer ist es für jemanden, der sich gerade erst seinen Platz an der Sonne erkämpft hat. Dies gilt auch für Völker wie die Slowaken, die ihre erste Unabhängigkeit in der Neuzeit nicht dem Selbstbestimmungsrecht verdankten, sondern dem Diktat Adolf Hitlers.Ein gutes Jahrtausend hatten die Slowaken im Königreich Ungarn ohne jegliche territoriale Eigenständigkeit gelebt, und während zumal die Tschechen im 19. Jahrhundert immer
Powidltatschkerln sucht man vergeblich, aber Geschichte lebt auf tschechischen Speisekarten.Den ersten Anstoß zu diesem Artikel verdanke ich einem Besuch der Gaststätte Am Schlachtfeld auf dem Weißen Berg bei Prag Mitte der Neunzigerjahre. Während der Schauplatz der denkwürdigen Schlacht von 1620 wenig imaginativ ist, marschierten auf der Speisekarte die Feldherren beider Lager mit all ihren Titeln höchst eindrucksvoll auf, und von der Platte Habsburgs Thron für zwei Personen bis hin zum Spieß Letztes Schwert ließ sich das Gemetzel mit Messer und Gabel nachvollziehen.Als ich ein
In seinem Buch "Böhmen böhmisch" nähert sich Peter Demetz der tschechischen Frage auch mit literarischer Brillanz.Böhmen böhmisch: Das will heißen nicht tschechisch, nicht deutsch, nicht jüdisch, sondern all dies zusammen - haben Tschechen, Deutsche und Juden doch jahrhundertelang an der Moldau in Spannung und Eintracht gelebt. Es bedeutet aber auch nicht, wie sich aus diesem Titel des Buches von Peter Demetz kurzsichtig schließen ließe, ein nostalgisches Fortschreiben des durch die Geschichte obsolet gewordenen Landespatriotismus. Es bedeutet vielmehr den Versuch, der Geschichte und
Mit einer Großausstellung feiert Prag das 500-Jahr-Jubiläum von Dürers "Rosenkranzfest".Dürers "Rosenkranzfest" bedeutet den Pragern noch mehr als die "Mona Lisa" den Parisern; denn nicht nur ist es das bedeutendste, bekannteste und teuerste Gemälde, das in der tschechischen Hauptstadt zu bewundern ist, sondern auch ein Spiegelbild der nationalen Geschichte mit Glanzzeit, Niedergang und Wiedergeburt. Genau hundert Jahre nach seiner Entstehung im Jahr 1506 ließ Rudolf II. das von Anfang an in ganz Europa hoch geschätzte Gemälde in Venedig ankaufen und von vier Männern auf Stangen nach
Inmitten politischer Polarisierung haben die katholischen Bischöfe Ungarns und der Slowakeieinen Vorstoß zur Versöhnung ihrer Länder gewagt.Von der Medienwirkung her gesehen war die Aktion ein Flop, denn der Austausch der Vergebungsbitten am 29. Juni im Dom zu Esztergom war überschattet von der rasanten Regierungsbildung in Pressburg. Doch inhaltlich betrachtet hätte der Zeitpunkt nicht besser gewählt werden können: Während Robert Fico slowakische Nationalisten an Bord holte, in deren Augen die Ungarn "Lumpen" sind, setzten eben diese Ungarn einen Akt kollektiver Reue.Formal gesehen
"Mission impossible", "Hostel" und demnächst "Omen 666": Großfilme aus den Prager Barrandov-Studios, deren Gründung eng mit der Familie Havel verknüpft ist.Kameramann ist ja nicht gerade der häufigste aller Berufe, aber im Sprachgebrauch der Tschechen tritt er erstaunlich oft in Erscheinung. In Reiseberichten, in Reportagen von Volksfesten, Sportereignissen und politischen Veranstaltungen ist der kameraman immer dabei und drückt schon durch den fremden Klang des Wortes die Sehnsucht nach der großen weiten Welt und nach Fortschritt aus.Genau diese Sehnsucht stand auch Pate bei der
Die Wiedereröffnung des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters in Bautzen gibt der sorbischen Volksgruppe in Sachsen und Brandenburg neuen Auftrieb.Auf nur fünf bis zehn Prozent wird der Anteil der Sorben an der Bautzener Bevölkerung geschätzt, doch alle Straßen und öffentlichen Gebäude sind zweisprachig beschildert. In den Informationsbroschüren wird der nationalen Minderheit viel Platz eingeräumt, obwohl die malerisch gelegene Stadt über jede Menge anderer Auffälligkeiten und Sehenswürdigkeiten verfügt. Man ist auf die Anwesenheit nicht nur zweier Konfessionen, sondern auch zweier
Neuwahlen in der Slowakei: Die bisherige Koalition scheiterte am Zwist zweier christdemokratischer Parteien über einen Vertrag mit dem Heiligen Stuhl.Selbst erfahrene Politiker und Politologen in Bratislava hatten mit einem Einlenken gerechnet, doch diesmal machte die Christdemokratische Bewegung (KDH) Ernst und brachte mit ihrem Exodus die von ihr mitgetragene Regierung zu Fall. Um den Bruderzwist im christlichen Parteienlager zu verstehen, muss man bis zur Samtenen Revolution zurückblicken.Die KDH ist die beständigste aller slowakischen Parlamentsparteien und betrachtet sich als
Am Stadtrand von Prag erinnert eine Dauerausstellung an die böhmischen Länder in der Donaumonarchie.Fand die Wechselausstellung "Das habsburgische Jahrhundert 1791-1914" noch im Herzen der Hauptstadt, in Fischer von Erlachs Palais Clam-Gallas statt, so muss man zur jetzigen Schau an Prags äußersten Stadtrand pilgern. Doch weder die Unaussprechlichkeit des Ortsnamens CtÇenice (Ztjénjitze) noch die Entlegenheit des Museums sollte von einem Besuch abhalten. Denn nicht nur die Nostalgie und die Schaulust, sondern auch die Wissbegierigkeit jener, die über das gebrochene Verhältnis von
Die erste Strophe der österreichischen Bundeshymne liest sich, als hätte deren Dichterin Paula von Preradovi´c den Lebenslauf Kardinal Königs vor Augen gehabt.Unter den zahlreichen Jubiläen, die Österreich in diesem Jahr begeht, ist jenes Franz Königs wohl das rundeste. Jetzt erst kommen die beiden Jahrhunderte, auf die Hubert Feichtlbauer im Titel seiner König-Biografie angespielt hat, zur Deckung: das 20. der Allgemeingeschichte und das persönliche des Kirchenmannes. Und so betrüblich es ist, dass der "Jahrhundertkardinal" seinen Jubeltag nicht erleben durfte, so ermöglicht es
Zoltan Meskos Buch über Säuberungen in Bratislava ist ein bedrückendes Zeugnis - auch übers heutige Ökumene- und Judentums-Verständnis katholischer Slowaken.Und was halten Sie von Jozef Tiso?" Unweigerlich münden in Österreich Pressegespräche mit Slowaken in die Gretchenfrage nach dem "Slowakischen Staat" von Hitlers Gnaden und Jozef Tiso, dem Prälaten an seiner Spitze, der 1946 nach einem Hochverratsprozess hingerichtet wurde. Wie eine dunkle Wolke hängt die Erinnerung an 1939 über der Republik von 1993, und wenn dann Politiker, Kirchenmänner, Wissenschafter oder Journalisten
Sisi Museum, Historyworld, Heeresgeschichtliches Museum und Darstellung nationaler Geschichte in Prag.Die Betreiber sprechen von einem dreißigprozentigen Besucherzuwachs: Das neue Sisi Museum in der Wiener Hofburg hat sich in kürzester Zeit zu einem Kassenmagneten entwickelt. Dies scheint jenen Recht zu geben, die die Ausgliederung der Hoftafel- und Silberkammer sowie der Kaiserappartements aus der Bundesverwaltung und ihre Übertragung an die Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H. durchgesetzt haben. Die Firma hat in der Sommerresidenz bereits vorexerziert, wie man Kulturgüter
Nur zwei Tage liegen die Nationalfeiertage Österreichs und Tschechiens auseinander, doch der Umgang beider Länder mit Monarchie und Republik unterscheidet sich deutlich.Als kürzlich Kaiser Karl selig gesprochen wurde, war in tschechischen Zeitungen Erstaunliches zu lesen. Nicht die Sixtusbriefe oder der Giftgaseinsatz standen im Vordergrund, sondern die Frage, ob Karl überhaupt Kaiser war! Er sei nämlich nie zum Kaiser gekrönt worden, hieß es da. Hinter dieser Argumentation steht das Trauma der Tschechen, dass sich weder Kaiser Franz Josef noch Kaiser Karl zum König von Böhmen krönen
Der Mitteleuropäische Katholikentag könnte den Katholiken in Bosnien-Herzegowina helfen, aus den Engführungen der Vergangenheit herauszufinden.Bosnien und Herzegowina (das Bindewort im Staatsnamen sollte nicht unterschlagen werden) ist das einzige der acht Teilnahmeländer am Mitteleuropäischen Katholikentag, in dem die Katholiken eine konfessionelle Minderheit bilden. Während Rumänien und die Ukraine mit ihrer weit höheren Katholikenzahl als Veranstalter draußen blieben, hat man Bosnien und Herzegowina einbezogen. Ein Fernhalten wäre vor allem gegenüber Kroatien nicht zu
Der Aufbruch nach Europa stellt die traditionell starke katholische Kirche Kroatiens vor ganz spezifische Probleme.Vergleicht man aktuelle Selbstdarstellungen der katholischen Kirche Kroatiens mit kritischen Stimmen von außen, so möchte man meinen, es handle sich um zwei verschiedene Institutionen. So setzt Ivan Mikleni´c, der Chefredakteur der überaus lebendig gestalteten kroatischen Kirchenzeitung Glas koncila, in seinem Beitrag für die Kirchenzeitungen der Teilnahmeländer des Mitteleuropäischen Katholikentags historisch bei der Kirchenverfolgung der Kommunisten an und blendet in der
Die zwei Leben des Josef Hlávka: Wie der Architekt zum Gründer der Tschechischen Akademie der Wissenschaften wurde. Zu einer Ausstellung an der Prager Karlsuniversität.Selbst Bücher über die Wiener Tschechen erwähnen seinen Namen kaum und in kunsthistorischen Viennensia muss Josef Hlávka (1831-1908) berühmteren Architekten den Vortritt lassen: zunächst Heinrich Ferstel, in dessen Architekturbüro er an den Planungen zur Votivkirche und zur Österreichisch-Ungarischen Bank (heute Palais Ferstel) mitwirkte; dann Friedrich Schmidt, für den er bereits als selbständiger Bauunternehmer
"Weihnachten mit Travestieshow, Barbecue, lebender Krippe und anderen Überraschungen": Christentum in Tschechien zwischen Volksfrömmigkeit und Atheismus.Weihnachten in Kladno. Nicht irgendwelche, sondern "Böhmische Weihnachten", und das Bühnenbild im gleichnamigen Stück von JiÇrí Jank°u unterstreicht, dass "ØCeské" diesfalls auch mit "Tschechische" zu übersetzen ist: links ein Bild des Berges ÇRíp, auf dem Stammvater ØCech das Land in Besitz genommen haben soll, rechts ein Bild der slawischen Linde, des Gegenstücks zur deutschen Eiche. Weihnachten, und damit der Katholizismus,
Kirchliches Leben in der Slowakei: eng verquickt mit der nationalen Frage, gekennzeichnet durch politischen Katholizismus und herausgefordert durch liberale Strömungen aus dem Westen.Die slowakische Kirchenprovinz in den besten Jahren" titelte die gesamtslowakische Kirchenzeitung Katolícke noviny Anfang 2003 zum 25. Jahrestag der Errichtung der Kirchenprovinz am 30. Dezember 1977. In diesem Alter habe ein junger Mensch schon einiges erlebt, aber das Wichtigste warte auf ihn vielleicht noch: dies gelte auch für die slowakische Kirchenprovinz.Erlebt hat sie tatsächlich schon einiges. Ihre
Bei seinem Pastoralbesuch in der Slowakei vom 11. bis 14. September findet Papst Johannes Paul II. eine sowohl gestärkte als auch gefährdete Kirche vor.Vor 13 Jahren kam Johannes Paul II. in die Slowakei als Sieger, heute kommt er nur als oberster Repräsentant einer der verfeindeten Parteien", urteilten die Hospodárske noviny schon Ende Juli und präzisierten: "Die Christkonservativen in der Regierung probieren mit unglaublicher Kraftanstrengung aus, wie viele Einfälle, die Slowakei in eine Pfarrerrepublik umzuwandeln, sie in einer einzigen Legislaturperiode durchzusetzen vermögen." Wie
Der Kult um Jaroslav Haseks braven Soldaten erlebt in Österreich und Tschechien derzeit Hochkonjunktur. Die Sicht ist sehr verschieden.Heute sind wir voll", raunte mir ungefragt der Platzanweiser im Wiener Gloria-Theater zu, das heuer im Winter eine Dramatisierung des Klassikers aufs Programm gesetzt hatte. Auch im niederösterreichischen Berndorf, wo soeben eine andere Adaptierung Premiere gehabt hat, dürfte die Kassa klingeln, und bei den Komödienspielen Porcia in Kärnten, die am 19. Juli mit einer Reprise der Aufführung aus dem Vorjahr folgen, wird nicht zuletzt der Name des Regisseurs
Zur Ausstellung "Prag:Wien" in der Österreichischen Nationalbibliothek.Als vor einigen Wochen Václav Klaus nach Wien kam, besuchte er auch das Parlament und setzte sich im ehemaligen Reichsratssitzungssaal auf den Sitz, den Staatsgründer Tomás G. Masaryk innegehabt hatte. Die Botschaft war klar: Wir Tschechen haben uns emanzipiert, und ich als Präsident der Republik garantiere, dass diese Emanzipation nicht rückgängig gemacht wird. Die Prager "Lidové noviny" brachten das Foto auf der Titelseite, der Wiener "Presse" hingegen war die Episode nicht einmal eine Erwähnung wert.Diese
Ein Prager Theater feierte seinen 35. Geburtstag und ganz Tschechien feierte mit.Nationale Kulturen kennen ihre Exportartikel, die in der ganzen Welt berühmt sind. Doch oft gleichen die preisgekrönten Produktionen einander wie ein Ei dem anderen. Auf das "Theater des Jára Cimrman" hingegen wird kein Tscheche stolz sein, denn kaum jemand kennt es außerhalb seines Landes. Dafür ist er dort, hinter dem Vorhang der eigenen Sprache und des eigenen nationalen Horizonts, ganz er selbst."Neuer Cimrman!" verkündeten die "Lidové Noviny" in einem dicken Balken auf der Titelseite und in der