Globaler Siegeszug einer Tiroler Idee

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Safia in Dar es Salaam, Alesya in Minsk, Din Srey Roath in Phnom Penh, Limón in Costa Rica, Mthatha in Südafrika oder Valmiera in Lettland und weitere 78.332 Kinder und Jugendliche in der ganzen Welt haben eines gemeinsam: Sie alle leben in SOS-Kinderdörfern. 60 Jahre nach der Gründung des ersten SOS-Kinderdorfes in Imst gibt es in 132 Ländern und Territorien rund 500 SOS-Kinderdörfer, knapp 400 SOS-Jugendeinrichtungen und mehr als 1000 SOS-Sozialzentren, SOS-Kindergärten, Schulen, Berufsbildungszentren sowie SOS-medizinische Zentren. 40 Kinder lebten zu Beginn der 1950er Jahre im SOS-Kinderdorf Imst. Heute sind es 2013 SOS-Einrichtungen für mehr als 1,2 Millionen Begünstigte.

Rund 5300 Frauen sind derzeit als SOS-Kinderdorf-Mütter tätig. Aber auch Paare und Männer (vor allem in europäischen Ländern) betreuen als Eltern SOS-Familien. Dazu kommen noch über 3500 Familienhelfer(innen), die die Mütter unterstützen und entlasten. Insgesamt hat SOS-Kinderdorf weltweit rund 30.000 fast ausschließlich einheimische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort.

SOS-Kinderstädte für tibetische Kinder

Rund die Hälfte aller Spenden für die weltweite Arbeit kommt aus Deutschland, wobei sich 80 Prozent der gesamten Finanzmittel aus Patenbeiträgen und privaten Spenden zusammensetzt. Mit 39 SOS-Kinderdörfern und zahlreichen Sozialeinrichtungen und -programmen ist Indien das Land mit den meisten SOS-Projekten. Im Norden Indiens gibt es auch acht SOS-Kinderdörfer für tibetische Kinder - sowie ein weiteres in Pokhara in Nepal. Im indischen Leh-Ladakh befindet sich das weltweit größte SOS-Kinderdorf oder, besser gesagt: eine "SOS-Kinderstadt" mit mehr als 2400 Kindern; und auch im nordindischen Dharamsala, dem Sitz der tibetischen Exilregierung, leben rund 2200 Kinder in 45 Familienhäusern. Viele der Kinder leben jedoch nur kurz- und mittelfristig in den Dörfern, bis sie von Exilgemeinden aufgenommen werden. Seit dem Jahr 2000 gibt es auch in Lhasa, der Hauptstadt der Autonomen Provinz Tibet, ein SOS-Kinderdorf.

Seit 1988 hat SOS-Kinderdorf an die 100 Nothilfeprogramme für Kinder und Familien nach Katastrophen und in Kriegs- und Konfliktsituationen durchgeführt. Das größte Hilfs- und Wiederaufbauprogramm wurde nach der Tsunami-Katastrophe Ende 2004 in Indien, Indonesien, Sri Lanka und Thailand gestartet.

Mit rund 300.000 Behandlungen pro Jahr ist die SOS-Notklinik in Mogadischu/Somalia unter allen SOS-Kinderdorf-Projekten die am meisten beanspruchte Einrichtung. Nur mit kurzfristigen Unterbrechungen wurde der Betrieb der Klinik auch in den schlimmsten Kriegszeiten und trotz wiederholter Übergriffe aufrechterhalten. Leider muss das SOS-Kinderdorf in Somalia auch den gewaltsamen Tod von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beklagen. (wm)

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