7129737-1997_20_04.jpg
Digital In Arbeit

Praxisorientierung

Werbung
Werbung
Werbung

Mitte Mai ist deadline - wer bis dahin seinen Ferienjob . nicht in der Tasche hat, muß sich nicht mehr viele Chancen ausrechnen. In Frage kommende Betriebe haben ihre studentischen „Stamm-Mitarbeiter", meist aus dem Kreis der Kinder von Beschäftigten, und da wissen dann Arbeitgeber und Arbeitnehmer, was sie voneinander zu erwarten haben. Dann gibt es die Arbeitsbereiche, in denen Schüler und/oder Studenten Pflichtpraktika absolvieren müssen - eine meist von beiden Seiten ungeliebte Angelegenheit: für die Praktikanten viel Arbeit um wenig Geld und für das Unternehmen ein „teurer Nachhilfeunterricht". Nur selten bringen junge Leute Spezialqualifikationen oder überdurchschnittliche Einsatzbereitschaft mit, mit denen sie , tatsächlich urlaubende Mitarbeiter ersetzen können - und ebenso selten verstehen es Betriebe als Chance späterer Personalrekrutierung, po-! tentielle Kandidaten einfach gegen 'Taschengeld „schnuppern" zu lassen und sich zu bewähren. Am ehesten verfolgen noch Sozialeinrichtungen diese Strategie - meist aber mit einem so geringen „Taschengeld" als Arbeitsentschädigung, daß sich dieses „Arbeitshobby" nicht jeder leisten kann. Genau deshalb sind auch Au-pair-Jobs im Aussterben: Unterkunft, Verpflegung, ungewohnte und meist ungelernte Arbeit plus ein paar Sprachkursstunden sind für die Jugendlichen ebensowenig attraktiv wie für die Familien eher unwillige und unlustige Zusatzkinder. Es scheint schwer zu sein, eine Balance zu finden zwischen Egoismen der Arbeitsuchenden und Arbeitbereitstellenden, Ausbeutung und Largie-ren, Förderung und Lernen können, Chancen geben und sich bewähren zu dürfen ... Vielleicht könnten die Schulen und Universitäten vermitteln: nicht nur als „Börse", sondern als wechselseitige Informationsträger im Hinblick auf Angebot und Nachfrage. Entsprechende Praxisorientierung der Ausbildungsstätten vorausgesetzt

„Eine wichtige Fähigkeit ist, sich Lebensziele zu setzen" Gundolf Meyer-Hentschel ist Mehrheitsgesellschafter des von ihm 1985 gegründeten Beratungsunternehmens Meyer-Hentschel Management Consulting & Partner. Standort ist Saarbüeken. Das Unternehmen berät namhafte europäische Klienten in Fragen des Marketing. Meyer-Hentschel & Partner nutzen Ergebnisse der Verhaltensforschung, um betriebliche Probleme zu lösen. Aspekte der zukunftsorientierten Marktbearbeitung spielen eine besondere Rolle. Die innovative Tätigkeit von Gundolf Meyer-Hentschel, Autor zahlreicher Bücher, wurde in den letzten Jahren durch Lehraufträge an deutschen Universitäen honoriert. Außerdem ist er Executive Member der American Marketing Association und langjähriges Mitglied der World Euture Society.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung