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* Kritik und Rückendeckung

„Ich warne vor dem Missbrauch mit dem Missbrauch. Es wird versucht, alles der Kirche zuzuschieben.“ Mit derartigen Worten übte der St. Pöltner Bischof Klaus Küng kaum verhohlenen Kritik am Umgang Kardinal Schönborns mit den Missbrauchsfällen, auch wenn er zu den Beschlüssen der Bischöfe stehe. In einem Interview mit dem Standard meinte der Bischof, die Missbrauchsdebatte werde auch dazu benutzt, „die Kirche unter Druck zu setzen, um so Reformen einzuleiten“. Auch gegenüber der Klasnic-Kommission ließ Opus-Dei-Mitglied Küng Distanz erkennen: Er gebe zu bedenken, „dass jede zusätzliche Stelle die Aufarbeitung der Fälle verlängert“. Entschädigungszahlungen habe vor allem der Täter zu leisten. Die Kirche solle nicht sagen, wir zahlen alles: „Damit setzen wir andere Länder … unter Druck“, meinte Küng. Einige Tage zuvor hatten dagegen die Österreichische Superiorenkonferenz und die Vereinigung der Österreichischen Frauenorden erklärt, sich hinter die einheitlichen Bestimmungen bei sexuellem Missbrauch zu stellen. Die Ordensvertreter bezeichneten die im Juni von den Bischöfen beschlossene Rahmenordnung als „qualitätssichernde Maßnahme und einen guten Schritt in die Zukunft“. (red)

* Interreligiöse Dialog-Wochen

60 vorwiegend junge Teilnehmer aus 25 Ländern trafen sich in Wien zur ersten „Muslim Jewish Conference“, die von nun an jährlich stattfinden und dem Gespräch der beiden abrahamitischen Religionen sowie dem gegenseitigen Abbau von Vorurteilen dienen soll (www.mjconference.org). Bereits zum zweiten Mal hatte im Waldviertler Benediktinerstift Altenburg die „Vienna International Christian-Islamic Summer University“ die Pforten geöffnet, die Auseinandersetzung und Dialog zwischen jungen Christen und Muslimen auf ihre Fahnen geheftet hat (www.vicisu.com). (red)

* Alt-Präsidentin verstorben

Die frühere Ko-Präsidentin der Stiftung „Pro Oriente“, Maria Anna Mayr-Melnhof, starb am 1. August im 83. Lebensjahr. Der Dialog und die Versöhnung zwischen katholischer und orthodoxer Kirche waren ihr ein Herzensanliegen gewesen. 1994/95 leitete Mayr-Melnhof die Salzburger Sektion von „Pro Oriente“, von 2001–05 war sie Ko-Präsidentin von „Pro Oriente“. (KAP)

* Zum 105er von Kardinal König

Die Bedeutung von Kardinal Franz König für den Aufbau eines neuen Europas hat der Lubliner Erzbischof Józef Zycinski in Mariazell betont. Im Rahmen eines Gottesdienstes zum 105. Geburtstag, den der 2004 verstorbene Wiener Alterzbischofs am 3. August begangen hätte, erklärte Zycinski, als prägende Gestalt des Zweiten Vatikanischen Konzils sei König „ein großer Prophet“ und wegweisender Architekt des neuen Europas mit seinen christlichen Wurzeln gewesen. Am 28. August gedenkt auch Königs niederösterreichischer Geburtsort Rabenstein an der Pielach mit dem dritten Kardinal-König-Gespräch seines großen Sohnes (Informationen: www.rabenstein.gv.at) (KAP/red)

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