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Letzte Chance?
Es war einmal... So wird einmal eine Geschichte beginnen. Vielleicht muß sie schon heute so anfangen... •Die Geschichte vom „Festen Turm in Niederösterreich“, als den dieses Blatt immer den Niederösterreichischen Bauernbund angesehen hat. Aus seinen Reihen kamen in der Vergangenheit die Männer, die in entscheidender Stunde nicht selten das Schicksal Österreichs Sn ihre Hand nahmen. Erinnern wir uns nur an Dollfuß, denken wir an Figl.
Und heute? Nachdem der Tod mit Ing. Hartmann nicht nur einen vornehmen, in der heutigen Politik sel ten gewordenen Charakter ausgelöscht, sondern auch die Hoffnung auf diese „eiserne Reserve“ der österreichischen Staatspolitik schwinden ließ, öffnet sich hier ein weites Brachfeld... Wie es momentan ausschaut, dürfte nicht so bald ein niederösterreichischer Bauernbünd- ler an das Steuer großer Politik treten. Schade. Mehr noch: Das gar nicht sehr geheime Tauziehen um die Person des neuen Landeshauptmannes von Niederösterreich macht die Situation innerhalb der Reihen des Bauernbundes der Öffentlichkeit deutlich. Und dabei ist diese Wahl eines niederösterreichischen Landeshauptmannes vielleicht die letzte Chance, einen Repräsentanten der grünen Front an die erste Stelle im Land unter der Enns ziu bringen. Der durch die soziologischen Veränderungen mächtig aufgerückte ÖAAB leidet bekanntlich zur Zeit an einer „Konditionsschwäche“, deren Gründe zu bekannt sind, um näher ausgeführt zu werden.
Von den genannten Namen besitzt bisher nur Staatssekretär Dr. Haider ein politisches Profil. Aber gerade er soll „verhindert“ werden. Die anderen Männer mögen tüchtige Interessenvertreter ihres Standes sein, Garantien dafür, daß sie in Zukunft über den Zaun der Interessen- und Landespolitik hinwegschauen werden, daß sie staatspolitisch denken und handeln, bieten sie jedoch bisher nicht. Und gerade das wäre notwendig, zeigt doch die österreichische Volkspartei, wie ihr ein durchaus wohlgesinnter Kritiker erst in letzter Zeit attestierte, heute ein etwas zu einseitiges „alpines Antlitz.“
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