Die Kunst, schwarze in weiße Milliarden zu verwandeln.Der Kampf gegen die Geldwäsche durch das internationale organisierte Verbrechen scheint hoffnunglos. Millionen Euro werden beschlagnahmt, viel Geld, aber verschwindend wenig angesichts der erfolgreich gewaschenen Beträge. Die Schweiz hat in Sachen Bekämpfung der Geldwäsche kein gutes Image. Nicht zuletzt deshalb bewilligte der Schweizer Nationalfonds ein Forschungsprojekt über die Rolle der Derivate bei der Geldwäsche. Vom fertigen Bericht wollte er aber nichts wissen. Wolfgang Hafner, einer der beiden Forscher, veröffentlichte
Auch die Gegner des Neoliberalismus haben sich globalisiert.Um Gehör zu finden, mussten sich die Zweifler an der Globalisierung selber globalisieren. Michel Reimon beschreibt in "Days of Action", wie es zur Gegenbewegung kam und wie die Dinge nun laufen. Das Infragestellen des Neoliberalismus läuft auf einer ganz neuen Schiene.Am Anfang standen ein kalifornischer Aktivist gegen die südafrikanische Apartheid und ein Mestize aus dem mexikanischen Chiapas, der seit elf Jahren versucht hatte, in den Dörfern um San Christobal die Gegenwehr der Indios gegen die Übergriffe der Viehzüchter und
Über hundert Völker in elf Zeitzonen: "Die Architektur Russlands verlangt nach Unbestimmtheit".Wird der Niedergang Russlands als Großmacht unaufhaltsam weitergehen, bis nur Restrussland übrig ist? Oder gelingt es dem Nachfolgestaat der einstigen Großmacht, die enormen Probleme zu überwinden, die der Koloss auf tönernen Füßen Sowjetunion und die chaotische Periode Jelzin hinterließ? Michael Thumann, von 1996 bis 2001 Korrespondent der "Zeit" in Moskau, versucht in einer großen Analyse der Zeit von Gorbatschow über Jelzin bis Putin die Möglichkeiten des Landes in nächster Zukunft
Die schöne neue Moschee ist meist das Anliegen der Islamisten, meint Bassam TibiDer Fremde, der Ausländer im Land, und die Reaktionen auf seine Anwesenheit, sind in den letzten Jahrzehnten im einen Land leise, im anderen mit ständigem Krach, zu einem der beunruhigendsten Probleme unserer europäischen Gesellschaften geworden. Die deutschen Politiker aller Richtungen stehen zwar mit verschiedenen Haltungen, doch deshalb nicht weniger ratlos da. Lösungsversuche werden periodisch angeboten, doch die Patentrezepte versagten allesamt angesichts einer immer komplexer werdenden Entwicklung.
Der Entwicklungsroman als Schlüssel zum Verständnis gesellschaftlicher EntwicklungenDas Problem des gegenseitigen Verstehens verschiedener Kulturen beginnt bereits in Europa, denn trotz ihren gemeinsamen Wurzeln fühlen sich die Europäer nicht nur durch die Globalisierung, sondern oft auch durch die weitergehende Integration in der EU in ihrer Identität bedroht. Kulturelle Eigenheiten des Anderen bleiben oft unverständlich.Den Einfluss, den die spezifische Form der Entwicklung der Kulturen bis hinein in unsere Mentalität ausübt, verdeutlicht mehr als manche soziologische Abhandlung der
43 Wissenschaftler äußersten sich über Kriegsverbrechen und über die Versuche, menschlichere Kriege zu führen.Das 20. Jahrhundert wird wohl als jenes in die Geschichte eingehen, in dem alles übertroffen wurde, was es an systematischen, wohl überlegten Massenmorden in der Geschichte gegeben hatte. Massaker an Kriegsopfern fanden seit jeher statt, doch selten mit offiziell rassistischer Begründung. Wolfram Wette und Gerd R. Ueberschär haben sich anlässlich des 75. Geburtstags des Militärhistorikers Manfred Messerschmidt mit "Kriegsverbrechen im 20. Jahrhundert" an ein schwieriges
Ein weiterer Beitrag zum Ringen um Ethik im Pluralismus. pluralistischenIst der Niedergang der öffentlichen Moral in Europa tatsächlich so stetig und offensichtlich, dass man es nicht mehr übersehen kann? So oder so, Malte Hossenfelder unternimmt in "Der Wille zum Recht und das Streben nach Glück" die "Grundlegung einer Ethik des Wollens". Wie schon viele vor ihm, versucht er die Voraussetzungen zu klären, unter denen eine neue Ethik zu entwickeln wäre und den Rahmen für eine praktisch anwendbare Moral zu schaffen.Natürlich kommt auch dieser Autor nicht um das alte Problem
Der amerikanische Historiker Gordon A. Craig hat seine klassische Essaysammlung über deutsche Geschichte überarbeitet.Krieg oder Frieden waren in den letzten beiden Jahrhunderten (und weiter zurück) Dauerprobleme der europäischen Politik.Das Faszinierende an Gordon A. Craigs Studie über "Krieg, Politik und Diplomatie" in Deutschland und Österreich vom Ende des 18. Jahrhunderts bis um 1990 liegt nicht zuletzt in der Aufdeckung der Hintergründe von Entscheidungen, die den Verlauf der Geschichte nachhaltig beeinflusst haben.Craigs Werk, in einer ersten Fassung bereits 1966 erschienen, gilt
Bis zu den US-Präsidentenwahlen wurde der Dollarkurs hoch gehalten.
Diese Periode geht zu Ende, der virtuelle nähert sich dem reellen
Wert - die Auswirkungen können enorm sein.
Wer eine Urlaubsreise nach Florenz plant und sich vor den Ferien noch schnell genußvoll in die Atmosphäre der Toskana und in die Mentalität ihrer Menschen einlesen will, dem sei empfohlen, sich vorher schnell noch den neuen Avvocato-Scalzi-Roman von Nino Filasto, "Die Nacht der schwarzen Rosen", zu Gemüte zu führen. Im Bemühen, den merkwürdigen Tod eines jungen amerikanischen Kunstexperten aufzuklären, wird ihn der schrullige Avvocato Scalzi durch Gassen, Verhältnisse, Kulturdenkmäler und Landschaften führen.Es geht um eine Bande von Kunstfälschern, um Mafia und Drogen. Doch
Von der moslemischen Welt her sieht Geschichte nicht ganz so aus wie von Europa, besonders, wenn es um die Kreuzzüge geht. Der Pakistaner Tareq Ali hat in seinem Roman "Das Buch Saladin" versucht, moslemische Geschichte aufzuarbeiten. Dabei hat er den jüdischen Schreiber Ibn Yakub als Sprachrohr gewählt. Ibn Yakub wird von Saladin zum Schreiber seiner Memoiren engagiert, und was wir lesen, das sind zum Teil die Ausführungen Saladins, vor allem aber die Gedanken Ibn Yakubs dazu.Der Jude als Berichterstatter entschärft einigermaßen die Einseitigkeit, die Geschichte anhaften muß, wenn sie
17 Essays moslemischer Denker, 17 Versuche gegen die Erstarrung: In
den arabischen islamischen Ländern gibt es kaum einen Ansatz zur
zivilen Gesellschaft.
Drei Autoren zerbrechen sich den Kopf über das Zusammenleben von
Palästinensern und Israeli: Der Österreicher Hans Benedict, der
Araber Adel Elias und der Israeli Avishai Margalit.
"Die ersten von acht Raketen brachen aus den Startzellen hervor, preschten himmelwärts, legten sich in die Waagerechte und heizten nach Norden." Das ist kein Zitat aus einem nostalgischen Naziroman, sondern aus "Befehl von Oben" des Amerikaners Tom Clancy. Lesefutter für Leute, die gern zittern. Clancy muß ständig an den Film gedacht haben, denn auf fast tausend Seiten flammt, explodiert, zischt es feurig, heizt ein, schlägt auf, die Helden und Unhelden stolpern ständig über Leichen. Gleich zu Beginn stürzt ein japanischer Jumbo, vielleicht wirklich durch technisches Versagen, auf das
Konsulenten haben derzeit Bückenwind. Die Komplexität der Probleme angesichts der Globalisierung, von der viele Manager nicht wissen, ob sie sich für sie als Alptraum oder als Wunschtraum entpuppen wird, macht Beratung erforderlich. Dazu kommt das alte Dauerproblem der Betriebsblindheit. Jörg Staute geht in seinem „Consul-ting-Beport” dem Thema auf den Grund.1 )ie Ware Beratung läßt sich nicht einfach bewerten. Unsicherheit öffnet auch Leuten, deren Ziele wenig mit den Interessen ihrer Kunden zu tun haben, Tür und Tor. Die Bandbreite der Mißbräuche, so Staute, reiche vom
Das Ende der Weltreiche” heißt eine Sammlung von Beiträgen unterschiedlicher, zum Teil bescheidener Qualität zu einem Thema hoher Aktualität. Reachtenswert ist vor allem der Reitrag des Herausgebers. Noch ist es keine zehn Jahre her, daß die Sowjetunion zusammenbrach, das vorläufig letzte Großreich. Behandelt werden das Reich der persischen Achämeniden, Rom, das frühmittelalterliche Frankenreich, Ry-zanz, Spaniens Reich in Amerika, die Habsburgermonarchie, das türkische Reich, das japanische, das Britische Empire und die Sowjetunion. Besonders erstaunt der Beitrag des Engländers
Wer sich für die totale Kommunikation übers Internet zu interessieren beginnt, wird sehr schnell begreifen, daß in den Datennetzen eine fast klinische Sterilität der Probleme und ein eher niedriges Argumentationsniveau herrscht. Wie es weitergehen soll, erzählt uns Detlef Drewes in seinem Buch „Die Online Gesellschaft. Die virtuelle Zukunft hat begonnen”. In einer anderen Neuerscheinung lotet Pierre Levy das Philosophisch-Menschliche aus („Die kollektive Intelligenz - Eine Anthropologie des Cyberspace”). Zusammen ergeben die beiden Bücher ein Panorama dieser neuen Welt und
Drei Generationen nach der Gründung Saudi-Arabiens scheint der Weg der Saudis wieder abwärts zu gehen. Den Werdegang der Dynastie und die gegenwärtige brisante Lage beschreibt Gerhard Konzelmann in seinem neuen Buch.Die Saudis kämpften schon seit über zwei Jahrhunderten, teils um die Vormacht in der arabischen Wüste, teils um das Überleben. Auf lange Sicht führte der Weg vom Fundamentalismus des Predigers Abdul Wahhab, der vor etwa 250 Jahren lebte, zur Vormachtstellung der Saudis. Bis dahin lebten die Araber in- und außerhalb Mekkas eher entspannt. Die Pilgerfahrt nach Mekka war ein
Tina Rosenberg hat ein kluges, in bester amerikanischer Reporterart intensiv recherchiertes Buch über den Ubergang von einem totalitären Begime zur demokratischen Begierungsform geschrieben: „Die Bache der Geschichte, Erkundigungen im neuen Europa”. Es ging ihr unter anderem um die nationalen Unterschiede. In Polen, der Tschechoslowakei und der DDB ging man sehr verschieden mit der totalitären Macht um. „Im Kampf um die Definition der Vergangenheit,” schreibt sie, „zeigt sich am deutlichsten, wie Osteuropäer um die Herrschaft über die Gegenwart ringen.”Ausführliche Gespräche
Von wilden Tieren wimmelnde Urwälder und freundliche Wilde, gewissermaßen vor dem Sündenfall, findet der 15jährige Portugiese Gil Eanes am Ziel seiner Beise vor. Er fährt nämlich als Page von Diego Cao, dem Entdecker des Kongo, auf dessen Ka-ravelle mit.Peter Forbath hat mit dem Boman „Der König des Kongo” ein dickes Buch für stille Leseferien geschrieben, die sich ja mit Biesenschritten wieder einmal nähern. Wie es sich für einen aufgeweckten Jungen gehört, findet der junge Gil kurz vor der Katastrophe stets einen Ausweg zwischen den Machenschaften von intrigierenden
Wie kam es dazu und wer ist schuld am russischen Debakel? Das ist die Frage, die sich dem Beobachter angesichts der Nachrichten über Bussenmafias und allgemeinen Niedergang immer wieder stellt. In seinem Buch „Weites Land - Russische Erfahrungen, russische Perspektiven” sucht Gerd Rüge wohlweislich nicht, diese Fragen direkt zu beantworten. Derartiges hat er nie als seine Aufgabe gesehen. Statt dessen macht er an Hand seiner persönlichen Erlebnisse als Korrespondent in Moskau den langsamen Absturz des Systems und die folgende Entwicklung nachvollziehbar.Rüge kam noch in der Ära
Massenmorde der fundamentalistischen Islamisten, Diktatur islamischer Regierungen und Mißachtung der Menschenrechte, was man so aus der islamischen Welt an Nachrichten bekommt, ist nicht gerade erhebend. Andererseits gibt es Publizisten, die jede Kritik an der islamischen Welt als Ethno- oder Eurozentrismus oder gar Rest kolonialistischer Überheblichkeit verurteilen. Siegfried Kohlhammer hat sich in seinem Buch „Die Feinde und die Freunde des Islam” Texte der einen wie der anderen Seite vorgenommen, um Klarheit zu schaffen.Er hat wenig Sympathie für jene, die er „Verteidiger des
Begann das 21. Jahrhundert schon, als die Glasfaser ihre Pubertät hinter sich hatte und im großen Stil mit dem Verlegen von Glasfaserkabeln begonnen wurde? William J. Mitchell, Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT), beschreibt, wie wir seiner Ansicht leben werden. Als junger Assistent gehörte er zu den Vätern des Internetembryos. Internet und Glasfaserkabel sind in der Sicht des Autors die Grundlagen der Zivilisation der Zukunft. Die Glasfaser, weil sie enorme Bandbreiten für Datenübertragung zur Verfügung stellt. Internet, weil es alle Schranken der
Man sieht weltweit seine Blutspur: aufgeschlitzte Kehlen in Algerien, erschossene Ärzte in den USA, dutzendweise ermordete Touristen in Ägypten und hunderttausende erschlagene Moslems und Katholiken in Bosnien. Fundamentalismus aller Bichtungen ist zu einem wahren Schreckgespenst in unserer heutigen Welt geworden. Martin R. Marty und A. Scott Appleby versuchen in ihrem Buch „Herausforderung Fundamentalismus - Badikale Christen, Moslems und Juden im Kampf gegen die Moderne“ dem Phänomen auf den Grund zu gehen. Wie kommt es zu dieser Erscheinung, wo liegen die Wurzeln, wie werden sich die
Die Untaten der Sklavenjäger und des Kolonialismus waren bis vor nicht langer Zeitdie bestimmenden 'Themen afrikanischer Romanautoren. Der Sicrra-Leonese Syl Cheney-Coker geht einen großen Schritt weiter. Sein Roman „Der Nu-bier" beginnt mit der Geschichte eines zum 'Tod verurteilten afrikanischen Generals von heute, der vergeblich versuchte, sich gegen die Korruption der herrschenden Schicht au f-zulehnen.Der Staat Malagueta, in dem er seine Geschichte spielen läßt, steht in der Absicht des Autors für den afrikanischen Staat von heute. Konkret han delt es sich um Sierra I.eone,
Die Russen kolonisierten nicht nur Sibirien, sondern auch einen Teil des nordamerikanischen Kontinents bis hinunter nach Kalifornien. W. Rruce Lincoln berichtet in „Die Eroberung Sibiriens” anschaulich über diese gewaltige Leistung, die den westeuropäischen Eroberungen nicht nachsteht.
Geist, Triebe und Moral des Menschen rollt Robert Wright von einem resolut neo-darwi-nistischen Standpunkt aus auf. Er vertritt die seiner Ansicht neue Weltsicht der Evolutionspsychologie. Die relativ neue Disziplin befaßt sich mit den gesellschaftlichen Konsequenzen der Evolutionsbiologie. Wright meint, daß sie, wie die Quantentheorie oder die Molekularbiologie, bei dem, der sie versteht, „eine ganz neue Sicht der sozialen Realität zur Folge” habe.Er führt durch die neo-darwinisti-sche Weltsicht auf ihrem gegenwärtigen Stand. Von Sexualität und Liebe kommt er über den sozialen
Amüsant und einigermaßen provokant zeichnet Henryk M. Broder in „Volk und Wahn” Konfliktbilder von Personen aus den neuen deutschen Bundesländern nach, die in der Diktatur Karriere gemacht hatten und nun auch in der Demokratie reüssierten, oder dabei waren, es zu tun. Bis der harte Schlag des Schicksals alles änderte: Jemand tauchte auf, der in seinen Stasi-Akten entdeckt hatte, daß der Mann die Stasi über ihn informiert hatte, ein IM, ein „informeller Mitarbeiter”, gewesen war. Selbst kein „Ossi”, weckt Broder in den ersten Abschnitten den Eindruck, für die Ost-Nostalgiker
Die Zukunft hat Bobert Kaplan im Buch „Reisen an die Grenzen der Menschheit - Wie die Zukunft aussehen wird" an den Grenzlinien unserer gegenwärtigen Welt zu erkunden versucht. Afrika behandelt er nur kurz, ausführlich jedoch die Grenzlinien in Mittelasien. Der Selbstzerfleischung in Sierra Leone etwa steht Kaplan fassungslos gegenüber. Den gesellschaftlichen Umwälzungen des Nahen und Fernen Ostens gegenüber bringt Kaplan dagegen ausführliche Vorkenntnisse aus früheren Reisen mit, und dementsprechend steht seine Deutung der konkreten Situationen, die er vorfindet, auf solidem
Vor zwei Wochen wurde Jean Zieglers neues Buch groß im französischen Fernsehen vorgestellt, nun liegt bereits die deutsche Übersetzung auf dem Tisch. Ziegler verteidigt seit langem die Sache der Dritten Welt und vor allem Afrikas. „Die Schweiz wäscht weißer" über das Drogengeld machte ihn weltbekannt und brachte ihm eine endlose Reihe kostspieliger Prozesse ein. In seinem ersten Roman „Das Gold von Maniema" bricht er mit seiner einseitig positiven Sicht der Afrikaner als unschuldige Opfer und zeichnet ein differenzierteres Bild.Held ist Thomas, dessen Vater Chinese und
Auf der afro-esoterischen Welle schwimmt frohgemut als Träger magischen Wissens Malido-ma Patrice Some mit seinem Buch „Vom Geist Afrikas - Das Leben eines Schamanen" daher. Auf der Grundlage seiner Jugend in Burkina Faso als Angehöriger des Stammes der Daga-ra baut er eine schöne Geschichte von Initiation als, gewissermaßen, Auserwählter des Stammes für ausländische Beziehungen auf.Kein Klischee aus dem Repertoire des Kolonialismus, des Imperialismus und des Neokolonialismus läßt er aus, um desto schärfer das Bild des ursprünglichen, friedfertigen, kurz: idyllischen Afrika
Peter M. Senge ist Verfechter einer ganzheitlichen Sicht des Unternehmertums, die in den USA eine steigende Zahl von Anhängern findet. Zwar produzieren US-Wirtschaftsgurus alle paar Monate eine neue Theorie, mit der Unternehmen unfehlbar zum Milliardenerfolg aufsteigen werden, doch die meisten „werden in der Dynamik der Modezyklen zerrieben,” schreibt Senge in „Die fünfte Disziplin, Kunst und Praxis der lernenden Organisation”.Senge scheint mit seiner These etwas dauerhafteren Erfolg zu haben, sie hält sich schon gut sechs Jahre. Ihr Grundprinzip besteht in der „Disziplin des
Von Asiens „Tigern” spricht der Westen und starrt auf Wachstumsraten von bis zu 12 Prozent. In erster Linie sorgt man sich um die Richtung, die der Gigant China schließlich einschlagen wird. Sterling Seagrave untersucht in „Die Herren des Pazifik” die historischen Wurzeln der erfolgsorientierten chinesischen Gesellschaft und beschreibt, wie diese Version eines multinationalen Konzerns unter der Oberfläche funktioniert.In unserem Jahrhundert haben die Auslandschinesen ihre Macht in allen Ländern am Indischen Ozean ebenso diskret wie solide verankert. Dabei gab es immer wieder, in
Soviel Gewinn hat mir schon lange keine politische Lektüre bereitet wie von „Hinter den Schleiern von Algier", das Buch von Samuel Schirmbeck über seine Jahre als Korrespondent in Algerien. Hier finde ich einen Kollegen bei der Arbeit, der nicht, wie soviele, das Land, in dem er arbeitet, bloß als Station seiner Laufbahn betrachtet. Er ist ein ungewöhnlich intelligenter Beobachter.Jahrelang hatte er die politische Entwicklung Nordafrikas verfolgt, als er sich auf Algerien konzentrierte. Die ersten freien Kommunalwahlen sollten auch Algerien endlich Demokratie bringen. Aus diesen
Europas Sozialversicherungssysteme werden nicht nur von innen attackiert, sondern auch von außen. In den USA sinkt die Zahl der Arbeitslosen, dafür gibt es immer mehr „workingpoor”, die zwar arbeiten, aber zuwenig verdienen, um davon leben zu können. Doch amerikanische Medien machen immer öfter die Sozialleistungen der europäischen Unternehmen für die wirtschaftlichen Probleme Europas verantwortlich. Wer das dahinter stehende ökonomische Denken in Reinkultur kennenlernen möchte, sollte das jüngste Buch von Peter Drucker lesen.Drucker, in Wien geboren, gilt als Guru der
Uber der Deutschen Glück oder Unglück zerbricht sich Karl Steinbuch den Kopf, vor allem, was die Zukunft betrifft. Denn die Trauerarbeit zur Aufarbeitung der Vergangenheit habe Deutschland zerstört, jetzt müsse endlich an die Zukunft gedacht werden. Die 68er mit der „preußischen Gräfin" Dönhoff und der „Zeit" hätten Deutschlands Medien unterwandert und einen guten Teil seiner Bechtsstaatlichkeit bereits aufgelöst. Mit Philosophen vom Bange Karl Poppers, den er denn doch nicht als Bolschewiken abqualifizieren kann, tut er sich etwas schwerer. Dessen „offene
Nach dem Zweiten Weltkrieg schüttelten viele verständnislos den Kopf. Wie war es möglich, daß der sympathische Handwerker, der honorige Akademiker von nebenan, daß diese ganz normalen Menschen an Massenmorden teilgenommen hatten? Anläßlich von Hilfslieferungen nach Bihac hat Dieter Masuhr Menschen beobachtet und gezeichnet, mit ihnen gesprochen und diskutiert. Serben, Kroaten, Muslime werden unter dem Gänsekiel, mit dem er zeichnet, zu konkreten, charaktervollen Menschenbildern. Dazu kommen die Gespräche und Eindrücke bei den Begegnungen auf dem hindernisreichen Weg von Zagreb über
Jahrzehntelang haben uns Psychologen aller möglichen Schulen erklärt, wie wir Menschen funktionieren oder leider auch nicht funktionieren. Ausgerechnet die Gänse und die Erforschung ihrer, wenn schon nicht Psyche, so doch auch psychischen Verhaltensweisen gaben den Anstoß, das Vertrauen in die Psychologie ins Wanken zu bringen. Der Ethologe einst Lorenzscher und nun eher bio-soziologischer Prägung Kurt Kotrschal analysiert die Entwicklung der Verhaltensforschung (Ethologie) bis hin zum Konfliktkurs mit der Psychologie.Beobachtungen tierischer Verhaltensweisen hat es immer schon gegeben.
Wie könnte unsere Welt untergehen? Das ist die Frage, der sich Lorenzo Pinna stellt, und er bietet gleich fünf Hypothesen mit allen Einzelheiten zur Auswahl. Vor wenig mehr als einem Jahrzehnt wurde angenommen, Krankheitserreger hätte man endgültig im Griff. Eine Reihe wenig bekannter Viren sowie Aids und der Ebola-Virus haben gezeigt, wie verletzlich die Menschheit blieb. Schlimmer, wenn auch nicht so unmittelbar, erscheint die Redrohung durch Himmelskörper. Mehrmals im Lauf der Erdgeschichte wurden bis zu 90 Prozent aller Lebewesen vernichtet. Doch scheint die Menschheit auch selber
Bill Gates hat sich in 20 Jahren vom Studenten zum reichsten Mann Amerikas hinaufgehantelt. Im „Zukunftsbuch", das er schrieb, hat er, über seine persönliche Erfolgsgeschichte hinaus, wenig mehr zu sagen, als man in den letzten zwei Jahren gesehen hat. Interessant sind seine Angaben über die Finanzierung der Datenautobahn: Standleitungen aus Glasfaser. In Europa gehören sie den nationalen Telecom-, anderswo privaten Gesellschaften. Die „Online-Dienste" zahlen pauschal 20.000 Dollar jährlich und vermieten Einzelanschlüsse. In Österreich hat man übrigens Zugang zu Internet
In seinem Essay „Der Balkan - Das Pulverfaß Europas" vermittelt Gerhard Herrn eine Gesamtsicht der Entwicklung des Balkans. Wobei vorerst auffällt, in welchem Ausmaß die Menschen dieses Gebietes die europäische Geschichte mitbestimmten. Bereits Alexander der Große kam von hier. Fast zwei Jahrtausende lang haben sich dann Söldner aus dem Gebiet zwischen Adria, Agäis und der griechischen Grenze immer wieder zu Herrschern über die umgebenden Reiche hochgearbeitet, in Born wie in Konstantinopel und Istanbul. Wenn nicht als Kaiser oder Kalifen, hielten sie zumindest als
Zufluchtsstätten von Überresten ältester Völker der Menschheitsgeschichte werden vom unaufhaltsamen Vormarsch unserer Zivilisation immer mehr bedroht. Werden die Pygmäen im zentralafrikanischen Regenwald als Wildbeuter überleben können? Der Humanetho-loge Armin Heymer führte seit 1972 Felduntersuchungen zur Etho-Okolo-gie der Pygmäen in der Zentralafrikanischen Republik durch und veröffentlichte seine Beobachtungen in „Die Pygmäen, Menschenforschung im afrikanischen Regenwald". Seine Ergebnisse erweiterte er um die Spuren, welche die Pygmäen in der Geschichte hinterlassen
Zwei weitere Optimisten zeigen Kleinen Chancen. Sie bieten Visionen für (vorläufig) Mittellose, handfeste Methoden zur Gründung von Unternehmen in von anderen nicht erkannten Marktnischen. Auch sie erwarten eine Verschärfung der weltweiten Konkurrenz, sehen darin aber Möglichkeiten, besonders für Klein- und Mittelbetriebe. Die oft beklagte Konkurrenz der Billigländer sei vorübergehend, deren Situation ähnle der Deutschlands nach dem Krieg. Damals wurden im zerstörten Land die modernsten Maschinen montiert, schlecht bezahlte, willige Arbeiter konkurrierten mit der teuer produzierenden
Eng verbunden mit multi-kulturellem Postmodernismus entwickelt sich seit rund 15 Jahren so etwas wie ein Feminismus der Dritten Generation. Die Amerikanerin Donna Haraway vertritt prominent diese Entwicklung, eine „feministisch interdisziplinäre Arbeitsgruppe des Studentischen Instituts für Kritische Inter-disziplinarität” an der Universität Frankfurt brachte einige ihrer wichtigsten Essays unter dem Titel „Die Neuerfindung der Natur - Primaten, Cyborgs und Frauen” im Campus-Verlag heraus. Sie helfen dem Leser, nicht nur den Feminismus besser zu verstehen, sondern auch
Bassam Tibis Bücher sind ebenso anregend wie irritierend. Wenn man, nach neunmaliger Erklärung der These innerhalb eines Kapitels, dann noch Sätze liest wie „...derzeitige Revolte der islamischen Zivilisation ... - die eine Revolte gegen den Westen ist” und ständig Rückgriffe auf „... den schon zitierten Regriff...” vorgesetzt bekommt, dann ist man versucht, Tibis Kritik arabischer Rhetorik, die mit immer neuen Formulierungen genußvoll dasselbe sage, auf ihn selber anzuwenden. Tibis Bücher wären ohne Bedundanz um vieles lesbarer, aber auch um mehr als die Hälfte dünner. Das
Anton Neumayr ist zwar Internist, doch gehen seine Interessen weit über die Medizin hinaus. Er ist auch Musiker, Pianist und Verfasser eines dreibändigen Werkes über Musik und Medizin, kurz, ein überzeugter Grenzgänger der Disziplinen. In seinem neuen Buch „Diktatoren im Spiegel der Medizin” nahm er sich drei Diktatoren vor: Napoleon, Hitler und Stalin.Er untersucht alle verfügbaren, oft gegensätzlichen Krankheitsgeschichten und zieht seine fachlich abgesicherten Schlüsse. Die Darstellung der drei Laufbahnen bietet nichts Neues; was sie interessant macht, ist der Blickwinkel des
Angesichts der unaufhaltsam heranrückenden Jahrtausendwende fühlen sich mehr und mehr Denker veranlaßt, das allerletzte, das für das nächste Jahrtausend entscheidende geniale Gedankengebäude hinzuschreiben, schnell, auf daß ihnen ja niemand zuvorkomme. Der amerikanische Ex-Ungar Mihaly Csikszentmihalyi, Professor für Psychologie an der Universität Chikago, ist einer von diesen Denkern des fin-de-millenaire. „Dem Sinn des Lebens eine Zukunft geben” nannte er sein Werk, das uns allen zeigen soll, wie wir ein ideales Jahrtausend gestalten können. Und das Werkzeug, das er in unsere
Wemgen europaischen Kernländern steht der informierte Oster-reicher zur Zeit ratloser gegenüber als Italien. Was dort in den letzten fünf Jahren ablief, scheint nichts von dem zu ähneln, was wir in der europäischen Geschichte über die Jahrhunderte hinweg so erlebt haben. Ein ganzes politisches System, das sich seit rund 50 Jahren solide etabliert zu haben schien, wurde Teil für Teil zerstört und schließlich zerbrochen. Und das nicht von blutroten Revolutionären und auch nicht von bluttriefenden faschistischen oder militärischen Diktatoren, sondern von Richtern. Einfachen
Es ist schwieriger denn je, die Ereignisse in den islamischen Staaten einzuschätzen. Bassam Tibi, der aus Syrien stammende deutsche Professor, ist wohl die beste Quelle, will man den Sinn dessen verstehen, was man an Verwirrendem aus dem islamischen Raum hört. In „Die Verschwörung - Das Trauma arabischer Politik” findet man die wichtigsten Wurzeln dessen aufgezeigt, was heute so unverständlich erscheint.Von Beginn an hat sich der Islam als die definitiv letzte Erlösungsreligion verstanden - von Anbeginn mit Widersprüchen, die ihm noch nachhängen und Schwierigkeiten mit sich selber
Fast ein halbes Jahrhundert hat es gedauert, vom Aufstieg bis zum Niedergang des einzigen modernen Staates der Erde, der die Prinzipien des „wissenschaftlichen” Bassismus über Jahrzehnte hinweg weitgehend verwirklichte. Im Unterschied zu Nazismus und Nazideutschland hatte Südafrika die Mehrheit seiner Bevölkerung als „Untermenschen” abgestempelt. Der Schriftsteller J. M. Coetzee gehört zu den südafrikanischen Intellektuellen, welche, wie die Gordimer, wie Fugard und Breyten-bach, den moralischen Widerstand gegen die Apartheid in ihren Boma-nen mit großem Erfolg leisteten
Es ist schon wieder rund 45 Jahre her, da kam ich eines kühlen Sommernachmittags ins „Vesu-vio”, Ecke Columbus und Adler. Im Lokal war an einem Tisch Platz, an dem saß Jack und so setzte ich mich zu ihm. Er sah intensiv ins Leere, das respektierte ich und trank mein Bier mit meinen eigenen Gedanken. Zwanzig Minuten später hob er sein Haupt, und seine Hände mit den Flächen nach oben, und sagte langsam und deutlich „Alles ist” und danach kam ein Laut, der ein wenig wie ein nicht ganz gelungener, gequälter, trockener Gurgler klang.Wir hatten damals alle unser erstes
Werden wir bald einen Weg aus der gegenwärtigen Ungewißheit, ob die Erhaltung un-sereres materiellen Wohlstandsniveaus möglich sei, finden? 33 Millionen Arbeitslose in Europa nagen an unserem Wohlstand. Einst waren sie Teil der Käuferschichte, die den hohen wirtschaftlichen Standard trug, jetzt verursachen sie den weniger gewordenen Wohlhabenden nur noch Kosten. Eine Antwort sucht Hans Mohr, Mitglied des Vorstands der Akademie für Technikfolgenabschätzung in Stuttgart und in dieser Funktion Leiter des Bereichs Biotechnologie, Ökologie und Gesundheit mit seinem Buch „Qualitatives
Mit der kommenden Jahrtausendwende läßt sich eine wahre Epidemie, nicht nur von apokalyptischen Propheten, sondern auch von wissenschaftlichen Vorhersagen über Entwicklungen auf allen Gebieten für das nächste Jahrtausend beobachten. In der Vergangenheit hatten nur wenige Glück mit Prophezeiungen, auch Wissenschaftler nicht. Der Hauptgrund dafür liegt wohl darin, daß der Mensch dazu neigt, zu betrachten, was er um sich sieht, und das Gesehene linear zu verlängern. Im Offensichtlichen vor ihm bereits dessen Gegenteil auszumachen, das darin keimt, widerspricht zutiefst dem menschlichen
Es ist erstaunlich, mit welcher Hartnäckigkeit Verlage immer wieder beim Übersetzen eines guten Titels, hoffentlich gegen den verzweifelten Widerstand der Übersetzer, einen echt populären „Zei-tungs”-Titel für ihre Bücher zu finden suchen. „Ist die Erde noch regierbar?” („The Capacity to Govern”) ist so ein aufgepropfter Titel. Die Erde war noch nie regierbar und es wird wohl auch nie eine zentrale Regierung nach dem Schema einer Nationalregierung geben, welche sie regiert. Die UNO war und ist als Weltparlament konzipiert. Dror beschäftigt sich darüber hinaus vor allem mit
Mao ist wohl der erste Atheist, der zur Gottheit erhoben wurde”, schreibt Sheryl WuDunn, „mindestens zwei Tempel sind Mao zu Ehren errichtet worden ... wo die bäuerliche Bevölkerung ihm Ferkel opfern kann, um einen Sohn, eine gute Ernte oder sonstwas bittet.”Nicholas D. Kristof, WuDunns Mann, wurde als Leiter des Büros der New York Times in Peking bestellt, mit Sheryl WuDunn als Korrespondentin. Kapitelweise abwechselnd berichten sie über ihre Zeit in China, von der Ankunft 1988 ein halbes Jahr vor Tiananmen, bis zum Abschied fünf Jahre später. Ihr Buch „China erwacht” gibt
In Zeiten der Unsicherheit und der getürkten Meinungsumfragen, also der zweiten Moderne, wo kein Mensch sich mehr auskennt mit Politik und Politikern und sich selber, bringt „Der Zorn des Kanzlers” von Rudolf Großkopff erleichternde Aufklärung. Großkopff weiß, wovon er spricht. Seit über 30 Jahren ist er politischer Journalist, „sachkundiger Beobachter und intimer Kenner des politischen Betriebs” in Bonn. Ob einen zornigen Versprecher von Kanzler Kohl oder die Einsamkeit des abgetretenen Politikers, er macht den internen, gewissermaßen mentalen Ablauf der kleinen und großen
In den USA hat Dale Carnegie vor sechs Jahrzehnten eine neue Gattung des „How-To-Buches” geschaffen: nicht nur schadhafte Wasserhähne konnten mit seiner Version des „Wie man ...” repariert werden, sondern auch menschliche Schwächen. Die Gattung blüht.WIE MAN AUCH HEUTE KONFLIKTE ÜBERWINDETDer Altmeister, der schon vor Jahrzehnten im zeitlosen Erfolgsbuch der dreißiger Jahre „Wie man Freunde gewinnt” genau erklärte, wie man es macht, hat wieder zugeschlagen. Beziehungsweise die Mitarbeiter seiner Werkstatt, S. R. Levi-ne und M. A. Crom, die nun in seinem Namen erklären, wie
Wir lesen erschüttert von religiös motiviertem Morden ohne Ende, in Ägypten, vor allem aber in Algerien. Befinden sich die Menschen der islamischen Länder, ähnlich der Situation, die sich in Afghanistan entwickelt hat, unaufhaltsam auf dem Weg zur gegenseitigen Selbst-zerfleischung? Der französische Orientalist Gilles Kepler hat vor zehn Jahren eine Dissertation über die Wurzeln und den Werdegang der is^ lamistischen Bewegungen geschrieben, die nun, um zwei Kapitel erweitert und auf den gegenwärtigen Stand der Dinge gebracht, unter dem Titel „Der Prophet und der Pharao” auch in
Schwierigkeiten mit Fanatikern hatte die Menschheit zu allen Zeiten. Heute sehen wir von neuem rund um uns Fanatismen ihre blutige Spur ziehen. Ob im als .sanft und verständnisvoll gerühmten hindui-stischen Indien, im moslemischen Raum, im phlegmatischen England, der biederen Schweiz oder unserem gemütlichen Österreich. Gewalt, Terror und blinder Mord aus Uberzeugung quellen ins gesellschaftliche Gefüge. Bis hin zu einer neuen Überschwemmung der Welt mit fanatischer Gewalt?Günter Hole, Psychiater und Theologe, hat in einem kleinen, aber gewichtigen Band („Fanatismus -Der Drang zum
Die internationalen Mauas - das organisierte Verbrechen - sind heute zu einer der größten Gefahren im gesellschaftlichen Zusammenleben geworden.Kaum merklich unterwandern oder infizieren sie sämtliche öffentlichen und privaten Instanzen der Gesellschaft. Dieser läge erst hat der Chef des deutschen Rundeskriminalamtes festgestellt, daß die Korruption durch die organisierte Kriminalität in der öffentlichen Verwaltung unkontrollierbare Ausmaße angenommen habe. Fast noch schlimmer, Gesetze, welche die organisierte Kriminalität an empfindlichen Stellen treffen sollen, wie etwa beim
In Angola wird trotz eines im Oktober unterzeichneten Waffenstillstandsvertrages zwischen UNITA und Regierung weiterge- kämpft. Das Land zerfleischt sich selbst.
Nach dem Morden, nach der Flucht der mehr oder weniger mitschuldigen Bevölkerung blieb ein leeres Land zurück. Ruanda füllt sich nun langsam wieder mit Bevölkerung. Auf den Feldern sieht man bereits arbeitende Bauern.
Schwarzafrika hat jahrzehntelang alles getan, um das südafrikanische Apartheidregime international zu isolieren. Heute sind der Begeisterung für Südafrika keine Grenzen mehr gesetzt.
Ströme von Blut und Zehntausende verwesende Leichen im Grenzgebiet Zaires zu Ruanda: kein ermutigendes Bild vom Fortschritt Afrikas in Richtung ziviler Gesellschaft.
Von allen Industrieländern der Welt ist Osterreich das Land mit der geringsten Entwicklungshilfe, gemessen am Nationaleinkommen (FURCHE 5/1988). Diese Tatsache spricht sich langsam weltweit herum.Im Laufe der Jahrzehnte waren Minister beider Großparteien für die Entwicklungshüfe Österreichs verantwortlich. Mengenmäßige Unterschiede gab eskaum. Die Aufteilung der geringen Mittel fand nach leicht veränderten Polit-Kriterien statt. Daß die verschiedene politische Grundeinstellung zu keiner grundsätzlich verschiedenen Politik der Entwicklungshüfe führte, weist darauf hin, daß diese
Lrankreich privatisiert -J^Großindustrien werden verkauft, Großbanken und nun auch Fernsehkanäle, wobei es bei letzteren mehr um die Zulassung von neuen, privaten Kanälen geht. Doch während es dem einzelnen kaum auffällt, wenn ein Großunternehmen entstaatlicht wird, betrifft die völlige Umwälzung im Fernsehen jeden einzelnen Franzosen, und das mehrere Stunden täglich. Aber vorläufig sind die französischen Fernseher weder schockiert noch begeistert von der Wende in ihren Sehgewohnheiten. Sie sind erst einmal neugierig.Bis vor drei Jahren gab es in Frankreich drei öffentliche