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Von der Versorgungs- zur Leistungsgesellschaft
Das Streben nach Sicherung ihrer Existenz ist so alt wie die Menschheit selbst. Wir Menschen von heute verstehen darunter nichit zuletzt auch wirtschaftliche Sicherheit. Die Garanten für diese Sicherheit haben sich jedoch im Laufe der Zeit grundlegend geändert. Heute gibt es für diese Sicherheit nur noch eine Basis: die Fähigkeit, die Leistungskraft dem raschen Wandel der Strukturen möglichst schnell und reibungslos anpassen zu können.
Uber diese Realitäft dürfen Vollbeschäftigung und günstige Konjunkturlage nicht hinwegtäuschen. Noch fataler aber wäre es zu glauben, daß die Sorge um die Zukunft allein dem „StąaĮ obliege und daß man auf den Ruhekis- Všįn feidef dynamisierten ‘VeflsoffeungsgesetÜ- gebung oder verbriefter Gewerbeberechtigungen getrost den kommenden Jahren entgegensehen könne.
Wollen und Können!
Die positiven Möglichkeiten unserer Situation zeigen jedoch einen Weg, der in eine Zukunft führt, die steigenden Wohlstand und reale Sicherheit zu bieten vermag. Dieser Weg ist gekennzeichnet durch Leistungswillen und Leistungsvermögen. Hiebei geht es jedoch wemiger um eine quantitative Leistungsverbesserung. Die Zeit der 60-Stunden-Woche ist zwar längst überwunden, nicht aber die Zeit des vielfach unrationellen, wenig flexiblen lund oft ängstlich verhaltenen Einsatzes der Fähigkeiten und Kräfte.
Gerade die Fähigkeiten aber sind das sicherste und ertragsreichste Kapital in einer Zeit der progressiven Veränderungen, wenn sie mit (wirtschaftlicher Initiative genützt werden. Die Angst vor einem wirtschaftlichen Schattendasein erscheint unbegründet, wenn rechtzeitig erkannt wil’d, daß die Zukunft nicht so isebr durch die Forderung nach Schutz und Versorgung als vielmehr durch den bestmöglichen Einsatz aller Kräfte in einer leistungsorientierten Gesellschaft bewältigt werden muß.
Jeder einzelne entscheidet
(An diesem Grundsatz wird man Sich zwangs- däuftg noch stärker als bisher orientieren müssen. Die Wirtschaftspolitik wird weiter danach zu trachten haben, die Entfaltungsmöglichkeiten aller in der Wirtschaft — sei es als Unternehmer, sei es als Arbeitnehmer — Tätigen zu verbessern. Den Leistungswillen (und das Bestreben nach rationellem Einsatz der erworbenen Fähigkeiten wird aber nur eine Gesellschaft aufzubringen vermögen, die bereit isrt, ihre Versorgung und Sicherheit vor (allem im Leistunigswetlibewerb zu suchen.
Es bestehen guite Voraussetzungen, die positiven Möglichkeiten der Zukunft auszuschöpfen, wenn jeder einzelne damit beginnt, seine Fähigkeiten zu siteigem, sie den modernen Erfordernissen der Wirtschaft anzupassen und isie für zielbewußte Veränderungen einzuset- een. Kollektive Sicherheit und kollektiver Wohlstand werden in dieser Welt nicht durch Bequemlichkeit und blindes Vertrauen auf die Opferbereitischiaft des jeweils anderen erreicht.
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