Kosovo-Konflikt: Die EU muss Vučić in die Pflicht nehmen
Angesichts der Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine muss die EU im Kosovo auf eine rasche Lösung pochen - und Scheindemokraten wie Serbiens Präsident Vučić Grenzen aufzeigen.
Angesichts der Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine muss die EU im Kosovo auf eine rasche Lösung pochen - und Scheindemokraten wie Serbiens Präsident Vučić Grenzen aufzeigen.
Beim Treffen der EU-Außenminister vergangenen Montag stand der Kosovo-Konflikt auf der Agenda ganz oben. Während sich die Lage im Nahen Osten weiter zuspitzt und den weltpolitischen Diskurs bestimmt, schwelt am Balkan ein ganz anderer territorialer Konflikt, dessen Ausgang für die Sicherheit der EU von nicht minder wichtiger Bedeutung ist. Erst Ende September überfielen im vom Serbien dominierten Nordkosovo 30 bewaffnete Serben eine Polizeistation. Drei der Angreifer und ein Polizist wurden getötet. Serbien zog danach Militär an der Grenze zum Kosovo zusammen, die NATO stockte ihre Schutztruppe KFOR auf.
Der Kosovo-Konflikt ist ein Lehrstück über diplomatische Verhandlungen mit Antidemokraten wie Serbiens Präsident Aleksandar Vučić. Sein Liebäugeln mit Russland und sein Herumlavieren gegenüber der EU hat Kalkül. So hält er sich an der Macht. Längst hat Vučić auch alle Medien gleichgeschaltet. Den Beitrittsgesprächen mit der EU tut dies ebenso wie der jüngste Angriff im Nordkosovo jedenfalls keinen Abbruch. Aber will sich die EU wirklich einen zweiten Orbán heranzüchten?
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