Wiener Terroranschlag: Die ungezogenen Lehren des 2. November

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Ohne dass die Musliminnen und Muslime im Land mit im Boot sind, kann die Terrorgefahr nicht bis an die Wurzeln angegangen werden.

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Ohne dass die Musliminnen und Muslime im Land mit im Boot sind, kann die Terrorgefahr nicht bis an die Wurzeln angegangen werden.

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Der Allerseelentag des Jahres 2020 wird in die heimischen Geschichtsbücher als der Tag eingehen, an dem der islamistische Terror auch Österreich erreicht hat. Die Erinnerung an die vier Toten im Wiener Bermudadreieck (und als fünfter der Attentäter selbst) ist ein Jahr danach noch frisch. Und auch wenn nach und nach Ermittlungserkenntnisse öffentlich werden, kann von einer abschließenden Beurteilung der Fragen, wie es dazu kam und ob der Anschlag zu verhindern gewesen wäre, keine Rede sein. Dass es – gelinde gesagt – Pannen in der Prävention und den dabei involvierten Behörden gegeben hat, wurde evident. Man kann nur hoffen, dass die dabei zutage getretenen Schwachstellen innerhalb des Verfassungsschutzes und der Polizei angegangen werden.

Das hier offenbar gewordene operative Versagen des Sicherheitsapparates im Vorfeld des Anschlags ist das eine. Es gibt aber eine langfristige und politische Dimension, die mindestens genauso im Blick sein muss. Und zwar im Hinblick auf die Musliminnen und Muslime im Land: Wenn Terror im Namen einer Religion verübt wird, dann muss auch die Religion, in deren Namen die Mörder (vermeintlich) agieren, in die Pflicht genommen werden. Das heißt konkret: Ohne dass die Musliminnen und Muslime im Land mit im Boot sind, kann die Terrorgefahr nicht bis an die Wurzeln angegangen werden.

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