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Reifen unter Bewährung

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Die Bereifung eines Wagens stellt heute einen integrierenden Bestandteil der Automobilkonstruktion dar. Von ihr hängt zum Großteil nicht nur der Fahrfomfort ab, sie bestimmt auch stark die notwendige Straßenlage mit. Demgegenüber muß sie über möglichst lange Lebensdauer verfügen und soll möglichst wartungsfrei sein. Was uns aber besonders wichtig erscheint, ist die Tatsache, daß der doch äußerst exponierte Reifen, der das Bindeglied zwischen Fahrzeug und Straße darstellt, robust sein muß. Ein Reifenschaden kann bei den heute doch immerhin hohen Fahrgeschwindigkeiten, besonders auf Überlandstraßen, im allgemeinen katastrophale Folgen zeitigen. Nicht zuletzt soll ein Reifen aber auch preiswert in der Anschaffung sein. An den modernen Pneu werden also wirklich höchste Anforderungen gestellt, und sie werden im allgemeinen auch erfüllt.

Dennoch hat auch der mit dem Kraftfahrzeug intensiv beschäftigte Fachmann nur selten Gelegenheit, an Hand eines praktischen Beispiels, das wirklich bis in die letzten Einzelheiten verfolgt werden kann, festzustellen, was ein Automobilreifen heute wirklich zu leisten in der Lage ist. Diese Möglichkeit hat sich nun geboten. Es handelt sich um ein authentisches Faktum, das eindrucksvoll über die Arbeit Aufschluß gibt, die auf diesem Gebiet geleistet worden ist.

Anläßlich einer Fahrt durch halb Europa mußte ein Kraftfahrer, bedingt durch die Verkehrssituation, mit zirka 90 km/h Tempo mit dem rechten Vorderrad über einen in die Höhe ragenden spitzen Zacken eines zerschlagenen größeren Blumentopfs hinwegfnhren. Der Luftdruck im Reifen betrug zu dieser Zeit zirka 1,8 atü, die'Reifendimensiört war 15—6,40~ das Wagengewicht etwa 1400 kg, die Außentemperatur um plus 40 Grad Celsius, der Straßenbelag Asphalt. Es handelte sich hierbei um den erst vor einiger Zeit neu herausgebrachten österreichischen Semperit-Sportreifen. Die Laufzeit betrug zum Zeitpunkt des Ereignisses etwa 12.000 km.

Erstaunlich ist nun, daß der Reifen beim Fahren über den Zacken nicht sofort geplatzt ist, was bei einer so enormen Beanspruchung eigentlich zu erwarten gewesen wäre. Der betreffende Kraftfahrer hielt seinen Wagen sofort an und ließ durch einen Mitfahrer den Mantel auf eine eventuelle Laufflächenbeschädigung hin untersuchen. Es konnte jedoch kein solcher Schaden festgestellt werden. Daraufhin wurde die Fahrt in scharfem Tempo fortgesetzt, und mit dem gleichen Reifen am rechten Vorderrad wurden noch weitere zirka 3600 km zurückgelegt, wobei erwähnenswert erscheint, daß diese Fahrt bei hohen Temperaturen in den Süden führte. Innerhalb dieser Strecke befanden sich etwa 700 km schlechtester Straße. (Auf guten Straßen wurde bis zu 120 km/h gefahren.)

Nach Beendigung der LIrlaubsfahrt wurde ein Service durchgeführt, anläßlich dessen auch die Räder „über Kreuz“ getauscht werden sollten. Und nun konnte am rechten Vorderreifen in einer Rille des Längsprofils eine zirka fünf Zentimeter lange Beschädigung des Gummis festgestellt werden, deren Ränder aber vollkommen geschlossen waren. Bei der nun sofort durchgeführten Demontage stellte sich heraus, daß die Leinwand bis zur letzten Schicht durchgeschlagen war und außerdem durch die schwere Verformung, die der schnell laufende Reifen beim Auflaufen auf den Zacken erfuhr, eine Leinwandbeschädigung der Reifenflanke stattgefunden hatte. Interessanterweise war außer der durch den schweren Schlag entstandenen Leinwandbeschädigung durch den weiteren Fahrbetrieb kein weiterer Schaden entstanden. Der Reifen hatte also bei den darauffolgenden 3600 Kilometern trotz schwerster Störung seines Aufbaues alle aufgetretenen Beanspruchungen ausgehalten, obwohl es nach menschlichem Ermessen bereits bei dem Ereignis selbst zu einem „Platzer“ hätte kommen müssen. Es ist kaum möglich, sich die enorme Beanspruchung vorzustellen, der dieser Reifen ausgesetzt gewesen sein muß. Er hat sie jedoch ohne weiteres überstanden.

Dieses Beispiel zeigt deutlich, welch einmalige Qualitätsmerkmale dem heutigen Sem-perit-Reifen anhaften. Die bewiesene Stabilität dieses verwendeten Sportreifens beweist eindeutig, daß dieses österreichische Erzeugnis ganz ohne Zweifel mit an der Spitze der Weltprodukte dieser Art steht, ja sie vielfach noch übertrifft. Der Betrieb mit Semperit-Reifen kommt geradezu einer Lebensversicherung gleich, wie das angeführte Erlebnis eines Kraftfahrers bewiesen hat, das augenfällig beweist, was in der Versuchsabteilung dieser Firma geleistet wird und mit welchem ^Mntwortungs-bewußtsein man bei diesem wichtigen Verbrauchsgut des Kraftfahrzeuges zu Werke geht. Uns persönlich freut diese Bestätigung einer durch Erfahrung erworbenen Meinung, die wir anläßlich eines an dieser Stelle abgedruckten Semperit-Reifen-Tests vor längerer Zeit vertreten haben.

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