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Ausgereift, wirtschaftlich, bequem

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Als im Sommer 1970, also vor fast fünf Jahren, der Citroen GS auf dem französischen Markt erschien, ahnten weder die Hersteller noch die Käufer, daß die neue Reihe eine der erfolgreichsten in der Geschichte dieser traditionsreichen Marke werden würde. Schon innerhalb der ersten zwei Jahre fanden die GS rund 300.000 Interessenten, inzwischen haben sich zum ursprünglichen Modell mit Einlitermotor stärkere Varianten hinzugesellit, es gibt jetzt Limousinen und Kombis mit kleineren und größeren Motoren, allen gemeinsam aber sind die vielen originellen Konstruktionsmerkmale, welche die Citroens auszeichnen und der Marke den Ruf eingetragen haben. Fahrzeuge für Individualisten zu bauen. Wir hatten Gelegenheit, mit einem GSX von Wien nach Genf und zurück zu reisen. Der luftgekühlte Vierzylinder-Boxer-Motor

(Kopf und Block aus Leichtmetall) hat zwei obenliegende Nockenwellen, je eine pro Zylinderkopf, Zahnriernenantrieb. Der Fronttrieb-ler mit selbsttragender Karosserie verfügt über vier vollsynchronisierte Vorwärtsgänge, Knüppelschaltung, ferner über die in dieser Größenklasse ungewohnte hydropneumati-sche Einzelradaufhängung, automatische Höhenkorrektur vorn und hinten, die durch eine Hochdruckpumpe und Druckregler unabhängig von der Belastung die Bodenfreiheit konstant hält. Probeweise fuhren wir auch einmal querfeldein, da merkten wir die Vorteile dieser durch einfachen Hebel zwischen den Vordersitzen zu betätigenden Anlage. Sportfelgen, Schalensitze, integrierte Kopfstützen, runde Armatureninstrumente (denen wir vor anderen den Vorzug geben), Weitstrahler, Gummipuffer auf den Stoßstangen unterscheiden den GSX

von der Normalausstattung. Angenehm und nützlich die Liegesitze, auffallend die relative Geräuscharmut des Motors. Die Schaltung ist äußerst genau, die vier Scheibenbremsen (Zweikreis-Bremssystem mit automatischem Bremslastverteiler) wirken weich und sicher, selbst bei Notbremsungen hält der Wagen die Spur. Zusammen mit der präzisen Zahnstangenlenkung verleihen diese Details dem Fahrer das Gefühl absoluter Sicherheit. Die außerordentlich strömungsgünstige Form des Aufbaus hält den Verbrauch selbst bei forciertem Autobahntempo (auf den deutschen Strecken konnten wir den Wagen voll ausfahren und erreichten eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 150 km/h) in Grenzen. Er betrug 8,5 bis 9,5 Liter pro 100 km, Super. Wir fuhren in einem Zug bis Zürich und entstiegen dem Fahrzeug ohne die geringste Ermüdung, dazu tragen zweifellos die bequemen Sitze, die gute Sicht aus dem Wagen und die übersichtlich angeordneten Instrumente, aber auch die wirksame Heizung und Belüftung bei. Die Kopfstützen, gewiß ein begrüßenswertes Sicherheitselement, stören allerdings beim Reversieren und Einparken, die Sicherheitsgurten, das Sorgenkind auch größerer und teurerer Wagen, haben uns keine Freude bereitet, hier müßten noch bessere Lösungen gefunden werden. An manches muß man sich gewöhnen, oder man muß es eben lernen. So benötigten wir einige Zeit, bevor wir auf den Trick kamen, wie man den Kofferdeckel auch mit nur einer Hand öffnen kann, aber das sind schließlich Kleinigkeiten, welche die Freude kaum trüben können, die uns das Reisen mit dieser aller Kinderkrankheiten entkleideten Type vermittelte. Zusammenfassend darf man den GSX als einen ausgereiften, sportlich zu fahrenden Kleinwagen mit vielen Annehmlichkeiten und mit ungewöhnlichem Komfort bezeichnen, der besonders in den stärkeren Versionen, als Club mit 60 PS oder gar

Fünf Millionen Automobile haben seit der Aufnahme der Opel-Produktion in Bochum (Ende 1962) das Fließband verlassen. Kürzlich lief der Jubiläumswagen — ein Kadett Caravan — vom Endmontageband. Opel-Generaldirektor John P. McCormack übergab den fünfmillionsten „Bochumer“ und den ersten der sechsten Million an die gemeinnützigen Organisationen „Ein Platz an der Sonne“ und an die „Aktion Sorgenkind“. 1962 lief der erste Kadett in Bochum vom Band. Der seit 1936 erfolgreiche Kadett hatte damit einen Nachfolger gefunden — ein Modell, das es breiten Kreisen erst erlaubte, sich zu motorisieren, nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen Ländern der Welt. Mit einer Produktionszahl von über 1107.000 Einheiten war der Kadett eines der erfolgreich-

sten Vorkriegsmodelle. Der Kadett hat auch unter den fünf Millionen in Bochum gebauten Wagen mit über 3,7 Millionen Einheiten den weitaus überwiegenden Produktionsanteil. Daneben laufen in Bochum die auch in Rüsselsheim produzierten Modelle Ascona und Manta vom Band. Fünf Millionen Automobile bedeuten gleichzeitig einen Anteil von fast 40 Prozent aller in der über hundertzehnjährigen Firmengeschichte produzierten 12,7 Millionen Automobile. Zusätzlich zu den momentan nach Österreich importierten Kadett-Modellen wird es in der näheren Zukunft eine besonders preisgünstige Variante mit dem 40 PS Einlitermotor (dieser Motor wird auf einigen Märkten, so auch in Frankreich, seit Jahren verwendet) in Österreich geben.

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