Strache im Wahlkampfmodus
In knapp zwei Wochen beginnt der Ibiza-Untersuchungsausschuss. Währenddessen bereitet sich die zentrale Figur der Ibiza-Affäre, Heinz-Christian Strache, jedoch auf den Wien-Wahlkampf vor. Wie steht es um seine Chancen?
In knapp zwei Wochen beginnt der Ibiza-Untersuchungsausschuss. Währenddessen bereitet sich die zentrale Figur der Ibiza-Affäre, Heinz-Christian Strache, jedoch auf den Wien-Wahlkampf vor. Wie steht es um seine Chancen?
„Ich stelle nicht nur meine Parteimitgliedschaft ruhend, sondern jegliche politische Aktivität ein und strebe kein Amt und keine politische Funktion mehr an“, sagte Heinz-Christian Strache am 1. Oktober 2019. Wenige Monate zuvor hatten seine auf Ibiza getätigten Wortmeldungen Strache als Vizekanzler und in weiterer Folge auch die ÖVP-FPÖ-Bundesregierung zu Fall gebracht. Ein halbes Jahr nach seinem Ausstieg aus der Politik und pünktlich zum Ein-Jahr-Jubiläum des Ibiza-Videos verkündete er nun sein Comeback. Als Bundesparteiobmann der „Allianz für Österreich“ (DAÖ), der im Dezember gegründeten FPÖ-Abspaltung, wird er für die Landtagswahl in Wien ins Rennen gehen. Die Partei nennt sich nun „Team HC Strache – Allianz für Österreich“.
Die Ausgangslage ist allerdings nicht die beste, fehlen doch Parteistrukturen genauso wie eine gesicherte Finanzierung. „Strache ist es nicht gewohnt, billige Wahlkämpfe zu machen. Er weiß, was es kostet und was es dazu braucht. Ich gehe davon aus, dass er einen Teil des Budgets bereits gesammelt hat“, sagt Kathrin Stainer-Hämmerle, Politikwissenschaftlerin an der FH Kärnten in Villach. Sie hätte nicht damit gerechnet, dass Strache so schnell in die Politik zurückkehren würde. Zumal die Ermittlungen gegen ihn ja gerade erst anlaufen. Frühere FPÖ-Kollegen haben ihm mit der DAÖ-Gründung die Entscheidung leichtgemacht, genauso wie die bevorstehende Wien-Wahl im Oktober. Als „Politik-Junkie durch und durch“ bezeichnet ihn Hubert Sickinger, Politik wissenschaftler an der Universität Wien.
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