
Anton Pelinka zur Ära Kurz: "Das ist der Anfang vom Ende"
Der demokratische Rechtsstaat wirkt – auch in der Regierungskrise, meint Politikwissenschafter Anton Pelinka. Ein (Geburtstags-)Interview über Sebastian Kurz und die Rolle des Bundespräsidenten.
Der demokratische Rechtsstaat wirkt – auch in der Regierungskrise, meint Politikwissenschafter Anton Pelinka. Ein (Geburtstags-)Interview über Sebastian Kurz und die Rolle des Bundespräsidenten.
Der Termin für dieses Gespräch war schon lange avisiert – Anton Pelinka feiert am 14. Oktober seinen 80. Geburtstag. Das wäre Grund genug gewesen, mit dem ehemaligen FURCHE-Redakteur und Doyen der Politikwissenschaft ein Interview zu führen. Der Kurz-Rücktritt und Pelinkas Einordnung der Ereignisse in die Geschichte der Zweiten Republik geben dem Interview, das auch als Podcast zu hören ist, aber zusätzliche Aktualität.
DIE FURCHE: Herr Professor Pelinka, das chinesische Sprichwort „Mögest du in interessanten Zeiten leben“ ist als Fluch gedacht – wie erleben Sie die aktuell wieder einmal politisch hochinteressanten Zeiten? Als Fluch? Als Segen?
Anton Pelinka: Als die Ära Kurz 2017 begonnen hat, wurde ich gefragt, was ich dazu sage. Ich antwortete damals: Das Ende wird schrecklich sein! Da kam die Nachfrage: Für die Republik? Meine Antwort: Nein, die demokratische Republik hält das spielend aus, aber für die Ära Kurz. Wie immer sich die jetzt noch weiterzieht: Das ist der Anfang vom Ende.
DIE FURCHE: Obwohl Kurz eine Art Schattenkanzler bleibt, weiter die Fäden zieht …
Pelinka: Wie schnell es mit dem Ende von Kurz geht, wird man sehen. Die strafrechtliche Seite ist das eine. Aber nun ist auch durchgedrungen, dass man diese Affäre nicht auf die strafrechtliche Unschuldsvermutung reduzieren kann. Das hat auch weite Teile der ÖVP erreicht und wurde entsprechend umgesetzt.
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