6677576-1961_29_11.jpg
Digital In Arbeit

Pestsäule am Graben in Wien

Werbung
Werbung
Werbung

ÜBER DIE WIENER PESTSÄULE gab vor einiger Zeit int Verlag Herold Graf Gerolf Coudenhove ein kleines reichbebildertes Buch heraus. Nun erschien in der sehr verdienstvollen Österreich-Reihe des Berglandverlages Wien, eine neue Abhandlung über alle Pestsäulen in Österreich. (Alexander Grünberg „Pestsäulen in Österreich”, Berglandverlag, Wien, 16 Seiten, 43 Abbildungen, S 24.—). Die Pestsäulen sind eigenartige religiöse Denkmäler, die sich fast nur auf dem Gebiet der ehemaligen Monarchie befinden. Ihre Entstehungszeit liegt in der Regel zwischen 1650 und 1800. Die Ursache ihrer Errichtung ist fast immer der Dank für das Erlöschen der Pest. Doch ist nicht jede Dreifaltigkeitssäule eine Pestsäule, wohl aber jede Pestsäule eine Dreifaltigkeitssäule. Diese Denkmäler sind der lebendige Beweis fi’-’ die große Verehrung der Dreifaltigkeit im Zeichen des Barock. Ihren Ausgangspunkt nahm diese Verehrung von der Wallfahrtskirche am Sonntagsberg, die der Dreifaltigkeit gewidmet ist. Die Säulen selbst sind in ihrer architektonischen Gestaltung vom Schema der dreigesteilten Mysterienbühne beeinflußt, wie dies besonders deutlich auf der Wiener Pestsäule, an der niemand Geringerer als der ältere Fischer von Erlach mitarbeitete, ersichtlich ist. Das Werk von Grimberg zeigt in seinem Bildmaterial nicht nur die berühmtesten derartigen religiösen Denkmäler, sondern gibt in einem Anhang noch eine Zusammenstellung aller dieser Säulen in Österreich samt deren Entstehungsjahr. Wie allen Nummern der „Österreich-Reihe” ist auch diesem kleinen Band weite Verbreitung zu wünschen.

einem erstaunlichen Umfang statistischer Methoden, um die Massenerscheinungen in ihrem Gewicht zu erkennen und in ihren typischen Verläufen zu verfolgen. Das verstreute Zahlenmaterial wird zur Gestalt integriert und diese zur Grundlage von Interpretationen gemacht. Aus einer Summation von Daten ist eine ernste und nicht mehr aus den Bereichen von Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft wegzudenkende Theorie und Technik geworden.

Der Inhaber des Lehrstuhles für Statistik an der Universität München legt nun im vorliegenden Band der Rowohltreihe eine umfangreiche Darstellung der Statistik und ihrer geläufigen Anwendungsbereiche vor, vor allem innerhalb der Wirtschaftsgesellschaft.

Nach einer Einführung in das Wesen der modernen Statistik beschäftigt sich K. mit den theoretischen Grundlagen der Statistik und mit der Technik der Datensammlung (wie erhält man das Ausgangsmaterial). Ebenso wird gezeigt,. wie das einmal gesammelte Material ausgewertet und praktischen Zwecken dienstbar gemacht wird. Gleichzeitig legt der Autor einen ausgezeichneten Begriffskatalog vor. Der Verfasser unterläßt es nicht, auch auf die Grenzen der Statistik hinzuweisen; er deutet jene kritischen Punkte an, bei deren Erreichen die Anwendung der Statistik zu keinen brauchbaren Resultaten zu führen vermag. Gleiches gilt für den Mißbrauch der Statistik, für die Interpretation ihrer Zahlen lediglich im Interesse von Gruppen. Nicht selten wird ein Zahlenbündel der Statistik als Argument für bereits gefällte Entscheidungen verwendet, wenn nicht gar schon in der Fragestellung Antworten provoziert werden, die nicht den Sachverhalt darstellen. Eine nicht minder große Gefahr liegt in dem oft zu geringen Repräsentationsgewicht der Aussagen (wenn etwa zu wenige aus einer Masse zu einem Gegenstand befragt werden und dann ein Bruchteil für das Ganze zu stehen hat.) Wem die Kenntnis der Statistik, eine Einführung in ihre Eigenart und in ihre Methoden sowie in ihre Anwendungsgebiete ein Anliegen ist, dem sei die flüssig geschriebene und ausgezeichnet belegte Monographie wärmstens empfohlen.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung