Birsa

Kohleabbau im ostindischen Jharkhand: Widerstand der Frauen

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Indiens Kohleabbau gefährdet die Kultur der Adivasi und deren Ernährungssouveränität. Im Rahmen der „Aktion Familienfasttag“ will die Katholische Frauenbewegung darauf aufmerksam machen.

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Indiens Kohleabbau gefährdet die Kultur der Adivasi und deren Ernährungssouveränität. Im Rahmen der „Aktion Familienfasttag“ will die Katholische Frauenbewegung darauf aufmerksam machen.

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Ajitha Susan George ist vom Nordosten Indiens extra nach Österreich gekommen. Sie will die Menschen für die Probleme der „Adivasi“ in ihrer Heimat sensibilisieren – der „ersten Siedler“, wie es auf Hindi heißt, der weltweit größten indigenen Bevölkerung. Jahrtausendelang lebten die ursprünglichen Bewohner des indischen Subkontinents im Einklang mit der Natur. Neben Jagd und Fischfang praktizierten sie einfachen Ackerbau (zum Beispiel, indem sie ihre Vegetationsflächen mit Feuer schwendeten) oder sammelten Waldfrüchte, Kräuter und Wurzeln. Doch seit Beginn der Industrialisierung steht diese traditionelle Lebensweise zur Disposition. Je schneller Indien zur mächtigen Industrienation heranwächst, desto mehr Adivasiland fällt Bergwerken oder Staudämmen zum Opfer.

Wälder und Gewässer sind verseucht

Nirgendwo sind die Folgen dieses Raubbaus sichtbarer als im ostindischen Jharkhand. Jener Bundesstaat, in dem auch Ajitha Susan George tätig ist. Seit Anfang der 1990er Jahre kämpft die Generalsekretärin der Organisation BIRSA („Bindrai Institute for Research Study and Action“) – ein Projektpartner der Katholischen Frauenbewegung – für die Belange der Stammesgemeinschaften. Nun ist sie im Rahmen der „Aktion Familienfasttag“ in Wien.

Die arme, aber rohstoffreiche Gegend von Jharkhand gilt als eines der wichtigsten Kohleabbaugebiete Indiens. Hier schlummern die viertgrößten Kohlereserven der Welt im Boden. Das „schwarze Gold“ gilt zudem als besonders hochwertig und geeignet für die Stahlproduktion. Doch Indiens Energiehunger und das Bestreben der Regierung, das Wachstum weiter anzuheizen, gefährdet die Lebensweise der Ur-Bevölkerung. Familien werden direkt umgesiedelt oder vertrieben, um Platz für die Minen zu schaffen. Zudem zerstört der Tagebau das Land, die Wälder und die Gewässer und damit die Nahrung und Überlebensgrundlagen der Einwohner vor Ort.

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