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PHILOSOPHIE UND NATURWISSENSCHAFT IN DER SOWJETUNION.'Von Gustav A. Wetter SJ. Rowohlt-Verlag. Hamburg. Preis 1.90 DM.

G. A. Wetter gilt zur Zeit als einer der besten Kenner der marxistischen Ideologie, die er in einem allgemein bekannten, nun schon in 4. Auflage erscheinenden Werk, „Der dialektische Materialismus“, eingehend darstellte und einer Kritik unterzog. Das vorliegende Bändchen ist eine um einen Quellenteil erweiterte Bearbeitung des 5, Kapitels von Teil II des vorhergenannten Werkes. Jedermann, der an einer gründlichen Kenntnis des marxistischen Systems in Fragen der Naturwissenschaft und Anthropologie interessiert ist, wird sein Erscheinen in der Taschenbuchreihe wärmstens begrüßen. Die ersten fünf Kapitel behandeln die physikalischen, chemischen und astronomischen Ergebnisse moderner Naturforschung und deren Interpretation durch die Sowjetgelehrten, die folgenden beschäftigen sich mit biologischen Themen (Die'Entwicklung des Lebens, Die neue Zelltheorie von O. B. Lepeschinskaja, Die neue Vererbungslehre Mitschurins und Lysenkos sowie die auf Pawlow basierende neue Anthropologie und Psychologie). Die einzelnen Abschnitte bringen außer einer knappen Darstellung' der Problemlage eine kritische Beurteilung durch den Verfasser. Bei der Auswahl der im Anhang beigefügten Quellentexte wurden in erster Linie solche berücksichtigt, die für die Stellungnahme des dialektischen Materialismus zu den Problemen der Naturwissenschaft von Bedeutung sind und die das Verhältnis von Philo

Sophie und Naturwissenschaft berücksichtigen. Die klare Darstellung der einzelnen Fragen sowie die leichte Lesbarkeit zeichnen dieses Bändchen in hervorragender Weise aus.

HERDERS KLEINES PHILOSOPHISCHES WÖRTERBUCH. Herder-Verlag, Freiburg. Herder-Bücherei 16. Preis 1.90 DM.

Der Zweck dieses Nachschlagewerkes ist nicht nur die schnelle und zuverlässige Orientierung über das Leben und Werk der Philosophen und die von ihnen gebrauchten Fachausdrücke, sondern es will auch die großen philosophischen Systeme widerspiegeln. Man wird dem Herder-Verlag für dieses handliche Büchlein um so mehr dankbar sein müssen, als das Interesse an philosophischen Fragen, die im Hintergrund der großen politischen, wissenschaftlichen und kulturellen Auseinandersetzungen unserer Zeit stehen, weiteste Kreise erfaßt hat. Dieses kleine philosophische Wörterbuch reiht sich würdig in die bestens bekannten Herderschen enzyklopädischen Werke ein.

DER MENSCH OHNE ICH. Von Joachim Bodą m e r. Herder-Verlag, Freiburg. Herder-Bücherei 21. Preis 1.90 DM.

Bodamer, ein Arzt und Humanist, stellt unserer an verschiedenen Krankheits- und Verfallssymptomen so reichen Zeit die Diagnose; in primitiver Nachrichtenneugier, im pausenlosen Andrang von Reklame und Film, in ruhelosem Streben nach ständiger Lebenssteigerung und höherem Lebensstandard läuft der Mensch von heute Gefahr, zum Massenmenschen zu werden, der seine innere Selbständigkeit verloren hat und daher auch nicht mehr die Kraft besitzt, sein Leben sinnvoll zu gestalten. Bodamer entwirft aber darüber hinaus in großen Umrissen eine Zivili- sationsaszese. Ihr Grundaxiom ist: dem widerstehen, was alle tun; das Wenige tun und das Vielzuviele ablehnen. Das Einfache dem Vielfältigen vorziehen. So komme der Mensch wieder zu sich und vermag den Sinn des Lebens zu erfassen und aus diesem Wissen glücklich zu werden.

CHRISTENFIBEL. Von Josef Pieper und Heinrich Raskop. Herder-Bücherei, Freiburg. 148 Seiten. Preis 1.90 DM.

Alles Wesentliche, das man sonst in Frage- und Antwort-Form im Katechismus findet, ist hier zusammenhängend dargelegt, aber etwas weiterschauend

Ergänzt und mehr dem Denken und der Sprechweise des gebildeten Christen angepaßt. Etwas kurz geraten sind die wenigen Bemerkungen über das Gebet. Die Wörter Anbetung und Lob Gottes, Kommunion, Orden und Ablaß kommen im Sachverzeichnis nicht vor. Wird es zur Gewissensklärung genügen, was über die Todsünde gesagt ist? Ist die Buße nicht das Sakrament der Wiederbelebung oder der Totenerweckung? Ist sie nicht „das Sakrament der Gesundung und Heilung von der Sünde“ nur dann, wenn sie „Andachtsbeichte“ ist? Ist der Satz über die Wirkungen der Letzten Oelung glücklich formuliert? Viele Leser hätte vielleicht eine noch einfachere, 1 volkstümlichere Schreibart mehr angesprochen. Doch dann würde einzelnen das Büchlein wieder zuwenig gelehrt erscheinen. Es wird schon so recht sein.

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