Österreichs Geschichte in Buchform

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Die sechsbändige Geschichte Österreichs des Pichler-Verlages ist komplettiert - und durchaus ansehnlich.

Mehrbändige Werke bergen oft die Gefahr in sich uneinheitlich und durch die unterschiedlichen Zugänge der Autoren pro Band widersprüchlich zu wirken. Soeben wurde eine Geschichte Österreichs in sechs Bänden mit den letzten beiden Bänden über die Kaiserzeit und das 20. Jahrhundert im Pichler Verlag komplettiert.

Die Bände bestechen durch ihre moderne Gestaltung, üppige Ausstattung mit zum großen Teil unbekannten Bildern und sehr gut strukturiertem Aufbau. Das handliche Format ermöglicht das "Nachlesen" und Schmökern auch als Lesebuch im Bett. (Große Nachschlagewerke können ja leider aufgrund ihres Formats nur am Schreibtisch durchgeblättert werden.)

Mit dieser mehrbändigen Geschichte Österreichs wird die Lücke zwischen den vielen wissenschaftlichen Abhandlungen und unzähligen einbändigen Nachschlagewerken geschlossen. Das Ziel bei dieser 6-bändigen Ausgabe war es nach Angabe der Herausgeber, ein "anschauliches Bild vom Werden des österreichischen Staates zu schaffen, das nicht die Geschichte von oben erzählt, sondern unter Beibehaltung der großen geschichtlichen Entwicklungslinien werden ohne Überfrachtung mit Spezialwissen die entscheidenden Ereignisse dargestellt."

Einheitliches Aussehen

Johannes Sachslehner, dem Lektor des Pichler Verlages und guten Geist dieser Reihe ist es zu verdanken, dass wirklich ein einheitliches Erscheinungsbild sowohl inhaltlich als auch formal in allen sechs Bänden durchgehalten wurde. Mit dem Band IV über Barock und Aufklärung fungiert er darüber hinaus selbst als Autor.

Sehr positiv zu erwähnen sind die Darstellungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die Lebensweise der Frauen und das Schicksal der Kinder, alles Aspekte die zumeist in vergleichbaren Werken vollständig fehlen oder nur in wissenschaftlichen Spezialpublikationen erwähnt werden. Mit dem oben zitierten Leitspruch dieser sechs Bücher bleiben natürlich einige manchmal erwünschte vertiefende Darstellungen auf der Strecke.

Bei der Bildauswahl wurde besonders darauf Wert gelegt, neues, oder noch nicht so oft veröffentlichtes Bildmaterial zur Illustration heranzuziehen. Viele Abbildungen im langen Werden des heutigen Österreichs stehen natürlich nur einmal zur Verfügung (beispielsweise Rudolf d. Stifter), andere Bilder zeigen dagegen deutlich den reichen Schatz an kunsthistorischen Werken, die in den österreichischen Museen schlummern, nicht nur in den großen Wiener Museen.

Leider fehlen ein ausführliches Stichwort- und Personenregister sowie eine umfassende weiterführende Literaturliste, welche der Laie ja auch nicht unbedingt benötigt, die dem wissenschaftlich Arbeitenden jedoch fehlen werden. Das Zielpublikum für dieses Geschichtswerk sind sicherlich historisch interessierte Personen, die über eine gewisse geschichtliche Vorinformation verfügen. Eigentlich sollte ein solches leicht lesbares Geschichtswerk in jedem österreichischen Haushalt stehen. Daher ist dieses sechsbändige Werk ein ideales Weihnachtsgeschenk zur Ergänzung der privaten Bibliothek.

Für jede Bibliothek

Das Vorgängerwerk über die Geschichte Wiens in 6 Bänden - im gleichen Format und zum Teil von den gleichen Autoren - war auch in einem attraktiven Schuber erhältlich, was den Gesamteindruck stark gehoben hat. Selbstverständlich sind alle sechs Bände der Geschichte Österreichs auch einzeln zu erwerben. Eine kompakte, lesbare und sehr fundierte geschichtliche Darstellung der österreichischen Geschichte, in einer sehr schönen grafischen Gestaltung mit tollem Bildmaterial.

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