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Auferstehung

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Kann sich der Mensch auf Jesus von Nazareth verlassen? Ist es verantwortbar an ihn zu glauben? — Diese und ähnliche Fragen finden wir schon bei den Zeitgenossen Jesu.

Als das entscheidende Zeichen der Glaubwürdigkeit gilt in der Bibel selbst das Ereignis der Auferstehung. Paulus schreibt an die Gemeinde von Korinth: ,Jst aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos” (1 Kor 15, 14). Zusammenfassend sagt Heinrich Fries zu dieser Frage: ,JDie Bestätigung des Anspruchs Jesu, der endgültige Offenbarer, der Messias, der Sohn zu sein, liegt nach dem übereinstimmenden Zeugnis des Neuen Testamentes in der Botschaft und in dem ihr- zugeordneten Glauben: Der Gekreuzigte ist von den Toten auferweckt worden, er ist von den Toten erstanden.”

Was ist der Inhalt und der Sinn dieser Botschaft? Der Sinn der Auferstehungsbotschaft besteht nicht nur darin, wie dies heute manche Theologen interpretieren: Jesus ist tot, aber die Sache Jesu geht weiter, sondern: Jesus der Gekreuzigte lebt, und weil er lebt, darum geht seine Sache weiter. Durch die Auferweckung bestätigt Gott den Weg Jesu, der menschlich gesehen gescheitert ist, als gültig und zielführend.

Aber ist das Ereignis der Auferstehung oder Auferweckung selbst glaubwürdig? Was hat sich wirklich zu Ostern ereignet?

Dazu gibt es die unterschiedlichsten Erklärungsversuche. Heinrich Fries schließt seine Überlegungen folgend: „Wie immer man den Charakter der sogenannten Erscheinungen bestimmen mag — das, worum es ihnen und mit ihnen geht, ist die Bezeugung Jesu, der in die Zukunft Gottes, in die Zukunft ohne Tod, in das ewige Leben aufgenommen ist. Der hervorgerufene Grund der Auferweckungs-erfahrung, des Sehens, der Begegnung mit dem Auferstandenen ist nicht die Produktivität menschlicher Einbildungskraft, vielmehr der Wille des auferweckten Jesus, seinen Jüngern als der Auferstandene zu begegnen und sich sehen zu lassen...”

Wie sich diese Erfahrungen in den Jüngern selbst darstellten, zeigt sich in ihrer radikalen, einer Neuschöpfung gleichkommenden Bekehrung: „Aus Verleugnern sind Bekennende, aus Zweifelnden Glaubende, aus Verfolgern Nachfolger und Verfolgte, aus Flüchtenden Ger sandte, aus Versagern Berufene geworden.”

Der christliche Glaube gründet wesentlich auf dem Zeugnis jener Männer und Frauen, die diese Selbstbezeugungen Jesu erfuhren.

21. Teil einer am Buch „Fundamentaltheologie” von Heinrich Fries (Sty-ria 1985) orientierten Serie.

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