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Werk des Geistes

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Im letzten Beitrag wurde versucht, auf die Anfänge der Kirche im Leben des historischen Jesus hinzuweisen. Der eigentliche Ursprung und Existenzgrund der Kirche sind Ostern und Pfingsten — die Auferstehung Jesu und die Geistsendung. Die Kirche ist ein Werk des Geistes.

,JJer Geist als Geist Gottes ist Prinzip des schöpferischen Lebens seit der Erschaffung der Welt. In Jesus war nach dem Zeugnis des Neuen Testamentes der Geist Gottes als Macht und Leben Gottes in besonderer Weise wirksam... vor allem in der Auferweckung Jesu. Durch den Geist Gottes wird der Erweckte und Auferstandene als lebendige Gegenwart und machtvolle Wirklichkeit seiner selbst erfahren über die Distanz der Zeiten und über die Grenzen des Raumes hinweg. So wird durch den Geist eine neue Zugehörigkeit der Christen zu Christus bewirkt“ (Heinrich Fries).

Von den Wirkungen des Geistes spricht vor allem Paulus. Der Geist ermöglicht den Glauben: .JKeiner kann sagen: Jesus ist der Herr!, wenn er nicht aus dem Heiligen Geist redet“ (1 Kor 12J). Er schenkt die Freiheit als Inbegriff christlichen Lebens: „Wo der Geist des Herrn, da ist Freiheit“ (1 Kor 3J.7). Er verleiht die Kindschaft Gottes: „Alle, die sich vom Geiste Gottes leiten lassen, sind Söhne Gottes“ (Rom 8M).

Durch seine Gaben wird die Kirche auferbaut: .Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie den anderen nützt. Dem einen wird vom Geist die Gabe geschenkt, Weisheit mitzuteilen, dem anderen durch den gleichen Geist, Erkenntnis zu vermitteln, dem dritten im gleichen Geist Glaubenskraft, einem anderen — immer in dem einen Geist — die Gabe, Krankheiten zu heilen, einem andern Wunderkräfte, einem anderen prophetisches Reden, einem anderen die Fähigkeit, die Geister zu unterscheiden ...“ (1 Kor 12,7-10).

Die Kirche lebt aus der Kraft des Geistes. Das hat auch Auswirkungen in unserer Zeit. ,JJie Kirche als Werk des Geistes glauben und verstehen bedeutet, auf , ihre Lebendigkeit bedacht zu sein, bedeutet, sie vor Enge und Starre, ebenso vor Angst und Zaghaftigkeit sowie vor Auflösung und Orientierungslosigkeit zu bewahren. Es bedeutet ferner: Die Erneuerung der Kirche ist ihre immerwährende Aufgabe, sie geschieht durch die Kraft des die Gemeinschaft der Glaubenden beseelenden Heiligen Geistes“ (Heinrich Fries).

Wo immer das Wirken des Geistes Gottes sich zeigt, besteht die Forderung: .Löscht den Geist nicht aus!“ (1 Thess 5J9).

27. und letzter Teil einer am Buch „Fundamentaltheologie“ von Heinrich Fries (Styria 1985) orientierten Serie.

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