„Gender“ als Ideologiekeule
Müssen katholische Gläubige Angst vor der Erkenntnis haben, dass Gottes Schöpfung unterschiedliche sexuelle Identitäten hervorbringt? Ein Plädoyer, bei den Humanwissenschaften diesbezüglich Nachhilfelektionen zu absolvieren.
Müssen katholische Gläubige Angst vor der Erkenntnis haben, dass Gottes Schöpfung unterschiedliche sexuelle Identitäten hervorbringt? Ein Plädoyer, bei den Humanwissenschaften diesbezüglich Nachhilfelektionen zu absolvieren.
„Ideologie ist die Idee eines anderen, die man nicht teilt“, so der französische Philosoph Raymond Claude Ferdinand Aron. Die Ideologiekeule ist schnell zur Hand, wenn man seinen Gegner erstens als gefährlich und zweitens als dumm entlarven will. Auch Papst Franziskus bedient sich zuweilen dieser Keule. Sie kommt bezeichnenderweise immer dann zum Einsatz, wenn es um die Verteidigung der traditionellen katholischen Geschlechterordnung geht.
Nicht nur der Papst warnt in seinem nachsynodalen Apostolischen Schreiben Amoris Laetitia vor einer sogenannten Gender-Ideologie als einer Leugnung der natürlichen Aufeinander-Verwiesenheit von Mann und Frau und einer Aushöhlung der anthropologischen Grundlage der Familie. Auch dezidiert katholische Publizistinnen wie Gabriele Kuby kämpfen gegen den Genderismus. Und osteuropäische Bischofskonferenzen verteilen Warnhinweise in den Kirchenbänken oder verweigern denjenigen die Kommunion, die sich mit menschenrechtlichen Dokumenten wie der Istanbul-Konvention als Instrument zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen solidarisieren.
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