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150 Millionen Nominale

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Eine Überraschung auf dem inländischen Kapitalmarkt bringt die fünfte Tranche der „Kirchlichen Aufbauanleihe“, die vom 3, bis 17. September begeben wird. Die Anleihe wird nicht wie allgemein erwartet mit 6,5 Prozent, sondern in Anbetracht der länger als üblichen Laufzeit mit 7 Prozent des Nennwertes verzinst. Die Kirchliche Aufbauanleihe 1969, die zu den wenigen in Österreich begebenen Privatanleihen zählt, ist damit seit sechs Jahren die erste Inlandsanleihe, die eine so hoch verzinsbare Anlage bietet.

Über Auftrag der Institutionen der katholischen Kirche in Österreich und mit Genehmigung des Bundesministeriums für Finanzen begibt die „Aktiengesellschaft zur Förderung von wirtschaftlichen Unterneh-

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mungen und von Bauvorhaben“ diese Privatanleihe im Gesamtnennbetrag von 150 Millionen Schilling. Die Anleihe gelangt in Stücken zu 10.000 und 1000 Schilling zur Ausgabe und hat eine Laufzeit von 24Vs Jahren. Der Ausgabekurs wird 99,50 betragen. Bei Inanspruchnahme der Steuerbegünstigung gemäß Paragraph 104 EStG verringert sich der Kaufpreis für je Nominale S 1000 auf 845 Schilling. Die Anleihe wird ab 1. April 1973 durch Verlosung zum Nennwert oder durch freihändigen Rückkauf unter Anrechnung der Tilgungserfordernisse getilgt. Der erste Zinsschein wird am 1. April 1970 fällig.

Die Zulassung zur amtlichen Notierung und zum Handel an der Wiener Börse und die Lombardfähigkeit bei der österreichischen Nationalbank werden beantragt.

Wie bei den vorhergegangenen Anleihen der Kirche haben alle öster-

reichischen Diözesen und andere kirchliche Institutionen Bürgschaftserklärungen sowohl für künftige Kapital- als auch Zinszahlungen abgegeben. Die Erfolge der bisherigen Tranchen haben gezeigt, daß vor allem durch die Inanspruchnahme kirchlicher Einrichtungen und Publikationen für die Anleihewerbung eine völlig neue Gruppe von Menschen für das Wertpapiersparen interessiert werden konnte. Bisher mußten die Zeichnungen jedenfalls vorzeitig beendet werden, weil die Nachfrage so groß war; in allen Fällen war eine Aufstockung notwendig geworden. Die Kirchliche Aufbauanleihe verdankt ihre Beliebtheit beim Wertpapiersparer auch der Tatsache, daß durch eine sorgsame Kurspflege die Papiere eine interessante Bereicherung des Renten-Kursblattes darstellen.

Von den 439 Millionen Schilling, die bisher auf Grund der vier Tranchen der Anleihe an Darlehen vergeben werden konnten, wurden in allen österreichischen Diözesen wichtige Bauvorhaben im Dienste der Seelsorge, der Caritas und des Sozialen verwirklicht: Kirchen, Krankenhäuser, Altersheime, Wohnhäuser, Studentenheime und andere Bauten zeugen davon. Um dieses Programm sinnvoll fortsetzen zu können, werden nun weitere 150 Millionen Schilling zur Zeichnung aufgelegt. Der Bedarf dafür besteht zweifellos: Schon jetzt liegen konkrete Ansuchen um Darlehen in der Höhe von 107 Millionen Schilling vor.

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