Ira September 1938, zur Zeit der ominösen Konferenz von Godesberg, wurde im Londoner Hyde Park eine Batterie von vier schweren Fliegerabwehrgeschützen in Stellung gebracht. Dort stand sie mit ihren drohend gehobenen Läufen, offenbar mehr als warnende Geste denn als wirksame Verteidigungsmaßnahme gedacht, bis Neville Chamberlain mit seinem „Frieden für unsere Lebensdauer” aus München zurückgekehrt war; dann verschwand sie wieder in ihrem Depot.Diesmal, in einer weltpolitischen Krise, die an Ernst wohl kaum hinter jener vor 23 Jahren zurücksteht, ist, in der Öffentlichkeit
„Es ist uns niemals besser gegangen als jetzt!“ Dieses stolze Wort des Premierministers wird vielen Mitgliedern des House of Commons noch sehr deutlich im Ohr geklungen haben, als wenige Wochen später, am 25. Juli, der Schatzkanzler im Kabinett desselben Regierungschefs das Gespenst eines völligen Zusammenbruchs der Währung und der Wirtschaft Großbritanniens vor versammeltem Parlament an die Wand malte. Ein scheinbar unlösbarer Widerspruch zweier Darlegungen, die aber, richtig verstanden, einander ergänzen. Vor dreißig Jahren hätte sich niemand die seither eingetretene Erhöhung
„Begreifen Sie denn nicht", so apostrophierte der Labour-Abgeord- nete und Veteran vieler politischer Schlachten, Emmanuel Shinwell, in der letzten Unterhausdebatte uber die kiinftigen Beziehungen GroBbritan- niens zur EWG den Premierminister, „begreifen Sie denn nicht, daB die ganze Zukunft des Commonwealth auf dem Spiel fteht? Wir werden nicht zu- lassen, dafi von Ihnen oder wem immer sonst ein Ausverkauf des Common wealth veranstaltet wird." Der P. M., wie der Chef der Regierung ihrer Majestat im heute iiblichen Tele- grammstil genannt wird, blieb dem alten Kampfer — Shinwell ist 77
ENTSCHEIDUNG IM PAZIFIK. Von Friedrich Rüge. Verlag Rütten & Loening, Hamburg. 394 Seiten mit zahlreichen photographischen Illustrationen, Skizzen und Karten.
Hätte sich Premierminister Eyskens die schon längst erhobene Forderung der sozialistischen Opposition zu eigen gemacht und den König unmittelbar nach Beendigung des Streiks zur Auflösung des Parlaments bewogen, so wäre die christlichso.ziale- liberäle Regierungskoalition aller Wahrscheinlichkeit nach verstärkt aus den Neuwahlen hervorgegangen. Als die Wählerschaft fast drei Monate später, am 26. März, zur Urne gerufen wurde, hatte sich die Lage verändert. Der Streik, der Belgien an den Rand des Bürgerkrieges gebracht und der belgischen Wirtschaft einen viele Milliarden betragenden
Kenntnis der vaterländischen Geschichte gehört nicht zu den charakteristischen Merkmalen des Österreichers. Die Erfahrung eines österreichischen Hochschullehrers, der, um den Bildungsgrad seiner Hörer ein wenig zu prüfen, die eigentlich nicht in sein Fachgebiet fallende Frage stellte, wann Maria Theresia regiert habe, und keine auch nur annähernd richtigen Daten zur Antwort bekam — die meisten dieser angehenden Akademiker tappten sogar über das Jahrhundert der großen Kaiserin im dunkeln —, ist nicht der einzige Beweis jener traurigen Tatsache. Hätte der Professor weiter gefragt,
Der Zeitpunkt der diesjährigen Commonwealth-Konferenz ist der britischen Regierung sehr ungelegen gekommen, und wenn ein plausibler Grund zur Hand gewesen wäre, hätte sie zweifellos eine Verschiebung vorgeschlagen. Wenn es auch, abgesehen von dem dornigen Problem Südafrika, eine Reihe von Fragen gemeinsamen Interesses für die beteiligten Staaten zu besprechen gab — so die Voraussetzungen und Aussichten für eine allgemeine Abrüstung, die den Ereignissen im Kongo gegenüber einzunehmende Haltung, sonstige die UNO betreffende Angelegenheiten —, das wichtigste, alle Mitglieder des
Wenn der sowjetische Regierungschef die Enttäuschungen, die er in der Generalver-ssmmlung der Vereinten Nationen erlebt hat, Revue passieren läßt, muß er sich sagen, daß ihm bei richtiger Einschätzung dessen, wae heute die afro-asiatischen ehemaligen Kolonialvölker bewegt, die Fehlzündung seines schwersten Propagandageschützes erspart geblieben wäre. Die Mentalität dieser Völker ist eben anders geartet, als sie es der Marx-Leninschen Theorie zufolge eigentlich sein sollte. Solange die „Sklaven des Kolonialismus“ um ihre Befreiung kämpften, konnte ihnen Moskau mit seinen
Im Parlament zu Westminster ist die etwa dreißig Millionen zählende Wählerschaft Großbritanniens durch 630 Abgeordnete vertreten. Jeder von ihnen repräsentiert, aus direkten Wahlen hervorgegangen, einen bestimmten Wahlkreis, und jeder mußte, um eine Chance für die Betrauung mit dieser Mission zu haben, eine eifrige Schar persönlicher Anhänger und darüber hinaus einen im betreffenden Distrikt bekannten Namen besitzen. Sehr anders, und nichts weniger als demokratisch, ist der Vorgang, der bei der Wahl des Führergremiums der mächtigsten außerparlamentarischen Körperschaft im Lande,
Walter Lippmann, einer der bekanntesten politischen Kommentatoren Amerikas, hat nach nahezu einem halben Jahrhundert sorgfältiger Beobachtung das folgende harte Urteil über die gesetzgebenden Volksvertreter in der amerikanischen Demokratie gefällt:„Voh Ausnahmen, so selten wie Naturwunder, abgesehen, sind erfolgreiche demokratische Politiker zaghafte und eingeschüchterte Menschen. Ihr politischer Aufstieg wird durch Kompromisse, Kuhhandel, Bestechung, Verführung, Schwindelei oder andere Methoden bewirkt, mit denen sie die bedrohlich Fordernden unter ihren Wählern zu be-handeln
Die Schlagzeilen der populären Presse weisen auch in England nicht immer auf die Dinge hin, die das Interesse der Allgemeinheit jeweils am meisten fesseln. Gewiß, man hat auch dort in weitesten Kreisen die sich überstürzenden Meldungen über die Entwicklung im Kongo mit Spannung und nicht geringer Sorge verfolgt; man fragt sich mit einem lästigen Gefühl der Unruhe, wie die Lage in Berlin, an diesem unbestritten neuralgischen Punkt erster Ordnung, sich weiter gestalten wird und was wohl die nächste Überraschung sein mag, die der fatale Nikita Chruschtschow aus dem Ärmel zu beuteln
So wie J. W. Stalin unter anderem als der eigentliche Urheber der NATO in die Geschichte eingegangen ist, so ist es unmittelbar auf Nikita Chruschtschow zurückzuführen, daß auf dem Weg zur Einigung Europas Fortschritte erzielt worden sind, die noch vor kurzem als utopisch erschienen wären. Das bezieht sich nicht bloß auf die deutsch-französische Verständigung, für deren Zustandekommen sicherlich nicht der geringste Hinweis in der Vergangenheit der beiden Nationen zu finden war. Kaum weniger überraschend, weil unvereinbar mit traditionellen Grundsätzen der englischen Politik, ist die
BEITRÄGE AUS DEM INTERNATIONALEN DIPLOMATENSEMINAR KLESSHEIM. Herausgegeben von Karl B r a u n i a s und Gerald S t o u r z h. Verlag Styria, Graz-Wien. 330 SeitenDie tiefgreifenden politischen Wandlungen der letzten Jahrzehnte haben vor der Apparatur und der Methodik zwischenstaatlicher Beziehungen nicht haltgemacht. War bis vor etwa fünfzig Jahren das hinter verschlossenen Türen geführte Gespräch eines Gesandten mit dem Außenminister der Regierung, bei der er akkreditiert war, das normale und traditionelle Medium, um zur Lösung einer zwischenstaatlichen Frage zu gelangen, so ist diese
Als Syngman R h e e unter ultimativem Druck der amerikanischen Regierung seinen Rücktritt von der Präsidentschaft und seine Absicht bekanntgegeben hatte, sich für den Rest seiner Tage friedlicher Gartenarbeit zu widmen, ließen ihn die Studenten, in deren Reihen das Feuer seiner Polizei an die Tausend blutige Opfer gefordert hatte, hochleben. Eine noble Geste, mit der zum Ausdruck kam, daß die studierende Jugend trotz dem gerüttelten Maß von Sünden, die dem Regime Rhee vorzuwerfen waren, die Verdienste anerkannte und nicht in Vergessenheit geraten lassen wollte, die sich der heute
Mit der eben abgeschlossenen Commonwealthkonferenz in London beginnt ein neues Kapitel in der Geschichte der Revolution, die vor mehr als vierzig Jahren angefangen hatte, das Gefüge des britischen Imperiums zu erschüttern, und die noch immer fortwirkt, längst nachdem die vom Begriff des Imperiums untrennbare hierarchische Ordnung einer losen Koordinierung Platz gemacht hat. Die britische Kriegserklärung an Deutschland, vom 4. August 1914, war der letzte Akt, den die Regierung Seiner Britannischen Majestät für das gesamte Empire, einschließlich der vier vorwiegend englischen, bereits
Der britische Wohlfahrtsstaat kostet viel Geld, und jedenfalls mehr, als mit den Erfordernissen der äußeren Sicherheit vereinbar ist. Davon ist niemand tiefer überzeugt, als der altgediente Offizier der Royal Navy, der sich etwa fünfzig Jahre zuück an die Zeit erinnert, da das Wort von der Britannia, die über die Wogen des Meeres herrscht, noch seine volle Gültigkeit, hatte. Damals, als das Einkommen des britischen Bürgers bloß mit einer Steuer von Sixpence im Pfund belastet war, gegenüber dem jetzigen Satz von 7 Shillings Ninepence, stand immer Geld genug zur Verfügung, um an dem
Bei den Ergänzungswahlen zum Parlament von Westminster, die in zwei englischen Wahlkreisen, wegen . Ablebens ihrer bisherigen Ab-geordnetefrfirf r“äüt voH8tÄteffH1W6Vfte ab-' gehalten wurden, eTiitt Labour einen Rückschlag, der die Parteiführung schwer getroffen haben muß. Nicht nur, daß ihr in dem einen Fall ein vorher sozialistisch besetzter Sitz an die Konservativen verlorenging, mußte sie im anderen, wo ihr Kandidat vergeblich versucht hatte, das Erbe eines konservativen Mandatars für Labour zu erobern, die betrübliche Feststellung machen, daß die sozialistischen
In seiner jüngsten Rede vor dem Obersten Sowjet hat Ministerpräsident Chruschtschow die Herabsetzung der sowjetischen Truppenstärke um ein Drittel, das heißt von angeblich 3,6 auf 2,4 Millionen Mann, angekündigt; eine Maßnahme, die, wie er erklärte, eine finanzielle Ersparnis im Ausmaß von etwa vier Milliarden Dollar jährlich bedeuten und es überdies ermöglichen werde, eine Reihe industrieller und agrar-wirtschaftlicher Großprojekte, namentlich auch in den fernöstlichen Gebieten, durch die Beistellung ausgiebig vermehrter Arbeitskräfte, in beschleunigtem Tempo durchzuführen. Von
Österreichs Währung ist gut fundiert. Unser Schilling steht in der Deckung durch Gold und Devisen unter den Währungen der OEEC-Län-der an vierter Stelle. Diese erfreuliche Tatsache berechtigt zu einigem Stolz; sie darf aber nicht zum Anlaß genommen werden, über gewisse andere Tatsachen mit sorgloser Selbstzufriedenheit hinwegzugehen.Die Bilanz unseres Außenhandels, mit der Deutschen Bundesrepublik vor allem, ist schwer passiv, und wenn die Zahlungsbilanz trotzdem ausgeglichen erscheint, so ist das den Deviseneingängen aus dem Fremdenverkehr zu verdanken, der eine bisher ununterbrochen
Das neue Jahr hat für die führenden Staatsmänner der nordatlantischen Allianz mit einer schwerwiegenden Last ungelöster Probleme begonnen. Die vielfach allzu hoch gespannten Hoffnungen, daß es auf der Pariser Konferenz kurz vor Weihnachten gelingen werde, die in den letzten Monaten in den Vordergrund getretenen Differenzen zwischen den Alliierten aus der Welt zu schaffen und einen festen Plan für die beim westöstlichen Gipfeltreffen im Frühjahr einzunehmende Haltung des Westens zu vereinbaren, sind enttäuscht worden. Die Schuld daran wird fast ausschließlich dem französischen
Präsident Eisenhower hat eine Besuchstournee angetreten, wie sie selbst sein verewigter Außenminister John Foster Dulles, der unbestrittene Weltmeister flugmotorisierter Staatskunst, hinsichtlich der zu bewältigenden Entfernungen und der Zahl der mit der Uhr in der Hand abzuhaltenden diplomatischen Zusammenkünfte kaum hätte überbieten können. In knapp 14 Tagen soll ein Programm abgewickelt werden, welches Visiten in neun Hauptstädten Europas, Asiens und Afrikas vorsieht, bevor der Präsident am 19. Dezember, aus Tunis kommend, zur westlichen Gipfelkonferenz in Paris eintrifft, um schon
Vor fünfundzwanzig Jahren ist Josef Pekar tiefgründiges, mit gewissenhafter Objektivität verfaßtes Werk.iüber Wallptis.tejn in deujftche& Ufjber- setzung erschienen. Seither fehlt den Legenden um den Friedländer, die von einer deutsch-nationalistischen, dem Hause Oesterreich feindlichen Historiographie in Umlauf gesetzt worden sind, jede ernst zu nehmende Grundlage. Das künstlich erzeugte Problem Wallenstein ist gelöst; zumindest soweit gelöst, als es überhaupt möglich ist, die innersten Vorgänge in der Seele eines Menschen aus seinem Tun zu erkennen. Der böhmische Kondottiere
„Es ist ziemlich gut gegangen", so kommentierte der britische Premierminister den eindeutigen Wahlsieg seiner Partei. Eine typisch britische „Uebertreibung“, könnte man sagen, und vielleicht auch ein wenig Pose, wie um anzudeuten, daß es keinen Grund gegeben hatte, einen ungünstigen Ausgang der Wahlschlacht zu befürchten. Es war aber mehr als das. Jene Worte charakterisieren Harold Macmillan als einen Manh, der maßzuhalten versteht und auch im triumphierenden Gefühl eines Sieges, den er mit Recht zu einem guten Teil seinem persönlichen Wirken zuschreiben darf, die Realität der
Der Parteienkampf um die Neubesetzung des Parlaments von Westminster, der am 8. Oktober zur Entscheidung kommt, sollte nach Absicht Harold Macmillans unter der Devise „Entspannung zwischen West und Ost“ ausgetragen werden. Das war schon im Februar dieses Jahres klar, als der britische Premier seine aufsehenerregende Reise nach Rußland unternahm, offensichtlich von der Ueberzeugung getragen, daß nichts so geeignet sein würde, einen neuerlichen konservativen Wahlsieg zu sichern, wie eine fühlbare Besserung der kritisch gewordenen Beziehungen des Westens zu Moskau, und damit der Chancen
Reguläre indische Streitkräfte haben den Befehl bekommen, die nördlichen Grenzgebiete von den eingedrungenen chinesischen Truppen zu säubern, und einige Brigadegruppen sind bereitgestellt worden, um im Falle einer chinesischen Invasion in Sikkim oder Bhutan diesen unter indischem Protektorat stehenden Fürstentümern Hilfe zu leisten. Fast gleichzeitig aber mit diesen Maßnahmen hat Premierminister Nehru deutlich unterstrichen, daß er seine nun schon zwölf Jahre alte Politik liebenswürdiger Gefälligkeit gegenüber den kommunistischen Mächten im allgemeinen und den Machthabern in
„1809.“ Von Jean de Bourgoing. Band 73/75 der Oesterreich-Reihe im Bergland-Verlag, Wien. 85 Seiten. 32 Abbildungen auf Kunstdrucktafeln.Die 150-Jahr-Feier der Ereignisse von 1809, die Oesterreich heuer beging, gab dem berühmten Napoleonforscher Jean de Bourgoing Gelegenheit, erneut ein bedeutendes Kapitel der napoleonischen Geschichte mit Hilfe seines großen Wissens und seiner brillanten Feder darzustellen. Es ist tatsächlich eine erstaunliche Leistung, auf derart kleinstem Raum, wie sie der Umfang der Bände der verdienten Oesterreich- Reihe vom Verfasser verlangt, eine solch präzise
Schon manches gefährliche Schadenfeuer is. dadurch entstanden, daß ein Teil der Glut, di man völlig, erstickt zu haben glaubte, unter dei Aschendecke weiterglomm, um unvermutet unc plötzlich in Flammen auszubrechen. Daran erinnern die jüngst aus Laos und den benąch- .alarmierenden Nachrichten. . Das Königreich .jjLao . ehppjąls französisches;„ Prp.tejrįorat hat nicht den eigentlichen Schauplatz des neunjährigen blutigen Ringens um Vietnam gebildet und auch nicht einen Teil des Gebietes, aul dessen Beherrschung Ho Tschi Minh offiziell Anspruch erhob, und deshalb wurde sein
Niemand kann billigerweise behaupten, daß die Vertreter der Westmächte bei der Genfer Außenministerkonferenz nicht bis an die äußerste Grenze des Möglichen gegangen seien, um die akute Krise in den west-östlichen Beziehungen, die durch den sowjetischen Vorstoß in der Frage Berlin herbeigeführt worden war, zu entschärfen. Eher noch wäre darüber zu debattieren, ob sie, in ihrem Bemühen um eine Entspannung, diese Grenze nicht sogar überschritten haben. Rein militärisch gesehen, war ihr Angebot, die West- Berliner Garnison nicht mit hypermodernen Waffen auszurüsten und unter
Der einzige Punkt, über den sich die in Genf versamrtielten Außenminister der vier Großmächte nach sechswöchigen Verhandlungen geeinigt hatten, war der Beschluß, ihre Konferenz nicht endgültig als fruchtlos abzubrechen, sondern nur zu vertagen und nach einer dreiwöchigen Atempause fortzusetzen. Ein mageres Ergebnis für jene, die gehofft hatten, daß die kritisch zugespitzten Differenzen zwischen West und Ost, vor allem in der Frage Berlin, doch soweit überbrückt werden würden, um eine Grundlage für irgendwie aussichtsreiche Gespräche auf höchster Ebene zu bilden.Im Rückblick
Der derzeitige Premierminister Ihrer Britannischen Majestät entstammt nicht zufällig dem harten Boden Schottlands. Dorther seine Zähigkeit und seine guten Nerven. Er hat sich ein bestimmtes Ziel in den Kopf gesetzt, welches er erreichent‘ 4fl, “beverf er die'Kiftiigfrrum die Auflösung des "Pa'rlärrrents 'Md "die AuŠsčhrėilkmg von Neuwahlen bittet, und daran hat ihn bisher nichts irremachen können; weder die glückliche Lösung der so lange und so hart umkämpften Zypernkrise, ein Erfolg, der dem Prestige seiner Regierung in hohem Maße zugute kam, noch die gelungene Ueberwindung
Nach der Liquidierung des britisch-indischen Kaiserreichs hat man den Engländern vielfach den Vorwurf gemacht, daß eine Operation, deren Unabwendbarkeit jahrzehntelang vorauszusehen gewesen war, schließlich doch nicht gründlich überlegt und zu hastig durchgeführt wurde. In Zentralsüdafrika wird man den Briten einen ähnlichen Vorwurf kaum machen können, denn theoretische und praktische Vorbereitungen für einen Verzicht auf die Souveränitätsrechte waren in London schon zu einer Zeit im Gange, als von einem Rückzug der Kolonialmächte aus dem schwarzen Kontinent noch keine Rede
Ein wesentliches Ziel, welches der britische Premierminister bei der Planung seiner Rußlandfahrt vor Augen hatte, ist zweifellos erreicht: Der ständige Vorwurf der Opposition, die konservative Regierung lasse es an ernstlichen Bemühungen um das Zustandekommen eines fruchtbringenden Gesprächs mit der UdSSR fehlen, sie habe sich aus innerer Schwäche und mangels eigener, konstruktiver Ideen ganz ans Schlepptau der Amerikaner gehängt und sei daher mitverantwortlich für die gefahrdrohende Verhärtung der Fronten im westöstlichen Spannungsfeld — dieser Vorwurf ist jetzt so gut wie
KOMMANDANT IN AUSCHWITZ. Autobiographische Aufzeichnungen von Rudolf H ö ß. Herausgegeben vom Institut für Zeitgeschichte. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart. 1S4 Seiten. Preis 15.80 DM
Am 5. April schließt das englische Finanzjahr, und kurz darauf muß der Schatzkanzler seinen Budgetentwurf vorlegen, den letzten, über den das gegenwärtige Parlament von West- minster jibzustimmen haben wird. Ob dann noch Tage, Wochen oder sogar noch einige Monate vergehen werden, ehe die Auflösung des Parlaments und der Termin der Neuwahlen bekanntgegeben wird, liegt in der Hand des Premierministers, der natürlich bestrebt sein muß, einen für seine Partei möglichst aussichtsreichen Zeitpunkt zu bestimmen. Vermutlich hängt damit die Reise zusammen, die er kürzlich durch die
Als Kolumbus nach seiner ersten Atlantiküberquerung der kubanischen Küste ansichtig wurde — wahrscheinlich in der Nähe der heutigen Stadt Nuevitas — soll er ausgerufen haben: „Das schönste Land, das menschliche Augen je gesehen haben/“ Der blasierte Globetrotter unserer Tage würde sich kaum so überschwenglich ausdrücken, aber auch er wird zugeben müssen, daß sich dem Reisenden, dessen Schiff, das unwahrscheinlich blaue Karibische Meer an einem frühen Sommermorgen durchpflügend, dem Hafen von Havanna zusteuert, ein Bild bezaubernden Reizes bietet, sobald das
NAPOLEONS GRIFF NACH DER KARLSKRONE. Das Ende des alten Reiches 1806. Von Hellmuth R ö ß 1 e r. Janus-Bücher'. Verlag R. Olden-bourg, München. 95 Seiten. Preis 3.20 DM.Das kleine Buch gibt über seinen Titel hinaus eine gedrängte Charakteristik der Bedeutung der Kaiseridee überhaupt von Karl dem Großen bis ins 20. Jahrhundert, in der die Episode „Napoleon“ nur einen dramatischen Höhepunkt darstellt. Der Autor ist ein gründlicher und genauer Kenner seines Themas, dem, abgesehen von sprachlichen Entgleisungen, wie „Kaiser von Deutschland und : Oe-sWeich“ (1806!); auch kleine
Die gesetzliche Lebensdauer des gegenwärtigen Parlaments von Westminster ist mit dem Frühling 1960 befristet. Den Termin für die Neuwahlen bestimmt der Premierminister; von seiner Beurteilung der Lage hängt es daher ab, ob die britische Wählerschaft erst zum denkbar spätesten Zeitpunkt, das heißt im Herbst 1959, oder, was wahrscheinlicher ist, bereits im kommenden Frühjahr zur Urne gehen wird. So oder so: die Regierung MacMillan nähert sich jetzt der letzten Geraden vor dem Finish, das darüber entscheiden wird, ob die Konservativen ein neues Mandat zur Führung der Nation bekommen
ABRAHAM LINCOLN - DAS LEBEN EINES UNSTERBLICHEN. Von Carl Sandburg. Paul-Zsolnay-Verlag, Hamburg-Wien. 874 Seiten.WIE AMERIKA REGIERT WIRD. Von Ernest S. G r i f f i t h. Rheinische Verlags-Anstalt, Wiesbaden. 140 Seiten. Preis 8.80 DM.ZUVIEL HONIG. Von Russell Lyn es. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart. 180 Seiten. Preis 9.80 DM.Die vorliegende Biographie Abraham Lincolns ist die Frucht einer mehr als 40jährigen Arbeit. Angeregt wurde sie ursprünglich wohl durch die Eindrücke, die Carl Sandburg, aufgewachsen in der Gegend des Staates Illinois, aus der sein großer Landsinann stammte,
General Iskander Mirza, Präsident der pakistanischen Republik, hat die Verfassung seines Landes suspendiert, die Regierung ihres Amtes enthoben und sämtliche Agenden der Verwaltung der Armee übertragen. Daß die erfolgte Proklamierung des Kriegsrechtes nicht bloß dem Schutz der öffentlichen Ordnung und Sicherheit dienen soll, hat der nun mit allen Vollmachten der Exekutive ausgestattete Armeeoberkommandant, General Ayub, in seiner ersten Verlautbarung durch das Radio hinlänglich klargemacht. Das letzte Ziel der getroffenen Verfügungen, so betonte er, sei die Wiederherstellung der
Man kann geteilter Ansicht darüber sein, ob die bisher erreichten bescheidenen Ansätze zur Bildung der Vereinigten Staaten von Europa, wie Montanunion, Europarat, Euratom, Gemeinsamer Markt, je zustande gekommen wären, wenn nicht die ständig drohende Gefahr aus dem Osten den freien Gliedern unserer Völkerfamilie die dringende Notwendigkeit eines engeren Zusammengehens mit aller Deutlichkeit vor Augen geführt hätte. Die geschichtliche Erfahrung spricht eher dagegen. Das vermindert aber in keiner Weise die historische Bedeutung des Mannes, der vor 3 5 Jahren, nach einem Völkerringen, das
Mit der einstimmigen Annahme der sudanesischen Resolution, die den Generalsekretär der Vereinten Nationen mit der Erkundung eines Weges zur Stabilisierung der Lage im Nahen Osten beauftragt, war das erste Kapitel in der Geschichte einer gefährlichen Krise abgeschlossen. Sein Ausgang muß für Moskau ebenso enttäuschend gewesen sein, wie er die Regierungen in Washington und London, die auf fatale Komplikationen gefaßt waren, angenehm überraschte. Nicht nur, daß der dort erhoffte und in den westlichen Hauptstädten befürchtete Sturm der Entrüstung über die anglo-amerikanische bewaffnete
Die „Oesterreich-Reihe“, herausgegeben von Ludwig F. J e d 1 i c k a, Hajs M. L o e w und Kurt S k a 1 n i k im Bergland-Verlag, bedarf keiner Einführung mehr. Schon die ersten Bändchen — Nr. 1 gab ein Bild Maria Theresias in ihren Briefen und Staatsschriften — haben gezeigt, daß da der richtige Weg gewählt worden war, um durch Einzeldarstellungen in gefälliger und handlicher Form die Kenntnis großer Gestalten und großer Werke und Leistungen aus Oesterreichs Vergangenheit weitesten Kreisen zugänglich zu machen. Mit den jüngsten Erscheinungen in dieser Reihe ist die Hälfte der
Als sich der nationalchinesische Generalissimus im Spätherbst 1949 gezwungen sah, seine letzten Festlandpositionen aufzugeben und mit den Resten seiner Armee Zuflucht auf Formosa zu suchen, schien es strategisch unbedenklich, daß er auf mehreren der Inseln, die der Küste von Fukien nahe vorgelagert sind, seine Nachhuten als ständige Besatzung zurückließ. Die Flotte Mao Tse-tungs war damals noch nicht der Rede wert, seine Luftwaffe erst in Entwicklung begriffen, und überdies durfte man annehmen, daß er für geraume Zeit zu sehr mit der inneren Festigung seines Imperiums beschäftigt
Die irakischen Königsmörder vom 14. Juli 1958 haben genau gewußt, weshalb sie Vorsorge trafen, daß auch Faisals langjähriger Ministerpräsident und der eigentliche Lenker der irakischen Innen- und Außenpolitik den tödlichen Kugeln nicht entgehen konnte. Gleich ausgezeichnet durch seine seltene Staatskunst wieBaby-Sitter(Aus: „Die Zeit“, Hamburg)durch seine hervorragenden geistigen Qualitäten war Nuri es-Said im gesamten arabischen Raum der einzige Mann, der dem neuägyptischen Imperialismus ein Schach zu bieten vermochte. Er allein war dem Oberst Nasser gewachsen, und nur er wäre
Mit der Landung amerikanischer Truppen, ausgerüstet mit allem Werkzeug der modernen Kriegführung, an der libanesischen Küste ist der Nahe Osten zu einem Brennpunkt des weltpolitischen Geschehens geworden. Eine schon lange sich immer deutlicher abzeichnende Entwicklung hat damit einen Punkt erreicht, der unzweifelhaft schwere Gefahren sichtbar werden läßt, zugleich aber auch den Ausblick auf hoffnungsvolle Möglichkeiten von weltweiter Bedeutung eröffnet.Seit vierzig Jahren schleppt die Politik der Westmächte im Vorderen Orient eine Hypothek mit ich, für deren Last die Kurzsichtigkeit
Bei Herodot ist zu lesen, daß kein Land zu seiner Zeit so reich an Getreide war wie Baby-lonien. „Das gewöhnliche Erträgnis“, so berichtet er, „ist das Zweihundertfache, in besonders, „guten,ly-en „das Dreihundertfache, der. Aussaat.... Die Aehren des Weizens und .ide. Gerste sind oft vier Finger breit. Und was Hirse und Sesam anbelangt, so will ich gar nicht sagen, wie hoch diese Pflanzen wachsen, denn ich weiß wohl, daß das, was ich über die Fruchtbarkeit Babyloniens bereits geschrieben habe, jenen unglaubhaft erscheinen mag, die das Land nie besucht haben.“Was der „Vater
In dieser an aufregenden Krisen so reichen Zeit kann unser Erinnerungsvermögen kaum Schritt halten mit dem schnellen Strom der sich überstürzenden Ereignisse. Knapp fünf Jahre ist es her, daß das Blutvergießen in Korea mit dem Waffenstillstandsvertrag von Panmunjon ein Ende nahm, aber wer denkt heute noch an den Junitag 1950, da die Nachricht vom nordkoreanisch-kommunistischen Ueberfall auf den Süden weithin die furchterregende Vorstellung eines neuen Weltbrandes wachrief? Oder an die entschlossene Gegenwehr der in diesem Fall wirklich vereinten Nationen, die den Urhebern der Aggression
In vorschauender Sorge um die Stellung ihres Vaterlandes bei den kommenden Friedensverhandlungen versuchte nach Kriegsausbruch 1939 eine Gruppe österreichischer Patrioten im Exil die Anerkennung Oesterreichs als eines Gliedes der mit dem „Dritten Reich“ im Kriegszustand befindlichen Allianz zu erwirken. Ein diesbezügliches Memorandum, in dem die völkerrechtliche Begründung des Begehrens eingehend dargelegt war, fand in Whitehall ebenso wie am Quai d'Orsay eine durchaus nicht ungünstige Aufnahme. Allerdings, der damalige britische Premier hieß Neville Chamberlain, und daher ist es
Der Ursprung der blutigen Auseinandersetzung, die heute über die Grenzen Libanons hinaus den gesamten nahöstlichen Raum zu erschüttern droht, ist paradoxerweise auf einen politischen Akt zurückzuführen, der als ein Instrument gedacht war, um die Ruhe und den Frieden in diesem Raum zu sichern; auf die Verkündung der sogenannten Eisenhower-Doktrin, Dadurch, daß Libanon, im Gegensatz zu allen übrigen arabischen Staaten, die Doktrin formell akzeptierte, wurde der Keim einer inneren Spaltung in einem bis dahin einigen und in friedlicher Arbeit aufstrebendem Lande gelegt. Indes die einen in
Vor einigen Wochen veröffentlichte die „Furche“ an leitender Stelle einen Aufsatz*, der eine der meistbesprochenen und meistumstrittenen Institutionen unseres öffentlichen Lebens zum Gegenstand hatte — den sogenannten Proporz. Dem Autor des betreffenden Aritkels war es vor allem darum zu tun, gewisse Vorurteile oder Fehlmeinungen, die in der Diskussion um den Proporz zur Geltung gekommen sind, zu korrigieren; so zum Beispiel die weitverbreitete, obwohl ja schon durch die hervorragenden Leistungen unserer verstaatlichten Industrie widerlegte Ansicht, daß die vielen in dieser Industrie
Im Oktober vorigen Jahres veröffentlichte die Moskauer „Prawda“ einen Artikel über die spezifischen Probleme, die den Kommunisten bei ihrer „Arbeit“ in Mexiko zu schaffen machen, und über ihre dort wirklich oder nur angeblich erzielten Erfolge. Im State Department in Washington wird man diesen aus der Feder des Generalsekretärs der mexikanischen KP stammenden Aufsatz sicherlich mit großer Aufmerksamkeit gelesen haben, in den europäischen Staatskanzleien aber, von der europäischen Oeffentlichkeit ganz zu schweigen, vermutlich nicht. Und doch hätte er überall die sorgfältigste
Gegen die geniale Typenlelire Kretschmers, deren Ausgangspunkt psychiatrische Beobachtungen ge-fesen waren, wurden unter anderem von E. Jaensch, P. S. Cabot, Allport und W. H. Sheldon verschiedene Einwände erhoben, die sich heute, nach mehr als dreißig Jahren seit Kretschmers erster Publikation, ziemlich gut beurteilen lassen. Mit seinen Biotypenkönne man, so lautet der Tenor, nicht alle Menschen erfassen. Sie seien eben nicht alle entweder mehr „pyknisch-zyklothym“ oder „leptosom-schyzo-thym“. Der Typenforschung fehlte es aber vor allem, trotz interessanter Arbeitshypothesen, wie
Als der britische Premier sich Anfang Jänner aufmachte, um fünf Weit entfernte Gliedstaaten des Commonwealth zu besuchen, konnte man wohl fragen, ob diese Tournee wichtig und dringend genug sei, um eine vielwöchige Abwesenheit des Regierungschefs unmittelbar nach dem aufsehenerregenden Rücktritt des Schatzkanzlers Thorneycroft und zu einer Zeit zu rechtfertigen, da im Hinblick vor allem auf die prekäre Finanz- und Wirtschaftslage des Landes Entscheidungen zu , treffen ..waren, die keinen langen Aufschub duldeten. Heute, nach seiner Rückkehr, ist eine andere Frage aktuell geworden: die
KOBLENZ 1907. Weit schweift der Blick von der Feste Ehrenbreitstein über die Stadt und hinüber ins freundliche Moselland. Tief unten auf dem Rhein ziehen, klein wie Spielzeug, lange Schleppzüge stromauf, stromab, ihre Bahn. Ein Bild tiefsten Friedens. Oder scheint es nur so? Aus dem inneren Festungshof nähern sich Marschtritte. Abgehackte Kommandorufe. Die Posten werden abgelöst. Freilich, obzwar längst veraltet mit seinen hochaufgemauerten Bastionen, gilt Ehrenbreitstein noch immer als befestigter Platz. Und dient als Kaserne für drei Bataillone und eine Anzahl leichter und schwerer
Als am 31. August, unter den feierlichen Klängen des „God save the Queen“, der Union Jack zum letztenmal vom Flaggenmast des Regierungsgebäudes in Kuala Lumpur eingeholt wurde, war die Staatwerdung eines Gebietes verwirklicht, welches die materiellen Voraussetzungen der Unabhängigkeit in hohem Maße besitzt. Das jüngste Mitglied des britischen Commonwealth of Nations ist ein von Natur aus reiches Land; reicher, nach seiner Größe und der Kopfzahl der Bevölkerung gemessen, als alle, die vor ihm seit Ende des zweiten Weltkrieges den Status der Eigenstaatlichkeit erlangt haben. Allein
Im Gegensatz zu seinem Vorgänger in Downing Street 10 ist Harold Macmillan ein Mann, der seine Gefühle, Launen und Stimmungen — wie der Engländer sagt — nicht am Aermel trägt. Seine Meisterschaft in der nationalen Kunst des „Untertreibens”, seine gemessene Höflichkeit, seine Sparsamkeit mit Worten, seine ganze Haltung macht den Eindruck unerschütterlicher Ruhe und unbeirrbarer Zielsicherheit. Darin vor allem lag es, daß er sich bei Uebernahme seines Amtes auf einen erheblichen Vertrauensvorschuß, und nicht allein seitens seiner eigenen Partei, stützen konnte. Dieser Kredit
Südtirol, tausendjährige Heimat. Von Franz Hüter. Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien-München 1957. 94 Seiten.Reich ist die Auswahl an Bildbänden mit dem Titel „Südtirol”. Das neue Werk des in Innsbruck lehrenden Südtiroler Historikers fällt jedoch nicht in die Kategorie „Photoalben mit Begleittext”. Es geht dem Verfasser darum, am Beispiel Südtirols aufzuzeigen, wie „Landschaft” auch als historischer Begriff verstanden werden kann. Als gemeinsame Prägung werden die mittelalterliche Kolonisation, das Grenzlanderleben und das politische Schicksal hervorgehoben. Die Vielfalt der
Unser junges Bundesheer hat die Prüfung seiner ersten großen Parade glänzend bestanden. Darüber sind sich wohl alle einig, die dem militärischen Schauspiel, mit dem die Amtseinführung unseres neuen Bundespräsidenten ihren würdigen Abschluß fand, beigewohnt haben: die vielen Zehntausende unkritischer Zuschauer, die, in dichtem Spalier den Ring säumend, ihrer hellen Freude Ausdruck gaben, zum erstenmal wieder nach fast zwanzig Jahren österreichische Bataillone auf dieser historischen Straße defilieren zu sehen, ebenso wie die sachverständigen Beobachter, die sich kritischen Auges
Historien. Von Herodot. Deutsche Gesamtausgabe, übersetzt von A. Horneffer. Neu herausgegeben und erläutert von W. A. H a u s s i g. Mit einer Einleitung von W. F. Otto. 4 Abbildungen und 2 Karten. XXVIII/780 Seiten. Preis 17.50 DM. — Sachwörterbuch der Literatur. Von Gero von W i 1- pert. VII1/662 Seiten. Preis 15 DM. Beide Werke: Alfred-Kröner-Verlag, Stuttgart.Es gibt im deutschen Reihen buchwesen — wenn man von Reclam absieht, wo man andere Zielsetzungen verfolgte — keine Erscheinung wie die Kröner-Bände. Diese Taschenausgaben begannen 1909 zu erscheinen und haben zwei große
Die erklärte Absicht der britischen Regierung, den Personalstand der vier auf dem europäischen Kontinent stationierten britischen NATO-Divi- sionen um etwa 40 Prozent herabzusetzen und auch eine größere Zahl der dort liegenden Luftgeschwader nach England zurückzuberufen, hat bei den Mitgliedern der NATO und namentlich in den Staatskanzleien der Westeuropäischen Union eine peinliche Ueberraschung ausgelöst. Die erste Reaktion der öffentlichen Meinung war vielfach scharf ablehnend, wobei in manchen Kommentaren die Befürchtung zum Ausdruck kam, daß die geplante Maßnahme der Regierung
Der tragische Tod des Präsidenten der philippinischen Republik hat weit über die Grenzen des Inselreiches hinaus Trauer und Bestürzung ausgelöst, und nicht allein, weil da ein Mann von der Höhe seines Schaffens abberufen wurde, der durch sein persönliches Leben wie durch seine Leistungen im Dienste des Vaterlandes vorbildlich gewirkt hat. kamön Magsaysay verkörperte, wie nur wenige Staatsmänner unserer Zeit und wie kein zweiter im asiatischen Raum, eine gradlinige und absolut unbeirrbare Politik der Zusammenarbeit aller freien Nationen im Zeichen des friedlichen Fortschritts und zum
Schon während des zweiten Weltkrieges gab es unter den politisch führenden Männern Englands, und namentlich im sozialistischen Lager, nur wenige, die nicht erkannt hätten, daß die Tage der britischen Herrschaft in Indien gezählt waren. Unmittelbar nach dem Krieg, mit der Machtübernahme durch die Labour Party, wurde es zu einem offiziellen Ziel der britischen Regierungspolitik, den letzten dieser Tage so rasch als möglich herbeizuführen. Noch vergingen aber fast zwei Jahre, ehe der mit dieser Aufgabe betraute letzte Vizekönig in New Delhi, Lord M o u n t b a t tį e n, den fertigen
Für einen begabten und ehrgeizigen Mann, dem schon in seiner Jugend eine glänzende politische Laufbahn vorausgesagt worden war und der dann durch eine lange Reihe von Jahren auf verschiedenen hohen Posten Gelegenheit hatte, sich auf das heißersehnte und ihm so gut wie zugesicherte Amt des Premierministers vorzubereiten, ist es eine bittere und schwer zu ertragende Enttäuschung, wenn er sich bald nach Erreichung seines Zieles durch den völligen Zusammenbruch seiner Politik gezwungen sieht, die Zügel der Regierung anderen Händen zu überlassen.Man kann daher dem nun zurückgetretenen
Vor einigen Monaten, kurz vor Ausbruch der Suezkanalkrise, erschien aus der Feder des nicht unbekannten englischen Biographen Lewis B r o a d eine Darstellung der politischen Laufbahn Sir Anthony Edens; seines Wirkens als Abgeordneter, Unterstaatssekretär, Chef des Foreign Office und anderer Ressorts und schließlich als Nachfolget Winstpn Churchills an der Spitze der Regierung*. Diese-Zwischenbilanz, wie der Autor sie nennt weist als letzten.besuch Bulganins und Chruschtschows in London, der über Edens Initiative und persönliche Einlädung erfolgte und von ihm als reich an „ermutigenden
Der militärische und diplomatische Werdegang der Eroberung Mexikos ist oft beschrieben worden und es wäre schwierig, wollte man versuchen, diese Aspekte einer der großartigsten Unternehmungen, die in der Weltgeschichte verzeichnet sind, aus bisher unerschlossenen historischen Quellen zu .ergänzen Nichts deutet darauf hin, daß Madariaga daran gedacht hätte, solches zu wagen. Er ■ hält sich bei seiner Schilderung dei Ereignisse, die zu dem Zusammenbruch des Aztekenreiches und dessen Unterwerfung unter die Krone Spaniens geführt haben, durchaus an das Bild, welches uns vor allem aus
Dieser Tage besuchte eine Gruppe ehemaliger japanischer Offiziere — es handelte sich, wie Radio Peking hervorhob, ausschließlich um Generäle und Admiräle a. D. — die chinesische Hauptstadt, wo sie auch von Mao Tse-tung empfangen wurde. Man bringt diese undurchsichtige Reise mit dem Problem zusammen, das unter den vielfältigen Sorgen der japanischen Regierung weitaus an erster Stelle steht — mit den Beziehungen Japans zur Sowjetunion.In seiner gegenwärtigen Form geht diesesProblem auf den Friedensvertrag zurück, den Japan im Jahre 1952 in San Franzisko zu unterzeichnen gezwungen
Im ersten Band seiner Erinnerungen, der ungefähr mit Ende des ersten Jahres nach dem Ableben Roosevelts und dem Einzug seines Nachfolgers ins Weiße Haus abschließt, zeigt sich Truman wohl als ein von den besten Absichten beseelter und verantwortungsbewußter Mann, und auch keineswegs arm an eigenen Ideen, aber als völlig unvorbereitet für sein hohes Amt, dessen Apparatur und dessen Aufgabenkreis, namentlich auf weltpolitischem und militärischem Gebiet, er zunächst nur durch die Brillen seiner oft nicht sehr glücklich gewählten Ratgeber zu überblicken vermochte. In dem hier
Seitdem der internationale Tourismus, mit einiger Verspätung, das Land südlich der Pyrenäen „entdeckt“ hat, wächst von Jahr zu Jahr der Strom der Besucher, die dann die Kunde von dem vielen Schönen, ja Einmaligen, das sie gesehen und erlebt, oder auch von den vielen Mängeln und Rückständigkeiten, die ihnen aufgefallen waren, daheim verbreiten. Trotzdem sind das Interesse und das Verständnis für den Kern der spanischen Dinge im allgemeinen bedauerlich gering geblieben. Erst jetzt, unter dem Eindruck der auch das spanische Protektoratsgebiet umfassenden Ereignisse in Nordafrika,
Als die Londoner „Times“ im Jahre 1902 den Posten ihres Wiener Korrespondenten neu besetzen mußte, fiel ihre Wahl ohne langes Zögern auf den Mann, der sie schon 1896 durch einige Monate in Berlin und seither in der italienischen Hauptstadt vertreten hatte. Henry Wickham Steed, so hieß dieser damals dreißigjährige Journalist (er ist jetzt, am 13. Jänner, 84 Jahre alt, in London gestorben), schien in der Tat für seine neue Mission in hohem Maße qualifiziert. Er hatte seine gesamten Hochschulstudien auf dem Kontinent - in Jena, Berlin und Paris — und mit ausgezeichnetem Erfolg
Mit der Unterschrift, mit der er den Beitritt seines Landes zum Bagdadpakt vollzog, ungeachtet der massiven Warnungen und Proteste. Moskaus, hat Schahinschah Mohammed Reza zweifellos eine neue Probe seines schon oft bewährten Mutes abgelegt. Ob aber das Defensivbündnis, das vordem nur die Türkei, Irak, Pakistan und Großbritannien umfaßte, durch die Einbeziehung Persiens an effektiver Stärke gewonnen hat und ob es richtig ist, daß nun, wie kürzlich auf der Konferenz der fünf Verbündeten in Bagdad betont wurde, der „nördliche Riegel“, der die Verbindung zwischen der
Lord Melbourne — in den Tagebüchern der jungen Königin Victoria stets als Lord M. bezeichnet — war kaum der hervorragendste, sicherlich aber der liebenswürdigste und persönlich interessanteste unter den britischen Premierministern des 19. Jahrhunderts und zugleich einer der gewinnendsten Repräsentanten der Aristokratie, die im Ablauf vieler Generationen Englands politisches und kulturelles Antlitz geformt hat; der hochgebildete, charmante, lebensfrohe und doch sich selbst und der Welt gegenüber zutiefst skeptische Vertreter einer Elite, die im Viktorianischen Zeitalter den Höhepunkt
Am 5. September 1905 wurde zu Ports-mouth im amerikanischen Staate New Hampshire der Vertrag unterzeichnet, der den russisch-japanischen Krieg zum Abschluß brachte. Seine Bestimmungen fanden bei der japanischen Bevölkerung keineswegs die Aufnahme, mit der die Regierung des Tenno geglaubt hatte, rechnen zu können. Die breiten Massen zeigten wenig Verständnis für den hohen Wert dessen, was erreicht worden war— die Erwerbung Südsachalins und des Flotten-itützpunktes Port Arthur, die unbeschränkte Anerkennung der japanischen Oberhoheit über Korea, und, als wichtigstes, der Rückzug der
Am 18. Juli 1947 unterzeichnete König Georg VI. den heiß umstrittenen und schließlich vom Parlament zu Westminster gebilligten Plan Lord Louis Mountbattens für die Teilung des britisch-indischen Kaiserreichs. Formell war damit der Grundstein gelegt für die Errichtung der heutigen Republik Indien. Das eigentliche Fundament freilich, auf dem der Aufbau des neuen Staates vor sich gehen konnte und mußte, war eine Institution drawidischen Ursprungs, deren Anfänge sich in vorgeschichtlicher Zeit verlieren: die indische Dorfgemeinschaft. Im historischen Verlauf folgte eine Revolution der
Es mag dahingestellt bleiben, ob die aus der nächsten Umgebung Sir W i n s t o n Churchills stammende Mutmaßung zutrifft, daß sein seit langem erwogener Rücktritt durch die Veröffentlichung der amerikanischen Aufzeichnungen über die Gespräche von Jalta beschleunigt worden ist. Jedenfalls ist die Uebertragung seiner Premierschaft in die Hände Sir Anthony Edens zu einem Zeitpunkt erfolgt, wie er im Hinblick auf das nahende Ende der gegenwärtigen Legislaturperiode vom konservativen Standpunkt aus nicht hätte glücklicher gewählt werden können. •Sir Anthony übernimmt,
Der Titel dieses Buches und der Umstand seiner Veröffentlichung durch einen österreichischen Verlag legen auf den ersten Blick hin den Gedanken nahe, daß es sich hier um die Aufzeichnungen eines alt-österreichischen Veteranen handelt, der seinen Teil dazu beitragen wollte, um die Taten eines ruhmreichen Heereskörpers der k. u. k. bewaffneten Macht im ersten Weltkrieg, der 45. Infanterietruppen- (später Schützen-) Division, nicht in Vergessenheit geraten zu lassen: so etwa wie P Bruno S p i t z 1, der in seinen Kriegsmemoiren „Die Rainer“, dem salzburgisch-oberösterreichischen
In der Unzahl von Memoirenwerken, die heute auf dem Büchermarkt zu finden sind, nehmen die Erinnerungen des Freiherrn von Aretin einen besonderen Platz ein. Sie umfassen eine relativ kurze Spanne Zeit, in ihrem wesentlichsten Teil sogar nur die wenigen Monate, die nach dem Sturz Brünings und der Ernennung des Steigbügelhalters Hitlers, des Herrn von Papen, zum Reichskanzler den deutschen Patrioten noch für ihre letzten, verzweifelten Versuche übrigblieben, Deutschland vor der Schmach und dem Unheil einer nationalsozialistischen Machtergreifung zu bewahren; sie sind, was von so vielen
Der Waffenstillstandsvertrag, der zum Abschluß der Genfer Konferenz am 21.. Juli 1954 von Vertretern des französischen Oberkommandos in Indochina beziehungsweise der Vietminh-Streitkräfte in Anwesenheit der Delegierten der vier Großmächte und der Regierungen von Kambodscha, Laos, Vietnam und des kommunistischen Vietminh unterzeichnet wurde, sichert jedem Bewohner des früheren Gesamtgebietes von Vietnam das Recht zu, völlig frei und unbehindert darüber zu entscheiden, ob er in der Zone, in der er sich zur Zeit des Vertragsabschlusses befand, verbleiben oder seinen Wohnsitz jenseits der
In wenigen Monaten jährt sich zum fünfzigsten Male ein Tag folgenschwerster Bedeutung für die Völker zweier Kontinente: der 27. Mai 1905. Mit der Vernichtung der baltisch-russischen Flotte in der Straße von Tsushima war die russische Niederlage im Kriege gegen lapan besiegelt und der Anstoß für eine Neuorientierung der russischen Expansionspolitik gegeben, die nunmehr systematisch das Ziel verfolgte, sich für den im Fernen Osten erlittenen Rückschlag in Zentral- und Südosteuropa schadlos zu halten. Damit wurde die Saat gelegt, die 1914 aufging. In den asiatischen Ländern anderseits
In dem Kommunique, das zum Abschluß der jüngsten russisch-chinesischen Verhandlungen veröffentlicht wurde, nahm die Ankündigung verschiedener wirtschaftlicher Maßnahmen, die der Vertiefung des Bündnisses zwischen Moskau und Peking dienen sollen, den breitesten Raum ein. Die wenigen außenpolitischen Fragen, die da Erwähnung fanden, wurden nur am Rande berührt, und mit Ausnahme der USA, die, wie zu erwarten, wieder als Zielscheibe heftiger Angriffe auserkoren war, wurde eine längere Ausführung nur einem Fremdstaat gewidmet, und das war Japan. Die chinesische Volks-’ republik und die
Und der Wald stand stiM. Roman. Von Hugh Walpole. Steinberg-Verlag, Zürich. 266 Seiten.Der L . Abschnitt des Buches hat den Titel „Das letzte Kapitel", der 17» und letzte besteht nur aus zwei Zeilen, die offenbar den Zweck haben, die Ueberschrift „Das erste Kapitel" zu ermöglichen. Dazwischen wird uns ein Roman darüber erzählt, wie dem Studenten Olva Dune, der seinen Mitschüler im Streit umgebracht hat, das Walten Gottes glaubhaft wird. Die anderen Gestalten der Erzählung kümmern sich wenig um das Ueberirdische, oder gehören einer als komisch geschilderten, oberflächlich
Es war vielleicht kein Zufall, daß die Ueberreichung der Noten, in denen die Botschafter der Westmächte in Moskau die Zustimmung ihrer Regierungen zu der von der UdSSR vorgeschlagenen Verlegung des Eröffnungsdatums des Berliner Viermächtetreffens vom 4. auf den 25. Jänner zum Ausdruck brachten, gerade am Neujahrstag erfolgte. Jedenfalls konnte die Wahl dieses Tages als ein Hinweis auf die hochgespannten Hoffnungen betrachtet werden, mit denen ungezählte Menschen in den Ländern des Westens die Nachricht von der bevorstehenden Zusammenkunft der vier Außenminister begrüßten, fast so,
Schrei aus dem Abgrund. Von Georges Duhamel. Deutsch von Elisabeth J u h a s z. Verlag Herold, Wien 1953. 271 Seiten. Preis 45 S.Der zweite Weltkrieg hat mehr noch als sein Vorgänger einen bestimmten Typus Mensch an die Oberfläche geschwemmt, den man in Friedenstagen in seinem ganzen seelischen Schmutz kaum so „rein“ erkennt. Das sind die Bestien, die Hyänen, die auch sonst gerne „über Leichen gehen“. Und da die Schlachtfelder des Krieges — die Front und die zivile Etappe — mehr Leichen als sonst produzieren, ist diese Zeit so recht die Hoch-Zeit dieser Kreaturen. Duhamel
Denken und Erkennen. Von Walter Theodor Cleve. Verlag Lechte, Emsdetten (Westf.), 1952246 SeitenDer Verfasser, einer der letzten Schüler des Philosophen von Münster, hat diese Erkenntnislehre an das von Wust in den Jahren 1930 bis 1939 alle zwei Semester gehaltene Kolleg „Logik“ sowie an die Werke seines Lehrers angelehnt. Viele Einführungen in die Philosophie sind in den letzten Jahren geschrieben worden, aber als Vervollkommnung der scholastischen Methode verdient dieses Werk besonderer Erwähnung. „Immer wieder einmal und mit Nachdruck hat Wust in seinen Vorlesungen den großen
Viele erinnern sich eines kleinen, damals kaum beachteten Zwischenfalls, der sich im Anschluß an die Krönungsfeierlichkeiten in der Westminster-Abtei zugetragen hat. Ob der Regen daran schuld war, der das Pflaster schlüpfrig gemacht hatte, oder eine Unachtsamkeit des Kutschers — jedenfalls, die Pferde einer der Equipagen, die im festlichen Umzug mitfuhren, wurden unruhig, und, um einer Stockung vorzubeugen, führten herbeieilende Offiziere den Wagen seitwärts und durch das Spalier, hinter dem er alsbald in der dichten Menge der Zuschauer verschwand. Es war, wie man erfuhr, der greise
Es kann als ein Glück bezeichnet werden, daß der Herzog von Norfolk als passionierter Reiter ein Training besitzt, das ihn auch große Strapazen leicht bewältigen läßt. Denn ihm als dem ranghöchsten der Herzöge Englands und Träger der erblichen Würde eines Adelsmarschalls obliegt es, sämtliche Vorbereitungen und Anordnungen zu treffen, die für einen klaglosen Verlauf der Krönungsfeierlichkeiten erforderlich sind; und mit diesen Pflichten ist ein Arbeitspensum verbunden, das ihn schon seit Monaten nicht zur Ruhe kommen ließ und ihn und seinen Stab noch weiter in Atem halten wird,
Das vorliegende Werk stellt den ersten Teil einer vom Verlag beabsichtigten Geschichtsreihe der Vatikanbotschaften und Gesandtschaften dar, deren weitere Bände den bayrischen und preußischen Vatikangesandtschaften gewidmet sein sollen. Bischof Hudal hat mit seinem Werk eine . äußerst schwierige und mühevolle Arbeit unternommen, was uneingeschränkt anzuerkennen ist. Sie ist in Persönlichkeiten gegliedert und umfaßt in Kapitel aufgeteilt das amtliche Wirken und Leben der österreichischen Vatikanbotschafter von 1806 bis 1918. Ein reiches Quellen- und Literaturverzeichnis ergänzt das
Wäre dieses Buch von einem anderen Verfasser geschrieben worden, es hätte höchstwahrscheinlich keine so große Beachtung gefunden, denn nach dem Inhalt beurteilt, enthält es fünf Heiligenportijäts, die weder durch einen besonderen Stil, noch durch eine neuartige Auffassung oder Darstellung auffallen. Man könnte sogar sagen, daß diese Skizzen den Rahmen der üblichen modernen Hagiographien kaum sprengen, womit vielleicht gerade der hohe Wert dieses Buches angegeben ist.Betrachtet man aber das Werk von der Entwicklung des Verfassers aus, so verdient es als Aussage eine besondere
Die Wahl Barcelonas als Schauplatz einer kirchlichen Veranstaltung größten Ausmaßes hatte, das kann unumwunden zugegeben werden, manchenorts Verwunderung, wenn nicht Besorgnisse ausgelöst. Man fragte sich, ob diese Stadt, deren früherer Ruf als eines politischen Unruheherdes und eines Zentrums anarchistischer Bestrebungen sich zu Beginn des Bürgerkrieges bestätigt hatte, den geeigneten Rahmen für einen Kongreß bilden würde, der sich nur unter der Anteilnahme und Mitwirkung der Bevölkerung zu der erhofften Manifestation weltumspannender Einigkeit im Zeichen der Eucharistie gestalten
Paulus, Eroberer für Christus. Von Daniel- Rops. Aus dem Französischen übertragen von Alfred Buttlar Moscon. Verlag Herold, Wien. 261 Seiten. Preis S 31.—.