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Neues aus der „Österreich-Reihe“

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Die „Oesterreich-Reihe“, herausgegeben von Ludwig F. J e d 1 i c k a, Hajs M. L o e w und Kurt S k a 1 n i k im Bergland-Verlag, bedarf keiner Einführung mehr. Schon die ersten Bändchen — Nr. 1 gab ein Bild Maria Theresias in ihren Briefen und Staatsschriften — haben gezeigt, daß da der richtige Weg gewählt worden war, um durch Einzeldarstellungen in gefälliger und handlicher Form die Kenntnis großer Gestalten und großer Werke und Leistungen aus Oesterreichs Vergangenheit weitesten Kreisen zugänglich zu machen. Mit den jüngsten Erscheinungen in dieser Reihe ist die Hälfte der ersten hundert überschritten. Vier davon sind unserer klassischen Dichtkunst gewidmet. Grillparzer ist mit „L i-bussa“, „Des Meeres und der Liebe Wellen“ und „Ein treuer Diener seines Herrn“ vertreten, Raimund mit ;,D er Verschwender“. Ein Bändchen, verfaßt von JoSef und Renee Gicklhorn, gibt Antwort auf eine Frage, die man selbst in hochgebildeten und wissenschaftlich interessierten Kreisen kaum stellen kann, ohne eine falsche oder zumindest unzureichende Auskunft zu bekommen. Wie viele Oesterreicher insgesamt haben den Nobelpreis bekommen? Wer waren die Preisträger, und für welche Leistungen wurde ihnen diese seltene Auszeichnung zuerkannt? An welcher Stelle steht Oesterreich auf der Weltrangliste der Nobelpreisgewinner? Wer darüber Bescheid wissen will und näheres über die Arbeit der Männer, die in den letzten Dezennien beigetragen haben, den Namen unseres Vaterlandes berühmt zu machen, sollte nicht verabsäumen, dieses Büchlein zu lesen. Noch mehr gilt dies für die zwei Neuerscheinungen der „Oesterreich-Reihe“, die sich mit einem für die heutige Generation schon fast sagenhaft gewordenen Ausschnitt der altösterreichischen Geschichte beschäftigen; einem Ausschnitt aus jener Zeit, da Oesterreich die Adria beherrschte und Schiffe unter der Flagge Rot-Weiß-Rot die Meere berühren. Der ehemalige Leiter des Marinearchivs,

Fregattenkapitän a. D. Heinrich von Bayer, hat sich der mühevollen und in hohem Maße dankenswerten Aufgabe unterzogen, aus alten Schiffstagebüchern und Expeditionsberichten das Material für eine Darstellung der Reisen zusammenzutragen, die von Einheiten der österreichischen Kriegsmarine zwischen dem Ende des 18. und dem Beginn des 20. Jahrhunderts außerhalb des Mittelmeeres durchgeführt worden sind; zu Schulungs- oder wissenschaftlichen Forschungszwecken, wie etwa die denkwürdige Weltumsegelung S. M. Fregatte „Novara“ (1857—1859), auf handelspolitischer oder diplomatischer Mission oder sonst zur Wahrung österreichischer Interessen, wie die Ostasienfahrt der k. u. k. „Eskader“, die an der Niederwerfung des chinesischen Boxeraufstands (1900/01) teilnahm. Bayers „Die k. u. k. Kriegsmarine auf weiter Fahrt“ sollte vor allem bei unserer Jugend Verbreitung finden, als Ergänzung und zum weiteren Verständnis des Bildes, das Ulrich Schöndorfer in seinem „W i 1 h e 1 m von Tegetthoff“ von dem Mann entwirft, der nicht nur als Sieger von Lissa unter die ruhmvollsten Seehelden aller Zeiten eingegangen ist, sondern auch die Grundlagen einer Flotte schuf, die in ihrer Organisation, in dem hohen Grad ihrer Ausbildung und mit dem Geist, der ihre Offiziere und Mannschaften beseelte, selbst den großen seefahrenden Nationen als Vorbild dienen konnte. Verschwunden ist diese Flotte, die bis zur letzten Stunde des alten Reiches ihre Aufgabe, den Feind von Oesterreichs Küste fernzuhalten. - mit unerschütterlicher Pflichttreue erfüllte. Doch was sie in Frieden und Krieg geleistet hat und was mit der Flotte ganz Oesterreich dem großen Admiral und großen- Patrioten Tegetthoff verdankte, das sollte auch in .unserem klein gewordenen Vaterland vor den Au?en der Jugend lebendig werden und 1-Vnd.is: bleiben.

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