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Von Don Bosco zu Father Flanagan

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Die christliche Jugend von heute und morgen muß in einer so weitgehend profanierten Welt leben, daß es einer pädagogischen Umstellung größten Ausmaßes bedarf, um in ihr das christliche Ethos verwirklichen zu können. Darum werden die großen Erzieherpersönlichkeiten der Zukunft Menschen von geradezu ungeheurer Kühnheit sein müssen, die viele bürgerliche Vorurteile abzustreifen fähig sind — wie sich dies ja immer mehr auch für den Bereich der Seelsorge zeigt. Die Erfüllung moderner christlicher Jugendbildung wurde zuerst praktisch gemeistert von Erziehungskünstlern, die nur das Ethos des Christentums, aber nichts von den traditionellen

Formen christlicher Jugendbildung als Regulativ für sich anerkannten: Don Bosco und Flanagan. Die Betrachtung ihrer Arbeitsweise und die Analyse ihrer Erfolge zeigt, daß sie wirklich den ganzen Bereich des menschlichen Lebens, das sinnliche wie das übersinnliche, das geistige wie das sittliche, umfaßten, nicht um es einzuengen, sondern es zu ordnen und zu vervollkommnen. Wer den Berg des Mißtrauens kennt, der vor diese modernen christlichen Erzieher hingestellt wurde, der kann den Vorwurf nicht verhehlen, daß die ganze Pädagogik des 19. Jahrhunderts vielleicht eine andere Richtung genommen hätte, weniger naturalistisch und gottentfremdet hätte sein müssen, wenn die christliche Pädradezu eine Lebensfrage, daß dieser die Gesundheit untergrabendeüberlastung ein Ende bereitet wird. Da ist es auch wieder die Elektrizität, die der Bäuerin viele Arbeiten abnimmt und bei den übrigen weitgehend entlastet. Die Elektrowärme vereinfacht die Heißwasser- und Futter- bereitung mittels Heißwasserspeicher und Futterdämpfer, die beide mit dem billigeren Nachtstrom betrieben werden, Kartoffelschäl- und Küchenmaschinen einerseits sowie der Elektroherd andererseits machen das Kochen zu einem Vergnügen, was besonders in den heißen Sommermonaten sehr geschätzt wird, und die Waschmaschine und die Trocken- schleuder nehmen dem Waschtag seinen Schrecken; Kühlschrank und Kühlanlage halten die Lebensmittel frisch und appe- titlk i, die Teigknetmaschine und der Brotbackofen erlösen die Bäuerin von der besonders anstrengenden Arbeit des Teigknetens und dem umständlichen und beschmutzenden Hantieren mit dem Brennmaterial. Aber noch in vielen anderen Beziehungen ist die Elektrizität ein unentbehrlicher Helfer, wie zum Beispiel bei der Geflügelzucht und Eiergewinnung, in der Frühgemüseerzeugung und anderes mehr.

Während der Elektromotor den landwirtschaftlichen Betrieb von der in ihrer Leistung beschränkten menschlichen Arbeitskraft weitgehend unabhängig macht, ersetzt die elektrische Beleuchtung das fehlende Tageslicht und macht den Landwirt auch unabhängig von der Tageszeit. Die Vorzüge des elektrischen Lichtes, vor allem seine Feuersicherheit, seine sofortige Betriebsbereitschaft und nicht zuletzt seine Billigkeit im Vergleich zu anderen künstlichen Lichtquellen, haben seine Verwendung zur Selbstverständlichkeit gemacht.

Die Landesgesellschaften der Elektrizitätsversorgung haben die Bemühungen um ©ine fortschreitende Elektrifizierung der Landwirtschaft stets tatkräftig unterstützt. Welche Entwicklung die Stromanwendung in der Landwirtschaft im Versorgungsgebiet der Oberösterreichischen Kraftwerke AG, der Landesgesellschaft in Oberösterreich, seit Kriegsende genommen hat, zeigt nachstehende Tabelle:

Neben der Aufwendung von eigenen Geldmitteln bei der Elektrifizierung der Landwirtschaft zum Ausbau der Versorgungsleitungen bemüht sich die Ober- österreichische Kraftwerke AG auch in anderer Weise, der Landwirtschaft in ihren Modernisierungsbestrebungen zu dienen. Die genannte Gesellschaft hat eine landwirtschaftliche Beratungsstelle eingerichtet, weiter wird sie gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer für Oberösterreich die Schaffung von sogenannten Beispielhöfen tatkräftig fördern, an denen die Bauernschaft nach eigenem Augenschein die Wirtschaftlichkeit der elektrischen Einrichtungen studieren kann. Die in diesem Sinne bedeutendste Musterwirtschaft soll in Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen der Ober- österreichischen Landesregierung in Verbindung mit der Landwirtschaftsschule in Ritzlhof bei Linz eingerichtet werden, die als eine betriebswirtschaftliche Erprobungsstelle für elektrische Geräte ihre Erfahrungen der Landwirtschaft nutzbringend wird zur Verfügung stellen können.

Es ist zu hoffen, daß sich die Landwirtschaft im Drange ihres Existenzkampfes und zur Erfüllung ihrer Aufgabe, unsere Ernährung sicherzustellen, mehr und mehr der Elektrizität als einem Mittel zur Rationalisierung und Ertragssteigerung bedienen wird. Aufgabe der Elektrizitätsversorgungsunternehmen wird es sein, den hiezu benötigten Strom auf alle Fälle so wie bisher auch in Zukunft durch den rechtzeitigen Ausbau unserer heimischen Wasserkräfte sicherzustellen, zu welchem Zweck zum Beispiel die Oberösterreichische Kraftwerke AG kürzlich eine Erweiterung und einen Umbau ihres Kraftwerkes R a n n a zu einem leistungsfähigen Spitzenkraftwerk durch Errichtung eines großen Stausees vorgenommen hat.

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