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In kurzer Form
DER MANN, DER PORTUGAL STAHL. De» größte Schwindel aller Zeiten. Von Murray T. Bloom. Aus dem Englischen. Paul-Zsolnay- Verlag, Wien-Hamburg, 1967. 394 Seiten. Ganzleinen. S 140.—.
DER MANN, DER PORTUGAL STAHL. De» größte Schwindel aller Zeiten. Von Murray T. Bloom. Aus dem Englischen. Paul-Zsolnay- Verlag, Wien-Hamburg, 1967. 394 Seiten. Ganzleinen. S 140.—.
In blendender Übersetzung liegt vor uns der Bericht über einen kühnen Betrug mit falschen Banknoten, der vor rund vierzig Jahren Portugal auf den Kopf stellte, den Urhebern des phantastischen Schwindels ein Vermögen einbrachte und sie zuletzt zu Gefangenen machte. Die Wahrhaftigkeit des Geschehens wird noch durch eine Anzahl Lichtbilder belegt
DREI MENSCHEN. Von Tarjei T e s s a s. Ant dem Norwegischen. Benziger-Verlag, Zürich Einsledeln-Köln, 1967. 200 Seiten, Ganzleinen. DM 16.80.
Wenn der Norweger Vesaas eben jetzt die vorliegende Erzählung formt, sollten wir im deutschen Sprachgebiet zur Kenntnis nehmen, daß uns seine nordische Heimat hier einen Dichter geschenkt hat, der unsere ehrliche Zuneigung verdient. Es kann ihm nicht als Nachteil angekreidet werden, daß er seinen Figuren statt einer durchschlagenden Kraft ein zairtes, stilles Wesen gibt. Die Menschen des uns hier vorliegenden Romans bilden eine Dreiheit junger Leute, deren Erleben in blendender Führung der Gespräche den Weg zum tiefbewegten Leser findet.
WEB ZWEIMAL IN DIE TÜTE BLÄST. B.l- lade vom Einsitzen. Von Josef Müller- M a r e 1 n. Christian-Wegner-Verlag, Hamburg, 1967. 195 Selten.
Das rechte Vergnügen am Humor ist nicht immer an äußerlich Erfreuliches gebunden. Auch die Geschichte einiger Spitzbuben, die sieb im Gefängnis finden, kann uns, mit Geist, Witz und Geschmack vorgetragen, bis zum Widerhall Innerlich bewegen. Hier tritt noch hinzu, daß die vielen lustigen Zeichnungen von Paul Flora von Anfang an jede Gefahr beseitigen, die zu einem toten Punkt führen würde.
MEINETWEGEN SOLL ES DOCH SCHNEIEN. Roman von Werner S e h m 1 d 1 i. Benziger- Verlag, Zttrlch-Elnsiedeln-Köln, 1967. 240 Selten, Ganzleinen. DM 16.80.
Der noch nicht dreißigjährige Schweizer hat sich mit seinem Noviellenband „Der Junge und cüe toten Fische“ einen guten Namen gemacht. Der Roman, der uns jetzt vorliegt, ist die Geschichte einer Familie, Vater, Mutter und Sohn. Die vom Autor stark hervorgehobene Tragik der Handlung liegt in der Unfähigkeit des Vaters, aus kleinlicher Enge in einen höheren wirtschaftlichen Bereich aufzusteigen. Den Konflikt, der daraus erwächst, sieht der Verfasser aus der Höhe des Dichterischen und führt ihn uns überzeugend vor Augen.
F. W.
TROMMELN UNTER DEN FENSTERN. Von Sean O’C a z e y. Diogenes-Verlag, Zürich. 288 Selten. DM 22.80.
Dies ist der dritte Band der bekannten sechsteiligen Autobiographie des irischen Dramatikers, die man als Entwicklungsroman mit dem „Wilhelm Heister“ verglichen hat. Der literarische Aufstieg steht im Licht und Schatten des irischen Freiheitskampfes, dem O’Casey ein leidenschaftlicher Mitkämpfer — und harter Richter ist.
DIE TAGE IN W. Roman von Rolf Schneider. R.-Piper-Verlag, München. 878 Seiten» DM 17.80.
Westlicher Lizenzdruck eines Ostberliner Autors. Berlin 1932 — und das Zwielicht des heraufkommenden Nationalsozialismus in einer deutschen Kleinstadt. Ein „politischer Krimi“. Durch das Schema F guckt Talent — aber auch literarischer Snobismus!
DER SPRUNG ÜBER DEN SCHATTEN. Roman von Eva Zeller. Deutsche Verlagz- anstait, Stuttgart. 240 Seiten. DM 19.80.
Afrikas Luft dörrt und wandelt den Menschen, auch den deutschen Straßenbauer, der mit seiner Familie lange geschüttelt und gerüttelt werden muß, um die schlichte Größe seines verstorbenen Vaters, eines evangelischen Missionars, zu erkennen. Die Sprache des Romanes kocht und brodelt wie der ganze Schwarze Erdteil.
DER EINDRINGLING. Roman von Hortenso Callsher. R.-PIper-Verlag, München. DM 26.80.
Anstrengend wie etwa Thomas Manns „Faustus“ ist die Lektüre dieses kompendiösen Romans eines Einsamen. Der Lohn: breite Milieupinseleien Londons, New Yorks und der Südstaaten. Auch ein Kriminal- und Prozeßfall wird sein „Stammpublikum“ finden. Literarische Ausbeute: mäßig.
DER STICHTAG. Roman von Manuel Mejia V a 11 e j o. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart. 248 Seiten. DM 19.80.
Mit dieser Geschichte des Kolumbianers Vallejo, in der christliche Liebe und lodernde Rache in einem die Revolution erwartenden Dorf zusammenprallen, meldet sich die südamerikanische Literatur zu Wort — mit einem „anderen Graham Greene“. Preisgekrönt!
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