6634550-1957_06_13.jpg
Digital In Arbeit

In kurzer Form

Werbung
Werbung
Werbung

Die letzte Nacht der Titanic. Von Walter Lord. Aus dem Englischen. Alfred-Scherz-Verlag, Bern. 256 Seiten.

Hier liegt nun nach viereinhalb Jahrzehnten der vollständigste Tatsachenbericht über den Untergang der „Titanic“ vor. In kühler Realistik, die nie durch epische Breite oder Reflexionen beeinflußt wird, ersteht das Ungeheure, Erschütternde der Tragödie: Natur wider uns, auf unserer Seite aber neben dem Unzulänglichen wahre Menschlichkeit.

Friedland. Chronik der großen Heimkehr von Josef R e d i n g. Paulus-Verlag, Recklinghausen. 270 Seiten.

Ein sowjetisches Straflager ist der Ort der ausgezeichnet geschriebenen Berichte eines jungen Autors, ln eine Hölle der Unmenschlichkeit leuchtet christliche Gesinnung und Nächstenliebe. Die bei- gegebenen Photos betonen den dokumentarischen Wert des erschütternden Buches, das unter den Neuerscheinungen einen besonderen Rang einnimmt.

Einsam in Himmelshöhen. Vom Kampfpiloten zum Raketenflieger. Von William Bridgeman, Mitarbeiterin Jaqueline H a z a r d. Albert-Müller- Verlag-AG., Rüschlikon-Zürich. Aus dem Englischen. 330 Seiten .und 12 Kunstdrucktafeln.

Raketenflug mit fast doppelter Schallgeschwindigkeit in eine Höhe von 24.000 Metern (!) — das ist das ungeheure Erlebnis, an dem wir in diesem Buche teilnehmen. Das innere Erlebnis übertrifft noch das äußere. Eines der erregendsten Bücher in einer Zeit, die darangeht, das Tor zum Weltall zu öffnen.

Kaiser ohne Reich. Roman von Rudolf Kremser. Deutsche Buchgemeinschaft, Wien. 360 Seiten. ,

Wir hatten bereits am 6. August 1953 Gelegenheit, in der „Furche" mit sehr lobenden Worten auf Kremsers Roman aus der großen Historie Oesterreichs hinzuweisen: damals war die Buchhandelsausgabe erschienen. Nun liegt das ausgezeichnete Werk erfreulicherweise auch in einer Ausgabe der Deutschen Buchgemeinschaft vor und wird damit neue Kreise von Lesern gewinnen, neue Freunde für Rudolf Kremsers Kunst,

Von ganzem Herzen. Der Liebesroman einer Königin. Von Margaret Campbell Barnes. Aus dem Englischen. Paul-Zsolnay-Verlag, Hamburg- Wien. 320 Seiten. Preis 77 S. I

Die Ehe des englischen Königs Karl II. und der katholischen Katharina von Portugal bildet den Gegenstand eines historischen Romans mit vielen Vorzügen — Lebendigkeit, Glaubwürdigkeit, Nähe zur geschichtlichen Wahrheit, bunter Hintergrund, reiche Handlung und Stärke des Gefühls.

Wenn ein Engel vom Himmel kommt... Von

August Karl Stöger. Bayerische Verlagsanstalt, Bamberg und Wiesbaden. 147 Seiten.

Eine reizende kindliche Geschichte mit einer im Grunde durchaus erträglichen Vermenschlichung des Himmels, mit guten Anklängen an zeitgemäße Schicksale, geschrieben von einem Manne, der zu schreiben versteht und das richtige Maß Humor besitzt.

Geheimnis um Woodmere. Roman von James H y 1 a n d. Aus dem Englischen. Benzinger Verlag, Einsiedeln-Zürich-Köln. 224 Seiten. Preis 47.50 S.

Man kann das überaus ernste amerikanische Rassenproblem Schwarz-Weiß auch in einer spannenden Erzählung behandeln. Geschieht dies, wie eben hier, taktvoll und mit nicht allzu aufdringlichem Humor, so ist dagegen nichts einzuwenden.

Dein leuchtendes Haar, Amarilla. Roman von F. R. Boschvogel. Verlag J. F. Bachem in Köln. 232 Seiten. Preis 55.10 S.

Die Spätrenaissance in den Niederlanden und in Spanien könnten wir uns leichtflüssiger, bunter, kräftiger dargestellt denken als in diesem Roman mit dem verunglückten Titel. Immerhin ist es ein recht lesenswertes Buch, worin die Geschicke einer allzu lebenslustigen und einer stillen Frau um Mann und Kind kreisen.

Stiere von Parral. Roman von Marguerite Steen. Fretz & Wasmuth-Verlag-AG., Zürich- Stuttgart. 495 Seiten.

Hat man die ersten Seiten gelesen, so möchte man das Buch am liebsten weglegen. Die maßlose Freude an allen Einzelheiten des Stierkampfes ist für unsereins abstoßend, und gar dort, wo sie sich mit Frömmelei verbindet. Aber dann liest man den Roman der bekannten und erfolgreichen Autorin doch mit wachsender Anteilnahme. Es ist eine für uns fremde Welt, die hier nicht nur mit den Augen des Spaniers, sondern auch mit denen einer für jenes Land warmfühlenden katholischen Engländerin gesehen wird. Die blendende Darstellung der Umwelt wirkt zuweilen, sagen wir, neoveristisch. Schwer erträglich mutet uns die Art oder, vielleicht richtiger, Unart an, mit der das ganze Buch von spanischen Wörtern und spanischen Sätzen durchsetzt ist. Erst wenn man’s ausgelesen hat, findet man zum Schluß ein „Wörterverzeichnis“, das uns verspätet die Uebersetzung bringt.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung