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Topographische Zeichnungen, Stiche und Bilder aus drei Jahrhunderten Kärntner Geschichte, mit Liebe ausgewählt, mit Sorgfältigster Akribie untersucht und mit einem klaren und kenntnisreichen Vorwort kommentiert. Der. Kunsthistoriker wird an ihnen ebenso seine Freude haben wie die Verehrer unseres südlichsten Bundeslandes, das wie früher fast noch „unentdeckt“ ist und seine Schätze nur zögernd und allmählich bekanntwerden läßt. — Den Druck mancher Abbildungen hätten wir uns besser denken können.

Dosl. Eine Erzählung. Von Gust. Festenberg. Bergland-Verlag, Wien. 224 Seiten.

Man muß achtsam Atem schöpfen, sonst hört man die feinen, stillen Stimmen des Herzens nicht. Wer noch seiner Jugend ohne Gram gedenken kann, wer sich aus der Zeit, die uns umgibt und die eine völlig andere ist als die des Buches, zu versetzen versteht, der wird die sanfte Melodie dieses Buches hören. Aber — es werden nur wenige sein.

Boccaclo auf Schloß Tirol. Ein Maultasch-Roman. Von Heinrich von Schullern. Inn-Verlag, Innsbruck. 248 Seiten.

„Kunnt sie aber wehren auf Stätigkeit jed-licher neuen Lieb?“ „Nur allein, Domina, wurd auch soliche Minne ertöt, wenne sich füget, daß noch ein größer Harmonia sich erweiset anderwaid ...“ Der Leser, dem es glückt, Seite um Seite solcher Sprachfallgruben zu überqueren, wird vielleicht entdecken, daß er es ansonst mit einem handfest gebauten Roman zu tun hat, der mit dem historischen Detail gut umzugehen weiß.

Die Farm in den grünen Bergen. Von Alice

H e r d a n. Europa-Verlag, Zürich und Wien. 321 Seiten.

Ein lose zusammengesetztes Buch — ein feuilletonistisches Journal sozusagen —, in dem die Gattin des Dichters Zuckmayer mit gutem Humor ihre und ihres Mannes Versuche schildert, in Amerika als Emigrantenfarmer festen Fuß zu fassen. Ein warmherziges und natürliches Buch, das uns ein sympathischeres Amerika schildert, als wir es uns je vorstellen konnten.

Der Engel vor der Liebe. Von Heinrich

Bohn. Donau-Verlag, Wien. 670 Seiten.

Etwas weniger Routine, etwas weniger von jener Schnoddrigkeit ü la Döblin, eine geringe Dämpfung der virtuos gebrauchten Reportagetechnik, über die der Autor verfügt — und dieser Roman eines Mörders, der nicht getötet h-t, und seines Verteidigers, der nicht mehr weiß, wo auf dieser Welt die Unschuld aufhört und die Schuld beginnt, wäre ein Meisterstück gewesen. So aber blieb er ein Seelenreißer, als solcher freilich immer noch gut geschrieben und immer noch lesenswert. Schade.

Die seligen Orte. Gedichte. Von Franz Pe-t u e 11 i. Verlag Ferdinand Kleinmayr, Klagenfurt.

Der Autor, der es sich gewiß nicht leicht macht,, wagt das Abenteuer, in den Innenraum der Sprache vorzustoßen. Aber sein Bestreben, die Dinge ins Ewige des Symbols zu heben, wird von der Bildkraft der Sprache noch in orphisch-dunkle Abgründe verführt. Petuelli beherrscht noch nicht völlig die schöpferischen Kräfte, um die er weiß; er steht im Vorhof des Dichterischen. Deutlicher als bei vielen zeitgenössischen Lyrikern wird der Wille offenbar, aus der Kraft des Herzens die Angst zu besiegen.

Verdi. Roman der Oper. Von Franz Werfe 1. Bermann-Fischer-Verlag. 524 Seiten.

Dieses vielleicht gelungenste, jedenfalls populärste Prosawerk Werfeis, das vor einem Vierteljahrhundert zum erstenmal erschien, legt der Verlag in einer schönen, gediegenen Neuauflage wieder vor. Die leidenschaftliche Zuneigung des Autors zur Musik des großen Meisters, die uns zuweilen fast wie eine Flucht in die Einfachheit erscheinen will, hat seinerzeit die Konzeption des Werkes bestimmt. Die Distanz zum Gegenstand ist inzwischen wesentlich größer geworden, und die zeitgenössische Einstellung bestätigt die Intuition des Dichters.

Maria Cebotari. Das Leben einer Sängerin. Von Antonio M i n g o 11 i. Hellbrunn-Verlag, Salzburg. 145 Seiten.

Eine Darstellung des Lebens der berühmten Sängerin von ihren Anfängen an der Musikschule zu Kischinew in Bessarabien bis zum frühen tragischen Tod — aus großer menschlicher Nähe, aber ohne Indiskretion geschrieben. Die Künstlerin kommt neben dem Menschen, der liebenswürdigen Frau ein wenig zu kurz. Dafür findet sich am Ende des Bandes ein vollständiges Rollen-und Konzertrepertoireverzeichnis.

(Kurzbesprechungen von: H. A. Fiechtner, J. Maut he, H. Salaschek)

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