Lyrik von Ocean Vuong: Neue Gesänge
Ocean Vuong tritt mit seinem Gedichtband „Nachthimmel mit Austrittswunden“ in große Fußstapfen.
Ocean Vuong tritt mit seinem Gedichtband „Nachthimmel mit Austrittswunden“ in große Fußstapfen.
Es singt wieder einer, ein Lied wie Walt Whitman es sang, dieser bildmächtige Sprachprotz, der wie Ocean Vuong Außenseiter und Amerikaner par excellence gleichermaßen war. Vuongs Familie musste mit dem Zweijährigen aus Saigon fliehen, da seine Mutter von einem amerikanischen G. I. abstammte, weshalb sie nach vietnamesischem Recht in ihrem eigenen Land illegal arbeitete.
Über ein philippinisches Flüchtlingslager gelangte die Familie schließlich nach Hartford in Connecticut, wo Vuong von Frauen großgezogen aufwuchs. Das homosexuelle vietnamesische Migrantenkind verkörpert die USA nicht weniger, als es die vielbeschworene Figur des konservativen Rednecks tut. Diese Diskrepanz der verschiedenen Amerikas verarbeitet Vuong auch in seinen Texten.
Zwischen Reduktion und Pathos
„Night Sky with Exit Wounds“ erschien im englischen Original 2016, schon drei Jahre vor dem ersten Roman, und wurde mit dem britischen T. S. Eliot Prize ausgezeichnet. Auf Deutsch erschien zunächst 2019 der Roman „Auf Erden sind wir kurz grandios“, es ist der Brief eines jungen vietnamesischen, schwulen Jungen an seine Mutter, der an Vuongs eigenen Lebensweg angelehnt ist.
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