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Schicksalsjahr 1848

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„Völkerfrühling“ das war das Wort, das man für jene Tage geprägt hatte, als die Völker wie nach einem langen Schlafe sich erhoben, um sich ein neues Dasein zu erkämpfen und zu formen. Wir können uns heute in der Tat kaum mehr eine richtige Vorstellung von der Freude, dem Enthusiasmus und dem überwältigenden Optimismus machen, der damals die Menschen ergriff und sie mit einer Daseinslust und Zuversicht erfüllte, die alle Herzen höher schlagen ließen. Der Schaffensfreude, die in jedem Menschen ruht, war plötzlich, fast über Nacht und ganz unerwartet, Tür und Tor geöffnet worden, und jeder sah sich, gelöst von Hemmungen und emporgehoben von Lust und Liebe, in eine neue Welt versetzt, in der er sich nach Wohlgefallen betätigen konnte. Es war ein wirklicher Freudenrausch, dem sich kaum jemand entziehen konnte, der wie ein Frühlingssturm dahinbrauste und selbst die kühlsten Menschen mit sich fortriß. Es war das Gefühl der Befreiung von einem drückenden Alb, das beglückende Bewußtsein, im Besitz seiner selbst zu sein, das Hervorbrechen zurückgestauter Kräfte, ein verheißungsvolles Früh- lingsahncn, das über alle Herzen kam und alle Herzen miteinander verband. Es war, als ob ein Zauberstab die Menschen verwandelt hätte, als ob ein Zauberwort sie in eine andere Welt versetzt hätte, in der sie sich nun zitternd unter der Fülle neuer Erlebnisse, froher Erwartungen voll, neugierig umsahen. Das Zauberwort aber hieß: „Konstitution“, Verfassung!

Nicht als ob jeder, der es im Munde führte, gewußt hätte, was es bedeutete. Oft verbanden sich merkwürdige und unerfüllbare Vorstellungen damit; die meisten hofften davon Befreiung von ihren persönlichsten Sorgen, aber darin hatten sie doch alle recht, daß eine neue Zeit im Anzug war. „Konstitution“ war Freiheit, ein ersehntes und schier unerreichbares Gut; Freiheit aber bedeutete Entfaltung, frohes, ungebundenes Streben und daher glückliches Dasein. Man hatte eine romantische Vorstellung von Freiheit, und nur die wenigsten erkannten, daß sogleich Wächter gestellt werden mußten, die das Leben des einen vor der Freiheit des anderen zu schützen hatten, das Bewußtsein der Pflicht und der Verantwortung, das Gesetz als unverrückbare Grenze, über die hinaus die Freiheit kein Glück mehr war, sondern ein Unglück für viele. Aber sich diese Grenze aus eigener Kraft zu ziehen, sich durch keine äußere Gewalt dringen zu lassen, sondern aus Religion, Gemeinschaftsbewußtsein oder Humanität in der Unterordnung der persönlichen Interessen die Gefühle des Rechts im weitesten Umkreis abzustecken, hinter denen die vielköpfige Hydra des Egoismus, der unerträglichen Tyrannis der Selbstsucht von Menschen und Klassen lauerte, das war die große Aufgabe der Konstitution, des selbstgegebenen Gesetzes und seiner erwählten, mit der nötigen Macht und dem ebenso nötigen Vertrauen ausgestatteten Hüter und Vollziehet.

„Konstitution“ — das bedeutete Anerkennung des Volkes als sich selbst genügende Ordnungsmacht, Unangreifbarkeit des Volkes in seiner Gesamtheit als höchster und letzter Instanz eines souveränen Willens und Wollens, gewiß ein stolzes Bewußtsein, eine königliche Würde, aber auch ein Ideal, das von der menschlichen Schwäche allzu leicht verunstaltet und verzerrt wird. Die Zeit lauschte verzückt dem Wort, das bisher gefesselt war und nun wie ein ungebärdiger Strom dahinfloß in leidenschaftlicher Rede oder in der geprägten Form journalistischer Schreibgewandtheit.

Dieses Wort umkreiste zunächst wie ein stoßbereiter Aar den Staatskanzler Metternich, sein System und sein „Prinzip“. Es verdammte und verurteilte nicht nur ihn selbst, sondern in ihm eine ganze Zeit, eine ganze Gesellschaftsordnung, einen ganzen staatlichen Bau. Es klagte ihn an als den großen Betrüger, der das Volk um die Früchte seiner Siege gebracht habe, es um den würdigsten Preis seiner unsagbaren Opfer im Kampfe gegen Knechtschaft und Tyrannei geschmälert habe, um seine Freiheit und seine nationale Einheit. Wie das Steinchen Davids den Riesen Goliath, so hatte der Aufruhr eines Tages den mächtigen Staatsmann gestürzt, der nun die dunklen Schatten der Nacht benützte, um ungefährdet an Leib und Leben in jene'

Land zu entkommen, dessen altgewohnter Freiheitssinn auch nicht die verborgene Despotie einer Revolution duldete. Den Steinen, die jene aufgewühlte Zeit dem Flüchtigen nachwarf, wird ein halbes Jahrhundert immer wieder andere hinzufügen, bis das abgeklärte Urteil der Geschichte Recht und Unrecht, Irrtum und Schuld sorgsamer scheiden wird. Als Österreich nur mehr ein Schatten seiner selbst war und auch dieser Schatten sich bei nächster Gelegenheit in ein Nichts zu verlieren drohte, hatte Metternichs Staatskunst wesentlichen Anteil daran, es wieder erstehen zu lassen und gegen das national-freiheitliche Streben, das es neuerlich zu vernichten drohte, zu erhalten. Der in Napoleons dämonischer Gestalt verkörperte Geist der französischen Revolution, der sich mit dem Donner der Kanonen Gehör und mit blutbespritzten Bajonetten Gefolgschaft zu verschaffen suchte, der das hohe Ideal der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit in eine Waffe der Zerstörung und Unterjochung verwandelt hatte, fand in Metternich seinen beharrlichsten und unversöhnlichsten Gegner. Nicht um unbewegliches Beharren ging es ihm, sondern um unzerstörte Erhaltung, um Ordnung unter den legitimen und daher nach seiner Meinung allein berechtigten Autoritäten, um Frieden in ausgeglichener Harmonie politischer und sozialer Beziehungen, die das Recht der Geschichte für sich hatten. Liberalismus und Nationalismus, die in engster ideologischer Verbundenheit die großen Bewegungselemente der Zeit darstellten, senkten ihre geistigen Wurzeln tief in jenen aufgewühlten Boden, aus dem die Menschenrechte, aber auch das revolutionäre Chaos und die revolutionäre Despotie hervorgesprossen waren. Sie widerstrebten nicht nur dem im aufgeklärten Absolutismus gründenden Geist, sondern auch dem auf die Erhaltung des Nationalitätenstaates gerichteten Bestreben. Metternich konnte viele und bedeutsame Gründe für seine konservative Staatsführung geltend machen, aber sie alle gingen an der Tatsache vorbei, daß die ganze geistige und soziale Umwälzung, die aus der Revolution hervorgegangen war, nicht ungeschehen gemacht werden konnte und daß eine echte Zeitenwende weder staatliche noch nationale Grenzen respektiert, mögen sie auch noch so verschlossen erscheinen. Nicht alles, was man dem österreichischen Vormärz zum berechtigten Vorwurf macht, kommt auf die lange Schuldenrechnung, die das Jahr 1848 und der Liberalismus dem Staatskanzler präsentierte, war er doch selbst der Gefangene eines Regierungssystems oder einer Regierungsmaschine, die Kaiser Joseph II. in Gang gesetzt hatte. Man bekränzte wohl die Statue des Kaisers, der den allmächtigen Staat geschaffen und ihr das hochmütige, eingebildete, ungelenke und harte, aber zu seiner Zeit auch notwendige Werkzeug der Bürokratie gegeben hatte, aber verdammte den Staatsmann, der diesen Staat erhielt und sich dieses Werkzeugs bediente. Wie viele gutgemeinte Anträge von Neuerungen und Reformen, die selbst aus dem Kreise der hohen Beamten hervorgingen, prallten an dem kleinlichen, unbeweglichen, ängstlichen und automatischen Charakter Kaiser Franz I. ab. Der größte Fehler, den Metternich begangen hat, und seine historische Schuld an Österreich war gewiß die, daß er dem Legitimitätsprinzip zuliebe im starren doktrinären Festhalten! unhaltbarer Grundsätze den Staat einem Regenten in die Hand gab, der nicht regieren konnte, und daß er doch nicht die Energie fand, diese Schwäche auszugleichen durch ein breiteres und aufgeschlosseneres System der Mitregierung, sondern die Dinge in unheilvoller Schwebe ließ.

Ob es aber überhaupt möglich gewesen wäre, die Revolution an den Grenzen Österreichs zu dämmen, bleibt eine andere Frage; denn sie betraf ja grundsätzliche Probleme und brach zuerst in jenen süddeutschen Staaten aus, welche die freiheitlichste Verfassung hatten, wo jener vielversprechende und nichtssagende Paragraph der Bundesakte, daß eine landständige Verfassung stattfinden werde, wenigstens dem Augenschein nach erfüllt worden war. Nein, die große Frage ist keine österreichische, sondern eine europäische, ja eine Frage der Menschheit und sie wurde aufgeworfen, weil der europäische Mensch fortgeschritten genug war, um eine Antwort fordern und die Folgerungen tragen zu können.

Gemäß dem Entwicklungszustand eines Landes, den historischen, geistigen und wirtschaftlichen Voraussetzungen, dem Charakter und Temperament seiner Bewohner nahm ja die Reform- und Erneucrungsbewegung einen verschiedenen Verlauf, setzte sich auch verschiedene unmittelbare Ziele. Eine Revolution, die auf Grundlagen aufgebaut werden konnte, die bereits in halbhundertjähriger Tradition und literarischer Verarbeitung gelegt worden waren, wie in Frankreich, mußte natürlicherweise ganz anders verlaufen, als eine solche, die ohne ein klares und festumschriebenes Programm, ohne Organisation und ohne Doktrin, gleichsam mehr aus dem Gefühl heraus entstand, wie in Österreich. Der Kreis von Menschen, die hier mit den neuen Sozialrevolutionären Lehren eines Proudhon, St. Simon oder Louis Blanc bekannt waren, war äußerst klein und nicht von ihnen ging der Umsturz aus. Es war vielmehr eine spontane Erhebung, die keine richtige Leitung besaß und nur deshalb zur Geltung kam, weil eine schwache, kurzsichtige und gänzlich unvorbereitete Regierung vorzeitig ein Feld räumte, das sie unter dem Eindruck der überall aufschießenden Flam-: menzeichen verloren gab, bevor die Ratlosig- keit und Unsicherheit des ersten Tages über-' wunden waren. Über Nacht sah sich das Volk im Besitz einer Macht, die es am Tage vorher in diesem Umfang gar nicht angestrebt hatte, aber einmal ihrer bewußt geworden nach allen Richtungen hin auszunützen ge- willt war. Was früher bei den meisten nur ein dunkles Gefühl war, in dem sich Unzufriedenheit, leibliche und geistige Not zu der unklaren Überzeugung und Sehnsucht verbanden, daß irgendetwas geschehen müsse, gewann nun greifbare Gestalt und wurde durch das erlöste Wort zum Begriff, hinter dem die vorwärtstreibende Gewalt der ersten Erfolge und der ungefüge Drude aufgeregter Massen stand.

Das alte Gebäude brach wirklich aus Baufälligkeit zusammen, aber wo war der Baumeister, der ein neues an seiner Stelle errichten konnte? In dem ganzen Kreis von Männern, die das Material dafür herbeitrugen und denen die Verantwortung übertragen wurde, war zunächst keiner, dem die Fähig- heit eignete, bestimmend und führend einzugreifen. Alle ließen sich mehr oder minder vorwärtsdrängen und unter dem augenblicklichen Druck einer Parole zu Provisorien und halben, unreifen Maßnahmen verleiten, die keinen Bestand haben konnten, hinter denen kein mächtiger und vertrauen'erwecken der Wille stand und die nicht zu den Wurzeln des Übels drangen, sondern an der Oberfläche haften blieben. Als zum Beispiel die oktroyierte April Verfassung erschien, die ein Zweikammersystem mit beschränktem Wahlrecht verkündete, schienen die meisten sehr zufrieden zu sein. Erst in den folgenden Tagen kam man darauf, wie wenig sie eigentlich an entscheidenden politischen Rechten gewährte. Der Wiener Reichstag war doch im Grunde eher eine Art Debattierklub, ein erweiterter juridisch-politischer Leseverein als eine Versammlung ziclbewußter Abgeordneter, die wußten, was sie wollten. Dennoch hatte dieser Reichstag seine große Bedeutung, nicht nur durch das glückliche Werk der Bauernbefreiung, das eine Tat wesentlicher sozialer Neugestaltung war, sondern weil er zum ersten Male Vertreter aller Völker und Volksschichten der Gesamtmonarchie vereinigte und eine wirkliche Repräsentation der österreichischen Gesamtstaatsidee darstellte.

Der Verlauf der österreichischen Revolution beweist die Uneinheitlichkeit und Unreife ihrer geistigen Grundlagen. Das mag zum Teil aus dem eigentümlichen Charakter der österreichischen Verhältnisse zu erklären sein. Der starke föderalistische Zug in den Ländern ließ die Vorgänge in der Reichshauptstadt niemals zu einer so überragenden Bedeutung gelangen, wie sie etwa die Ereignisse in Paris für Frankreich besaßen: Mit dem provinziellen durch die ganze Geschichte begründeten Sondergeist verbanden sich die verschiedenen nationalen Interessen, die eben erst in Entwicklung begriffen waren und durchaus noch keine klaren Zielsetzungen kannten. Das nationale Interesse trieb Ungarn zur überstürzten eigenstaatlichen Emanzipation von der Gesamtmonarchie, Lombardo-Venetien zur nationalen Einigungsidee unter Führung Piemonts-Sardiniens, die Tschechen in den Prager Landtag und die Deutschen in die Frankfurter Nationalversammlung. Das waren durchaus zentrifugal Elemente, mit denen die im Wiener Reichsrat verkörperte österreichische Gesamtstaatsidee zu rechnen und zu kämpfen hatte. Es gab aber auch keine Parteiorganisation, die durch so unbestimmte Begriffe wie „rechts“ und „links“ nur unvollkommen ersetzt wurde, wobei es stets unsicher blieb, wie weit sich die Rechte und Linke eigentlich erstreckte. Es gab vor allem keine in der Revolution gründende allgemeinanerkannte Autorität.

Und schließlich die soziale Frage! Nur wenige, die eine Ahnung von der französischen Sozialistischen Literatur oder von der englischen Arbeiterbewegung des Chartismus hatten, ließen sich recht dilettantenhaft auf grundsätzliche Erörterungen ein. Sie war von Anfang an eine Brotfrage und wurde es immer mehr, als infolge der Ereignisse in Wien und in Europa Industrie und Handel stockten und Arbeitslosigkeit eintrat, zu deren Behebung die unwirksamsten Mittel angewendet wurden. Die Arbeiter, ohne Führung, ohne Organisation, ohne jede politische Schulung und ohne Publizistik handelten zunächst nur als robuste Avantgarde des liberalen Bürgertums. Sie forderten den Zehn-Stunden-Arbeitstag und Lohnerhöhung, zertrümmerten aber gleichzeitig die Maschinen in den Fabriken, und beraubten sich damit ihrer Arbeitsplätze, ein Beweis, wie wertig sie ihre Stellung in der modernen Wirtschaftsform zu erkennen vermochten. Die Entwicklung der Wiener Revolution ist nicht von einer gleichzeitigen Idecnentwicklung begleitet, sondern verursacht von der zunehmenden Verschlechterung der Lebensbedingungen in der Stadt. Die drei Phasen der Revolution in Wien, die konstitutionelle, demokratische und Sozialrevolutionäre Phase oder die März-, Mai- und Oktoberrevolution geben Hand in Hand mit wachsender Verarmung und materieller Not, Verdienstlosig- keit, Ziellosigkeit und geistiger Verwirrung, mit dem allmählichen Rückzu ider enttäuschten bürgerlichen Intelligenz, der Ernüchterung des Mittelstandes und der Uninteressiertheit der großen Massen der bäuerlichen Bevölkerung, die mit der Aufhebung des Untertänigkeitsverhältnisses, der Arbeits- und Dienstverpflichtungen ihr Hauptziel erreicht und nun die aus diesen gewaltigen Errungenschaften erwachsenden Probleme zu ' verarbeiten hatte. Wir müssen, uns nur daran erinnern, welche lange Zeit industrieller Entwicklung und politischer Schulung nötig war, um der Arbeiterschaft die nötige innere Kraft und das Bewußtsein ihrer sozialen Stellung zu geben, dann könrtpi wir die Erfolglosigkeit der damaligen Bestrebungen verstehen. Erst die liberale Ära war es, die auch den sozialpolitischen Aufstieg der demokratischen Elemente vorbereitete und ermöglichte. Der Versuch diese Ära zu überspringen, konnte nicht anders, als mit einem völligen Zusammenbruch enden.

Trotzdem bleibt die epochale Bedeutung des Jahres 1848 gewahrt. Es hätte diese Bedeutung schon allein durch die Bauernbefreiung. Doch dieses Jahr hat mehr geleistet. Es waren Ideen lebendig geworden, die nicht mehr untergehen konnten. In diesen wenigen Monaten, die dem Worte freie Bahn gegeben hatten, waren Dinge gesagt worden, die einmal ausgesprochen und durchberaten, Gestalt angenommen hatten und unverlierbare Begriffe geworden waren. Die Kräfte aller politischen und sozialen Bewegungen der Zukunft in Österreich gehen von diesem Jahre aus, ebenso die Ideen, die das nationalstaatliche Gefüge der Monarchie und Mitteleuropas in der kommenden Zeit erschüttern und umgestalten sollten. Es zeigten sich die Übereinstimmungen und die Gegensätze, es sonderte sich das Echte von dem Unechten, das Utopische von dem wirk lich Möglichen, und hinter den vorübergehenden Wallungen der Leidenschaft, die aus der Stimmung der Zeit erklärbar sind und in dem Widerspiel einer unaufhaltbaren Reaktion verebbten, standen die Forderungen einer neuen Zeit, die auf die Dauer nicht mehr rückgängig gemacht werden konnten. Die Revolution hatte ge- offenbart, welche Macht die Solidarität der Masse auszuwirken imstande war, aber auch deutlich genug gelehrt, daß sie ohne Organisation pnd Programm nichts erreichen konnte. Die sogenannten „Errungenschaften“ der Revolution, Reichsrat, Preß- und Vereinsfreiheit usw. gingen zwar in der neuabsolutistischen Ära des jungen Kaisers Franz Joseph zum großen Teil verloren, aber unverwüstlich blieb das liberale Gedankengut, dem sie seit jeher angehörten. So war es also wirklich ein Frühling aufkeimender Kräfte, ein Aufknospen neuen Lebens, in Stürmen erzeugt und des Geistes harrend, der ihm die Bahnen der fruchtbaren Wirksamkeit weisen sollte.

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