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Die Josefstädter spielen

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Die Festwochenpremieren der drei Josefstädter Bühnen sind auf das Motto der heurigen Wiener Festwochen, „Komödiantisches Theater“, ausgerichtet.

So wird im Theater in der Josefstadt am 7. Juni „Die Sommerfrische“ von Carlo Goldoniherauskommen. Es handelt sich hier um das einzige Stück, in dem der Meister des venezianischen Theaters seine Theorie in die Praxis umgesetzt hat, keine Commedia del- l’arte mit feststehenden, typisierten Figuren zu schreiben und so ist dieses aus der übrigen Produktion herausfallende Stück für unseren Begriff schon fast in der Nähe Tschechows und Schnitzlers angesiedelt. Kein Geringerer als Giorgio Strehler hat die im Originaltitel „Trilogia della Villeggiatura“ benannte Komödie vor mehreren Jahren auf gegriffen und einer die drei Teile zu einem Abend zusammenziehenden Bühnenbearbeitung unterzogen. Auf Grund dieser Fassung hat der Regisseur unserer Aufführung, der vor allem von seinen Fernsehinszenierungen bekannte Peter Beauvais, eine weitere verknappende Bearbeitung für das Theater in der Josefstadt vorgenommen. In den Bühnenbildern von Jan Schlubach und den Kostümen von Hill Reihs-Gromes spielen Elfriede Irrall, Lotte Lang, Luzi Neudecker, Helly Servi, Sabine Sinjen, Volker Brandt, Georg Bucher, Karl Fochler, Franz Messner und Dietmar Schönherr Hauptrollen. Weiters wird auch die Hans-Hollmann-Inszenierung von Molndrs „Das Märchen vom Wolf“ mit Vilma Degischer, Gertraud Jesserer, Kurt Sowdnetz und Peter Vogel auf dem Spielplan bleiben.

In den Kammerspielen ist mit Premierendatum 5. Juni die Uraufführung von „Wohl dem, der lügt“ vorgesehen, einem Kammermusical in zwei Akten und einem Zwischenspiel. Hier hat Hans Weigel die Komödie „Las entretenidas“ von Miguel Mihura, von demam selben Theater bereits „Katzenzungen“ und „Der Engel mit dem Blumentopf“ gespielt wurden, aus dem spanischen Milieu ins Deutsche übertragen und für das musikalische Theater bearbeitet. Die Musik stammt von Altmeister Robert Stolz, so daß hier dasselbe Team wie bei „Ein schöner Herbst“ zusammenwirkt. Regie führt bei dieser musikalischen Komödie, die in einer großen südfranzösischen Provinzstadt angesiedelt ist und thematisch eine Querverbindung zur Heldin der „Katzenzungen“ zuläßt, Hans Hollmann, das Bühnenbild schuf Gaby Niedermoser, die Kostüme Inge Lüttich. Die Akteure sind Elfriede Ott, Dietlind Macher, Grete Zimmer, Hans Holt und Fritz Muliar. Die musikalische Leitung hat Gustav Zelibor.

Bis einschließlich 3. Juni steht in den Kammerspielen noch Noel CowardsSommerkomödie „Weekend“ mit Susanne Almassy, Gisella Besch, Sylvia Eisenberger, Lotte Lang, Elisabeth Wiedemann, Rainer Artenfels, Carl Bosse, Peter Neusser und Erich Padalewski en suite auf dem Spielplan.

Im Kleinen Theater der Josefstadt im Konzerthaus ist der Abend geteilt. Die erste Hälfte gehört Eugene O’Neills „Hughie“ mit Jochen Brockmann als Maulheld Erie und Rudolf Rösner als Nachtportier. Nach der Pause ist das „Duett für eine Männerstimme“ von Ernst Waldbrunn und Lotte Ingrisch „Glückliches Leben“ mit Ernst Waldbrunn in der Solorolle zu sehen. Nadi der Sendung der Fernsehfassung dieses Stückes aus Anlaß von Ernst Waldbrunns 60. Geburtstag im vergangenen Sommer kommt das Stück am 10. Mai auf dem Theater zur Uraufführung. Die Inszenierung des gesamten Abends hat Florian Lepuschitz übernommen, der damit erstmalig an einer Josefstädter Bühne Regie führt, Bühnenbild und Kostüme entwarf Gaby Niedermoser.

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