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Das Theater in der Josefstadt

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Die Festwochenpremiere dm Stammhaus der Josefstadt am 31. Mai, „Das Dunkel ist licht genug“ von Christopher Fry, entspricht dem Motto der heurigen Festwochen „Nachbarn an der Donau“ zwar nicht vom Autor her, wohl aber vom Schauplatz, spielt doch dieses Winterstück aus dem Jahreszeitenzyklus des englischen Dichters in einem gräflichen Landhaus an der österreichisch-ungarischen Grenze während der Revolutionstage 1948/49. Die Gräfin Rosmarin Ostenburg, die bei der seinerzeitigen Burgtheateraufführung Käthe Dorsch verkörperte, spielt Vilma Degischer, den Richard Gettner Karl-Heinz Martell und den Oberst Janik Erik Frey, der in den Bühnenbildern von Gottfried Neumann-Spallart auch die Inszenierung besorgt.

Die Kanimerspiele bringen am 30. Mai die Uraufführung eines österreichischen Autorenteams, nämlich „Johanna geht...“ von Ernst Waldbrunn und Hugo Wiener, einem kurzen Lustspiel in drei Bildern, in dem Waldbrunn nach seinem Abstecher in die Problematik eines Zeitstückes wieder in das Unterhaltungs-genre zurückkehrt. Selbstverständlich spielt der Schriftsteller-Schauspieler darin auch die Hauptrolle. Weitere Rollen sind mit Lotte Lang, Erne Seder, C. W. Fembach, Brigitte Neumeister, Klaus Wildbolz und Heribert Aichinger besetzt. Den zweiten Teil dieses Abends bildet die Wiederaufführung von Franz Molnärs „Das Veilchen“, jenem Stück aus dem Theatermilieu, in dem lange Jahre Alma Seidler in der Rolle der Ilonka Sobri brilliert hart, die nun von Elfriede Ott verkörpert wird. Den Direktor, der auf der Suche nach einer Choristin ist, spielt Ernst Wald-brunin, den Komponisten Fritz Muliar. Beide Stücke dieses Abends inszeniert Hermann Kutschera. Die Bühnenbilder entwarf Stefan Hlawa.

Das Kleine Theater der Josefstadt im Konzerthaus bringt — aus Abonnementgründen bereits am 12. Mad — Ödön von Horvaths „Figaro läßt sich scheiden“, das aber während der ganzen Festwochenzeit am Spielplan bleibt. Dieses wohl zwischen den beiden Weltkriegen geschriebene, aber nach 1945 besonders aktuell gewordene Stück um das Schicksal von Emigranten, wird erstmals nicht in der gekürzten Prager Bühnenfassung gespielt, sondern ist in dieser Aufführung um jene Szenen erweitert, die sich im Ordginalmanu-skript des Dichters fanden, das im Horvath-Archiv in der Berliner Akademie der schönen Künste aufbewahrt wird. Das Paar Figaro —

Susanne verkörpern Alfred Böhm und Luzi Neudecker, Gräfin und Graf Almaviva Marianne Schönauer und Karl Fochler. In den Bühnenbildern von Gerhard Hruby inszenierte Edwin Zbonek.

Schließlich finden noch während der Wiener Festwochen im Theater in der Josefstadt auch noch einige Auflührungen der Komödie um die Zähmung eines nonkonformistischen Eggheads, „Nur kein Cello“ von Ira Wallach, mit Ursula Schult, Marion Degler, Friedl Czepa, Leopold Rudolf, Christian Futterknecht, Sylvia Eisenberger und Sieghardt Rupp, sowie des Stückes aus der Geschäftswelt, „Meinungsverschiedenheiten“ von George Ross und Campel Singer, mit Carl Bosse, Kurt HeinteL Leopold Rudolf, Marion Degler, Marianne Chappuis, Sylvia Eisenberger und Helly Servi, statt.

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