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Der Wagen lebt länger

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Zusätzlicher Korrosionsschutz! für Autokarosserien dient schon seit einigen Jahren der Werterhaltung und Funktionstüchtiigkeit von Fahrzeugen. Neben einer .immer steigenden Zahl von Herstellern dieser Schutzmittel setzt sich auch in neuerer Zeit die Autoindustrie selbst in immer höherem Maße mit dem Rostschutz ihrer Erzeugnisse auseinander. Bei den heutigen selbsttragenden Karosserien, bei denen aus Kostengründen oft möglichst dünne Bleche verwendet werden, können exponierte Partien und Hohlräume in relativ kurzer Zeit diurchrosten. Die stets schwankende Temperatur, die Luftfeuchtigkeit und das sich daraus ergebende Kondenswasser, aber auch die aggressiven Streusalze sind vor allem dafür verantwortlich, wenn an sich noch gut aussehende Karosserien zuerst unscheinbare Pickel aufweisen, die sich nach kurzer Zeit in richtige Rostlöcher verwandeln können. Die zerstörenden Elemente können an ihrer Arbeit gehindert werden, indem man die exponierten Stellen und die Hohlräume mit Antirostmitteln behandelt. Nach dem Reinigen des Unterbodens

weiden die gefährdeten Hohlräume nach einem bestimmten Plan angebohrt (der Locbdurchmesser beträgt etwa 7 mm), und das Rotschutzmittel wird eingesprüht.

Älter als der HOhlnaumschutz ist allerdings der Unterbodenscbutz, der angewendet wird, nachdem der gesäuberte Unterboden mit einer Reinigungsanlage ' (meist Dampf) behandelt wurde. Er wird allerdings meist nach der Versiegelung angewendet, die Mittel sind im Gegensatz zu den Chemikalien für den Hohl-raiumscbutz nicht dünnflüssig wie diese, sondern zähflüssig. Noch vor wenigen Jahren sträubten sich die Autowerke dagegen, schon bei der Herstelking Unterbadenschutz anzuwenden, ganz zu schweigen von der Hohlraumversiegelung. Das hat sich in den letzten Jahren geändert, denn immer mehr Automatiken schützen ihre Produkte bereits serienmäßig gegen Rost. Sie halben entdeckt, daß diese Vorgangsweise ein gutes Ver-kaufsargument ist. Bei Autos, die nicht von der Fabrik aus rostgeschützt sind, übernehmen immer häufiger die Generalimporteure öder die Großhändler die Konservierung, besonders dann, wenn Fahrzeuge längere Zeit im Auslieferungslager stehen. Einige gehen so weit, daß sie jahrelange Garantien auf die von ihnen behandelten Wagen geben.

Der Laie macht sich im allgemeinen keine Gedanken über die verheerenden Folgen, die bei einem durchgerosteten Auto eintreten können: Ein derart vernachlässigter Wagen kommt teuer zu stehen' Wahre Schrotsalven von Sand und scharfkantigem Split schleudern die Räder gegen die Unterseite im Winter, Kies und Steinbrocken aller Kaliber beschädigen das Fahrzeug im Sommer. Ein richtiger Unterbodensebutz muß das alles aushalten, er darf auch nicht vom Regenwasser aufgeweicht, von Streusalzen aufgelöst werden.

Moderne Antirostmittel haben übrigens auch noch einen im Zeitalter des Umweltschutzes und der Lebensqualität nicht zu verachtenden Nebeneffekt: sie eignen sich vorzüglich als Lärmschutz, sind also auch Antidröhnmittel, welche die Eigenvibrationen von Motorhaube, Kofferraum und Türen entweder dämpfen oder gar zum Verschwinden bringen. Diese vielseitigen Mittel, die gleichermaßen der Wirtschaftlichkeit (Lebensdauer und Wiederverkaufswert), der Verkehrssicherheit und dem akustischen Fahrkomfort dienen, konnten in den Anfängen nur von speziell eingerichteten

Werkstätten appliziert werden, heute jedoch werden Unterbodenscbutz-imd Antidröhnmittel von vielen Reparaturbetrieben angewendet, weil die Industrie (z. B. die „3 M“) hese nützlichen Präparate in handlichen Wegwerfdosen für den nebel-und tropffreien Gebrauch mittels Spritzpistolen liefert.

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