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Die Industrie ist der Motor der Wirtschaft

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Produktivität und damit Steigerung der Stückkosten verbunden ist, muß unsere Konkurrenzfähigkeit weiter zurückgehen, d. h., werden wir weitere Exportmärkte verlieren. Da die Eigenkapitalbasis durch die Belastungswellen der letzten Zeit bereits bedrohlich geschmolzen ist, müßten neue Forderungen zur Umverteilung den gegenwärtigen Krisenprozeß nur beschleunigen.

Wirtschaftlichen Kurs korrigieren

Die derzeitige wirtschaftliche Situation Österreichs hat sich aus verschiedenen Gründen deutlich verschlechtert. Dies spiegelt sich insbesondere im hohen Leistungsbilanzdefizit und im zu hohen Budgetabgang des Staatshaushaltes wider. In dieser Situation hat die Industrie zunehmend mit Strukturproblemen zu kämpfen. Eine Besserung der Situation kann nur erreicht werden, wenn die Leistungskraft und die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft wiederhergestellt werden. Besonderes Augenmerk muß hiebei der Kostenseite gelten. Vordringliche Maßnahmen wären:

Vermeidung neuer Belastungen und Rückführung in der letzten Zeit eingetretener einseitiger Belastungen der Wirtschaft.

Ermöglichung der Erwirtschaftung ausreichender Erträge für zukunftsträchtige Investitionen und zur Verbesserung der Eigenkapitalausstattung der Industrieunternehmungen.

Schaffung der Möglichkeit einer wenigstens mittelfristigen Unternehmensplanung durch die Unterlassung der ständigen Hü-Hott-Politik, insbesondere in der Sozial- und Steuerpolitik.

Weniger Staatseingriffe und mehr Eigenverantwortung.

Der Industrie kommt in der steirischen Wirtschaft eine besondere Bedeutung zu, was nicht zuletzt die rund 105.000 Beschäftigten beweisen. Die führende Rolle der steirischen Industrie geht auch aus der Höhe des Produktionswertes hervor, der im vergangenen Jahr fast 80 Milliarden Schilling erreicht hat und damit viermal höher liegt als das Landesbudget. Die Lohn- und Gehaltssummen der steirischen Industrie, von der nicht zuletzt auch starke Impulse für den Konsum ausgehen, betrugen 1980 mehr als 17 Milliarden Schilling.

Die Wirtschaftspolitik der letzten Jahre mit ihren ständig steigenden Belastungen und Beschränkungen gefährdet die wichtigen Funktionen der Industrie als Motor der Wirtschaft, Triebfeder für Fortschritt und Entwicklung sowie Garant für unseren Wohlstand. Das riesige Außenhandelsbilanzdefizit sollte eine deutliche Warnung sein, der Industrie wieder eine Erholungspause zu gönnen, um in vielen Bereichen bereits verlorene Konkurrenzfähigkeit wieder zurückzugewinnen. Nur eine konkurrenzfähige Industrie ist in der Lage, mit ihren Exporten jene Mittel zu erwirtschaften, die wir für die teuren Energie- und Rohstoffimporte künftig benötigen werden.

Arbeitszeitverkürzung löst keine Probleme

Der von der Regierungsseite in letzter Zeit immer häufiger geäußerten Forderung, Arbeitsmarktprobleme mit Hilfe einer Arbeitszeitverkürzung zu lösen, muß entschieden entgegengetreten werden. Weniger Arbeitszeit schafft sicherlich keine neuen Arbeitsplätze, sondern gefährdet im Gegenteil bestehende Arbeitsplätze. Bei einer geringeren Arbeitszeit, mit der auch eine Verschlechterung der

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