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Eine Woche Österreich
György Lazar. ungarischer Ministerpräsident, führte am Wochenende im burgenländi-schen Schloß Draßburg mit Bundeskanzler Bruno Kreisky ein - wie es offiziell heißt - „erfolgreiches und nutzbringendes” Arbeitsgespräch. Konkret ging es dabei auch um einen Kraftwerksbau auf grenznahem österreichischem Boden, mit dem burgenländische und ungarische Braunkohlevorkommen genützt werden könnten, worüber prinzipielle Einigung erzielt worden ist. Im Gegensatz zu den Polen-Projekten hat dieses Vorhaben den Vorteil, daß Österreich selbst über das Kraftwerk verfügen kann.
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Zwentendorf soll in ein konventionelles kalorisches Kraftwerk umgebaut werden: Dies sowie eine stärkere Absicherung des Atomsperrgesetzes ist das Ziel einer von Elisabeth Schmitz initiierten Unterschriftenaktion zur Einleitung eines Volksbegehrens. Es handelt sich dabei um die Gegenbewegung zur „Bürgerinitiative zur Aufhebung des Atomsperrgesetzes”, die eine Inbetriebnahme von Zwentendorf als Atomkraftwerk erreichen will. Während aber die Aktion der Kernkraftgegner auf Freiwilligkeit beruht, versuchen die Atombefürworter mit Aktionen „von oben” ihr Ziel zu erreichen: In diversen Großbetrieben werden mit Unterstützung des Betriebsrates Unterschriften gesammelt, wobei man dann sehr genau weiß, wer unterschreibt und wer nicht.
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Die Handelskammerwahlen in
Wien, Burgenland, Kärnten und Salzburg, (in den anderen fünf Bundesländern gab es keine echte Wahl, weil dort Einheitslisten ausgehandelt wurden) brachten insgesamt einen überzeugenden Erfolg des österreichischen Wirtschaftsbundes der ÖVP. In Wien freilich mußte der Wirtschaftsbund zugunsten kleiner Gruppen Haare lassen, wobei aber der Bürgerprotestliste Karl Steinhausers nur ein minimaler Erfolg beschieden war. Gesamt-österreichisch hält jetzt der Wirtschaftsbund 10.126 der 11.761 zu vergebenden Mandate, das sind 86,1 Prozent: der Freie Wirtschaftsverband der SPÖ erreichte 1088 Mandate. *
Tassilo Broesigke, künftiger Präsident des Rechnungshofes, wenn Jörg Kandutsch im Sommer in Pension geht, sieht für die Funktion des Vizepräsidenten, wie er am 27. April in der TV-Pressestunde darlegte, zwei Möglichkeiten: durch die Uber-tragung von mehr Befugnissen aufwerten oder abschaffen. Wir meinen, man sollte die erste Möglichkeit in Betracht ziehen: Je mehr Kontrolle, desto besser - siehe Neubau des Wiener Allgemeinen Krankenhauses. *
Apropos Allgemeines Krankenhaus: Die Aufklärungseuphorie hat bedenklich nachgelassen. Am 10. April wurde der AKH-Vorstand vom Aufsichtsrat beauftragt, binnen acht Tagen über Zahlungen an und Leistungen von der - laut Wiener Kontrollamt „zu teuren” - Arbeitsgemeinschaft Betriebsorganisation Bericht zu legen. Inzwischen ist wieder eine Woche ohne Nachricht verstrichen. Das ist eine rasche Aufklärung?
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