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Eine Woche Österreich

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• Der AKH-Untersuchungsaus-schuß stand kurz vor seiner Auflösung, da am 18. Februar von 37 seitens der Opposition beantragten Zeugen 26 von der SPÖ abgelehnt wurden. So prominente und nach Ansicht von ÖVP und FPÖ wichtige Zeugen wie Androsch, Winter, Bauer, Marsch, Blecha, Leodolter... sollten, laut SPÖ, nicht einvernommen werden. Ausschußobmann Steger (FPÖ) drohte deshalb sogar mit seinem Rücktritt, die ÖVP erwog einen Rückzug aus dem Untersuchungsausschuß. Vorläufiges Resultat: Alle drei Parteien baten den Bundespräsidenten um Rat. Nach der Aussprache mit dem Staatsoberhaupt erklärte SP-Klubobmann Fischer, im AKH-Ausschuß könnten weitere Zeugen vernommen werden. Am 23. Februar wurden die Verhandlungen fortgesetzt.

• Der Benzinpreis ist in der Nacht auf den 21. Februar bei Super- und Normalbenzin sowie bei Ofenheizöl um 60 Groschen gestiegen. Der Preis bei Superbenzin beträgt nunmehr 10,40 S, für einen Liter Normalbenzin müssen 9,70 S und für Ofenheizöl 6,20 S bezahlt werden. Diese Preiserhöhung liegt insgesamt noch weit unter den Preisvorstellungen der Ölfirmen vom November 1980. Damals wurden für Super 10,85 S gefordert. Die Mineralölfirmen kündigten am Freitag bereits den nächsten Preisantrag an.

• Die „Aktion für Österreich“ (FURCHE 7/1981) stellte am Donnerstag Österreichs Ärztekammerpräsident und VP-Landtagsabgeordneter Richard Piaty vor. Der Vereinigung geht es vorerst darum, „Sauerteig“ im bürgerlichen Lager zu sein. Sie versteht sich deshalb als rechter Flügel der beiden Oppositionsparteien. Grundsätzlich geht es Piaty darum, dem konservativen Element zum Durchbruch zu verhelfen. Und weiter: Wenn es schon linke Kräfte in ÖVP und FPÖ gebe, so müsse der rechte Flügel gestärkt werden, um die beiden Parteien in der Mitte zu halten. Der Initiator der „Aktion für Österreich“ schließt die Gründung einer konservativen Partei vor den nächsten Nationalratswahlen aus, da keine Basis dafür gegeben sei.

• Eine Krankenscheingebühr kann Österreich vor dem Kollaps des Sozialversicherungssystems bewahren, meinte der Generalsekretär der Bundeswirtschaftskammer, Karl Kehrer, am 18. Februar in einer Pressekonferenz. Eine Gebühr von 20 S würde dem Bund 350 bis 400 Mio. S jährlich an Einnahmen bringen und damit den für 1981 auf 400 bis 500 Mio. S geschätzten Abgang der Krankenversicherung großteils decken. Der Vorschlag Kehrers wurde von der Ärztekammer für Wien als gesundheitspolitischer Rückschritt bezeichnet. Indessen ist es zu einer Einigung um die neue Verrechnungsweise bei der Bauernkrankenkasse gekommen. VP-Argrarsprecher Riegler erklärte am 20. Februar in einer Pressekonferenz, daß die Direktverrechnung zwischen Versicherung und Arzt eingeführt wird.

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