Klimaschutz: Die Kraft der Bürger
Der Klimarat braucht keine Lobhudelei für seine Arbeit. Es braucht echte Resonanz in der Politik für ein Umdenken – nicht nur beim Klima, sondern auch in Sachen Demokratie.
Der Klimarat braucht keine Lobhudelei für seine Arbeit. Es braucht echte Resonanz in der Politik für ein Umdenken – nicht nur beim Klima, sondern auch in Sachen Demokratie.
Bürgerbeteiligung ist ein schönes Wort. Die Bürger aber zum Narren zu halten, indem man ihnen Beteiligung vorgaukelt, ist gefährlich. Man muss voraussetzen, dass die Regierung und hier vor allem die Grünen sich dessen bewusst waren, als sie vor einem halben Jahr den Klimarat aus der Taufe hoben – ein bunt zusammengesetztes Gremium von 100 Menschen, das, von Experten reich beraten, Vorschläge für den Klimaschutz erarbeiten sollte.
Das Ergebnis: ein Leitfaden für die Politik, ein Appell auch, endlich in Aktion zu treten. Nicht, dass die 90 Forderungen nicht schon anderswo beschrieben worden wären. Nicht, dass auch nur ein Vorschlag ganz neu erdacht worden wäre. Aber das macht dieses Ergebnis so überzeugend. Dass nach sechs Monaten eben nichts Geniales, Aufsehenerregendes herauskam. Es kam heraus, dass zur Lösung der schwierigsten Zukunftsfrage letztlich ein wenig Sinn für das, was ist und sein wird, nötig ist. Einfach nur gesunder Hausverstand: Lasst uns also weniger oft und nicht mehr so schnell Auto fahren, steigen wir aus der Todeszone Fossilenergie aus. Bepreisen wir das CO₂ entschieden und langfristig. Gleichen wir die Kosten für die Umstellung sozial aus. Schaffen wir Umverteilung: Wer mehr Dreck schafft, muss mehr zahlen. Wir setzen alles auf die Zukunft der Erneuerbaren.
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