Hisbollah - Grab des Zionismus - © Foto: Dieter Reinisch

Mleeta: Im Freizeitpark der Hisbollah

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„Die Armee Gottes wird triumphieren“: Unter diesem Motto betreibt die terroristische libanesische Schiitenmiliz, die Israel von Norden mit Raketen und Drohnen attackiert, ein Propagandamuseum in Mleeta. Ein Besuch.

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„Die Armee Gottes wird triumphieren“: Unter diesem Motto betreibt die terroristische libanesische Schiitenmiliz, die Israel von Norden mit Raketen und Drohnen attackiert, ein Propagandamuseum in Mleeta. Ein Besuch.

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Von den Medien werden sie „Kamikaze-Drohnen“ genannt. Flugkörper iranischer Bauart: günstig, einfach zu bauen, tödlich und auf russischer Seite gegen ukrainische Städte im Einsatz. Es gibt aber nicht nur billige, sich selbst zerstörende Modelle, sondern auch hochmoderne Drohnen, die über hunderte Kilometer unbemerkt von feindlichem Radar gesteuert werden. Die jemenitischen Huthis setzten diese iranische Technologie vor vier Jahren ein: Am 14. September 2019 bombardierten sie die saudischen Raffinerien Abkaik und Khurais – 800 Kilometer von der Grenze entfernt.

Diese Drohnenmodelle iranischer Bauart können im südlibanesischen Mleeta in einem von der Hisbollah geführten Propagandapark auf 1060 Metern Seehöhe besichtigt werden. Mehrere funktionsfähige Kampfdrohnen sind hier ausgestellt. Deren Insignien: Pilzförmiger, ockerbrauner Hintergrund, zwei purpurrote Flügel und dazwischen ein HK-G3-Schnellfeuergewehr, aus dem eine Hand ragt, die in der Faust eine AK-47 hält. Darüber auf Arabisch: „Es wird mit Sicherheit die Armee Gottes sein, die triumphieren wird.“ Darunter: „Islamischer Widerstand im Libanon“.

Es sind Drohnen der „Hisbollah Air Force“, der Luftwaffeneinheit der schiitischen Miliz, die hier im Süden Libanons regiert. In Mleeta feiert sie sich selbst und hat um viele Millionen Dollar einen Freizeitpark errichtet: „Besonders beliebt ist er bei jungen Paaren aus den Golfstaaten in ihren Flitterwochen“, erzählt der Touristenführer bei unserem Besuch – vor dem Angriff auf Israel am 7. Oktober.

Am frühen Morgen hat uns Tarek, ein Druse, mit seinem Auto in Beirut abgeholt. Bevor wir nach Mleeta fuhren, besuchten wir südlich des Litani-Flusses die Grenze zu Israel. Dort ist mit „United Nations Interim Force in Lebanon“ eine der ältesten Beobachtermission der Vereinten Nationen im Einsatz. Etwas nördlich des UN-Gebiets liegt Mleeta.

„Wo die Erde zum Himmel spricht“

Wir nähern uns dem Berg von Süden aus. Schon von Weitem erkennen wir die beiden meterhohen Flaggen des Libanon und der Hisbollah. Eine kurvenreiche Straße geht es in der brütend heißen Hitze hinauf, bis wir den Besucherparkplatz erreichen.

Er ist nahezu leer, in der Mittagshitze besucht Mleeta kaum jemand. Der Eintritt kostet wenige Dollar. Über dem Eingang steht auf Arabisch und Englisch: „Wo die Erde zum Himmel spricht.“ Daneben das Logo des libanesischen Tourismusministeriums. Mleeta wurde für Besucher zum zehnten Jahrestag des Abzugs der israelischen Armee aus dem Libanon eröffnet. Zu den Feierlichkeiten am 25. Mai 2010 kamen Vertreter der libanesischen Regierung, des Präsidenten – und der US-Wissenschaftler Noam Chomsky.

Am Eingang erwartet uns ein freundlicher Touristenführer. Er spricht fließend Englisch und ein wenig Deutsch: „Willkommen in Mleeta. Hier erfahren Sie die Geschichte des islamischen Widerstands im Libanon.“ Er begleitet uns auf einen asphaltierten Platz. Von hier aus gehen Stufen zu einem Aussichtpunkt weg, ein Museum, ein Waldpfad und ein Museumsshop. Gegenüber ist ein Kinosaal: „Wir beginnen mit einer Dokumentation, danach treffen wir uns da drüben wieder.“ Er zeigt auf eine Betonbrücke auf der anderen Seite des Platzes.

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