Dieser FURCHE-Text wurde automatisiert gescannt und aufbereitet. Der Inhalt ist von uns digital noch nicht redigiert. Verzeihen Sie etwaige Fehler - wir arbeiten daran.
Hinwendung zum Wesentlichen
IM DIENST DES GLAUBENS. Handbuch der Misslo canonlca. Band I: Herausjregeben von Norbert R o c h o 11 und Ingcborg Rochotl-Gürtner. Paulinus-Verlag, Trier. 542 Selten. Preis 32 DM.
Unsere Zeit zeigt nicht nur eine vertiefte Religiosität, sondern stellt durch neue Formen des theoretischen und praktischen Unglaubens die Verkündigung vor noch nie dagewesene Probleme. Diese können nur durch eine Hinwendung zum Wesentlichen, zur ewig gleichen Selbstmitteilung Gottes; durch ein Abstreifen des Unwesentlichen und rein Geschichtlichen — auch in so mancher offiziellen Formulierung der Lehre — bewältigt werden. Hierzu wurde in der Theologie der letzten Jahrzehnte viel geleistet, doch müssen die Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung den Gläubigen nahegebracht werden und ihr religiöses Leben befruchten. Zur Lösung dieser Aufgabe bringt das vorliegende Buch eine wirksame Hilfe.
Vor allem wendet es sich an Katecheten, Seelsorgehelferinnen und Lehrer, aber auch an Laien, die ihr Glaubenswissen vertiefen möchten. Es will „eine zusammengefaßte, aber dabei einigermaßen ausführliche Übersicht über den Stand des heutigen Glaubenswissens und Glaubensverständnisses bieten” (Seite IX). Kennzeichnend für das Werk sind der enge Anschluß an die Heilige Schrift und die deutliche Hinordnung der Verkündigung auf Jesus Christus als den Mittelpunkt der Heilsgeschichte.
Im ersten Teil werden „fundamentale Vorfragen des christlichen Glaubens” behandelt: „Die metaphysische Offenheit des Menschen für Gott” (I. Rocholl-Gärtner), „Wesen und Grenzen der natürlichen Gotteserkenntnis” (N. Rocholl), wo besonders auch auf den modernen Unglauben .eingegangen wird, „Gottes übernatürliche Selbstoffenbarung” (N. Rocholl), „Gottes Offenbarung in der Heiligen Schrift” (H. Groß) und schließlich „Die Überlieferung der göttlichen Offenbarung” (N. Rocholl).
Im zweiten Teil — „Glaube und Verkündigung” — analysiert P. H. Diederich OFM. den Glaubensbegriff und die Bedeutung des Glaubens für den einzelnen, insbesondere für den Katecheten.
Der dritte und umfangreichste
Teil betitelt sich „Gottes Heilshandeln am Menschen”. Prof. H. Groß gibt eine klare und übersichtliche \ Einleitung in das Alte Testament, Dr. P. Neuenzeit in das Neue Testament. „Die Lehre vom Glauben” (I. Rocholl-Gärtner), die zusammen mit der folgenden Moraltheologie die Hälfte’; des Buches auemacht,. folgt iri ihrem Aufbau nicht der- üblichen Dogmatik: Die Gotteslehre kommt nach der Schöpfungslehre; die Lehre von der Dreifaltigkeit wird im Zusammenhang mit der Christologie gebracht. Die ganze Darstellung zeichnet sich durch biblische Lebendigkeit und starke Geschlossenheit aus. Sie ist in gleicher Weise zum Studium wie zur Meditation geeignet. Einzig die Mariologie ist etwas zu kurz geraten. Sehr erfreulich ist auch die Darstellung der Moraltheologie von Prof. G. Teichtweier. Schon der Titel, „Die Sittlichkeit des erlösten Menschen”, zeigt, daß der Verfasser nicht „moralisieren”, sondern zu einem erfüllten Leben hinführen will. Dieses Ziel wurde auch voll und ganz erreicht. Leider ist „Mater et Magistrą” nicht berücksichtigt worden.
Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.
In Kürze startet hier der FURCHE-Navigator.
Steigen Sie ein in die Diskurse der Vergangenheit und entdecken Sie das Wesentliche für die Gegenwart. Zu jedem Artikel finden Sie weitere Beiträge, die den Blickwinkel inhaltlich erweitern und historisch vertiefen. Dafür digitalisieren wir die FURCHE zurück bis zum Gründungsjahr 1945 - wir beginnen mit dem gesamten Content der letzten 20 Jahre Entdecken Sie hier in Kürze Texte von FURCHE-Autorinnen und -Autoren wie Friedrich Heer, Thomas Bernhard, Hilde Spiel, Kardinal König, Hubert Feichtlbauer, Elfriede Jelinek oder Josef Hader!