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Neue Jugendbücher

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Die Literatur für die Jugend ist sichtlich bemüht, neue Wege zu gehen und sich von der Schablone zu befreien.

P. Franz Weiser, Priester und Jugendbildner, trägt in seinem kurz und treffend „Das Weiserbuch“ benannten, im Verlag Josef Habbel, Regensburg, erschienenen Buche eine Fülle von Reportagen, Betrachtungen und Erzählungen zusammen. Die Spannweite seines reichen Lebens umfaßt seine Heimatstadt Wien, die Hauptstadt der Christenheit, Rom, und seine Wahlheimat, die USA. Auf dem Boden einer klaren Weltanschauung wächst die Vielheit, mit der er den jungen Menschen, etwa von den Zwölfjährigen an, ernst und heiter wichtige Erkenntnisse vermittelt. In dem sehr empfehlenswerten Buche findet man zahlreiche ganzseitige Bildtafeln, neben dem Heldenplatz in Wien das Empire State Building in New York.

Ein rechtes Vademekum für Knaben zwischen 13 und 17 Jahren ist das vielseitige, ungemein reich illustrierte „Du — Ein Jungenbuc h“, herausgegeben von Peter Eismann (Verlag J. Pfeiffer, München); fast unglaublich die Unmenge an lebens-. vollen Themen, die hier flott und vernünftig behandelt werden! Abenteuer und Technik beherrschen das ausgezeichnet erzählte und fesselnde Buch „Schatzsucher im T i e f s e e p a n z e r“, worin Hans R ö h m e r über die Arbeiten der Taucher auf dem Meeresgrunde berichtet. Man wendet sich mit der nötigen Vorsicht auch sozialen Problemen zu, in der eben genannten Schrift wie in der glänzend geschriebenen Erzählung „Giovanna und der Sumpf“, die dem Autor Karl Bruckner den Jugendbuchpreis der Stadt Wien eingetragen hat und die der Jugend den „bitteren Reis“ aus der Po-ebene schmackhaft macht (Verlag Jungbrunnen, Wien). Helen Boyd-Higgins hat mit „J u-lietta Low — Das Leben der ersten Pfadfinderin Amerikas“ so etwas wie ein Indianerbuch für Mädchen (8- bis 16jährige) geschrieben, es wird den jungen Leserinnen viel Vergnügen und viel Wissen geben (F.-H.-Kerle-Verlag, Heidelberg). Die Sammlung „Alt wie der Wald — Ostdeutsche Sagen und Historien“, ausgewählt und bearbeitet von Paul Z a u n e r t (Eugen-Diederichs-Verlag, Düsseldorf-Köln), öffnet nicht bloß für die Jugend ein Fenster in den uns heute so fernen deutschen Osten. Welchen Reichtum der Volksseele erschließt uns diese bunte Fülle an Ueberliefertem!

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